Thor – The Dark Kingdom (Kino, FSK 12, Fantasy)
 
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Thor – The Dark Kingdom

Rezension von Christel Scheja

 

Das Konzept der Marvel Studios, ihre Filme locker miteinander zu vernetzen scheint aufzugehen, denn nach den Avengers wurde „Thor – The Dark Kingdom“ mit Spannung erwartet, Fans wollten sehen, welche kleinen Aspekte diese Geschichte nun wieder zum großen Mythos hinzufügt und welche Handlungssträne weitergesponnen werden.

Sie werden nicht enttäuscht, auch wenn der Film durchaus für sich stehen und Zuschauer unterhalten kann, die sich für den Überbau nicht interessieren. Ganz so einfach ist der Einstieg leider dennoch nicht mehr, da der Film gelegentlich auf Ereignisse aus „Thor“ und „Avengers“ anspielt, gerade was die Beziehung der Figuren zueinander betrifft.

 

Held der Geschichte ist Thor Odinssohn, Bewohner von Asgard und zukünftiger König und Allvater. Nach dem Kampf in New York hat er es übernommen, seinen Adoptivbruder zurück und den Tesseract in Sicherheit zu bringen. Während Loki dazu verdammt wird, den Rest seines Lebens in den Kerkern von Asgard zu verbringen, zieht Thor aus, um Friede auf die neun Welten zurückzubringen, die in Ungleichgewicht geraten sind.

Allerdings spüren seine Freunde, dass er mit seinen Gedanken immer noch auf der Erde ist. Er kann Jane Foster nicht vergessen, die junge Wissenschaftlerin, in die er sich verliebt hat.

Dieser geht es genau so. Sie versucht ihn zwar zu vergessen und neue Beziehungen zu beginnen, aber das will nicht gelingen. Zudem ist sie geheimnisvollen Anomalien auf der Spur, nicht ahnend, dass sie damit ungewollt Teil eines kosmischen Konfliktes werden wird.

Unbemerkt von den Bewohnern der neun Welten erwacht nämlich ein Übel, dass sich das letzte Mal vor mehr als fünftausend Jahren gezeigt hat. Damals konnte Odins Vater Bors die Dunkelelfen unter ihrem Anführer Malekith besiegen und ihnen den Aether entreißen, eine düstere Macht, die das Universum zerstören könnte, würde man sie während der großen Konvergenz entfesseln, dem Zeitpunkt zu dem alle neun Welten in einer Linie zueinander stehen.

Nun da sich eine neue Sternenkonstellation dieser Art nähert, erwacht auch das Übel aus der Vergangenheit und Malekith beginnt unbemerkt seine Ränke zu spinnen, um grausame Rache an Asgard zu nehmen.

Als er herausfindet, dass auch noch die Erde und Jane bedroht sind, gibt es für den jungen Helden kein Halten mehr. Er holt die junge Frau zu sich nach Asgard, um sie zu beschützen ... und beschwört dabei für sein Volk eine große Tragödie herauf, die er nur enden kann, wenn er sich mit der Person verbündet, der er am wenigsten trauen kann – Loki!

 

„Thor – The Dark Kingdom“ ist wie seine Vorgänger vor allem eines: unterhaltsames und kurzweiliges Popcorn-Kino, das nicht allzu viel Verständnis für größere Vorgänge voraussetzt und genüsslich mit allerlei Klischees spielt, die sich um die Superheldenfamilie von Marvel und die nordische Götterwelt rankt.

Das Ergebnis ist aber durchaus sehenswert, auch wenn dieser Film wieder einmal beweist, dass 3D derzeit überbewertet wird. Wirklich überraschende Effekte gibt es in dem Film eigentlich nicht zu genießen, die Raumtiefe der Landschaften und des Inneren von Gebäuden gehört mittlerweile zum Standard, ebenso wie aus der Leinwand herausflimmernde Teilchen.

Aber die gerade Kämpfe bleiben auch weiterhin recht zweidimensional, die Illusion einer Bedrohung durch herumfliegende Steinbrocken und Waffenteile etc. gibt es nicht. Im Grunde kann man den Film daher auch ohne diese Aufwertung genießen, hat vielleicht mehr davon, weil so die Farben deutlicher hervortreten.

Die Geschichte braucht nach dem dramatischen Auftakt, der den Feind und die Gefahren vorstellt, erst einmal wieder ein wenig Zeit, um in Fahrt zu kommen. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfen Thor und Jane Foster ihrer verlorenen Liebe nachtrauern, Familie und Freunde versuchen sie aufzumuntern, dann werden erste Geheimnisse entdeckt und das Böse unwillentlich geweckt. Dazu kommt ein guter Schuss Humor, der diesmal vor allem die Briten trifft.

Danach legt der Film aber richtig los und die Action dominiert die Geschichte bis zum bitteren Ende. Besonders kann hier Loki brillieren, gerade weil man sein Verhalten nicht wirklich vorhersehen kann. Er bleibt letztendlich seiner Natur treu und damit sein psychopathisch charmantes Selbst. Immerhin erweist sich auch Thor als wesentlich reifer als im ersten Film und erkennt immer mehr seine wirklichen Stärken, akzeptiert seine Schwächen.

Den Asen bekommen es diesmal mit einem zwar geschwächten aber immer noch mächtigen Gegenspieler zu tun, der immerhin nicht all zu blass erscheint, sondern auch gelegentlich Humor und vor allem Intelligenz zeigen darf. Jane Foster selbst bleibt in der Welt Thors eher blass und zurückhaltend, nur auf der Erde kann sie auch ihre Qualitäten ausspielen, so wie auch Asgard trotz einiger starker Frauen wie Sif und Frigga eher eine Welt der Männer bleibt

Die Schauspieler sind inzwischen in ihre Rollen gewachsen und füllen sie mit angemessener Präsenz aus, vor allem die Hauptdarsteller Chris Hemsworth und Tom Hiddleston.

Alles in allem dürfte die Geschichte aufgrund ihres mythischen Überbaus auch wieder Fantasy-Fans ansprechen, die es nicht ganz so mit den Superhelden haben sondern eher die Asen an sich mögen. Dadurch, dass ein großer Teil der Geschichte auf anderen Welten als der Erde spielt, bekommt man eine Menge phantastischer Orte zu sehen, selbst die eher futuristisch anmutenden Raumschiffe der Dunkelelfen haben etwas archaisches an sich und die Zweikämpfe werden dann doch eher mit herkömmlichen Waffen und Magie ausgefochten.

Die Mischung aus Action und ruhigen Szenen, Humor und einem guten Schuss Romantik ist ausgeglichen, so dass jeder etwas finden kann, was ihm oder ihr besonders gut gefallen dürfte.

Der Abspann bietet diesmal übrigens zwei zusätzliche Szenen, eine ist eher für das Herz gedacht, die andere weist durchaus auf kommende Abenteuer im Marvel-Universum hin.

 

 

Fazit:

 

„Thor – The Dark Kingdom“ erfüllt alle Ansprüche, die man an Popcorn-Kino haben kann: Der Film ist actionreich, hat aber auch seine ruhigeren und besinnlichen Momente, nutzt viele beliebte Klischees, aber weiß doch immer wieder zu überraschen, weil einige Figuren interessante Wege gehen.

Nach einem dramatischen Auftakt, folgt zwar eine Phase, in der es etwas ruhiger zugeht, dann aber zieht die Spannung an und bleibt bis zum Ende hoch. Das liegt auch an der Action die nicht nur zum Selbstzweck dient, sondern auch die Geschichte angemessen vorantreibt.

Daher sei der Film allen empfohlen, die Spaß daran haben, sich von phantastischem Abenteuerkino die düsteren Herbsttage erhellen zu lassen.

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Kino:

Thor – The Dark Kingdom

Kinostart: 31.10.2013

USA, 2013

Walt Disney Studios Motion Pictures

Produktion: Kevin Feige

Regie: Alan Taylor

Drehbuch: Christopher Yost, Christopher Marcus, Stephen McFeely

Story: Don Payne &Robert Rodat

Musik: Brian Tyler

In 2D + 3D

Laufzeit: ca. 110 Minuten

FSK: 12

 

 

Webseite zum Film

Darsteller:

  • Chris Hemsworth

  • Tom Hiddleston

  • Natalie Portman

  • Anthony Hopkins

  • Rene Russo

  • Stellan Starsgard

  • Idris Elba

  • Christopher Ecclestone

  • Adewale Akinnuoye-Agbaje

  • Kat Dennings

  • Ray Stevenson

  • Zachary Levi

  • Tadabonu Asano

  • Jaimie Alexander

Eintrag in der PhilmDB:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241014032529afa5001e
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Erstellt: 27.10.2013, zuletzt aktualisiert: 23.05.2024 18:33, 13296