Mit der Kingdom of the Wicked-Trilogie führte Kerri Maniscalco in ihre magische Welt der Dämonen, Fae und Menschen ein, die in miteinander verbundenen Welten spielt, die Ähnlichkeit mit der Erde haben, aber doch anders sind. Nun hat sie offensichtlich beschlossen, die Geschichten in unabhängigen Einzelbänden weiter zu führen und nach und nach wohl auch die anderen Höllenfürsten zu verkuppeln. Den Anfang macht Envy in Throne of the Fallen.
Der Fürst des Neids ist ein Schurke und Sünder, aber auch ein Herz. Das bekommt die Galeristin und Kunstexpertin Camilla zu spüren, die in dem geheimnisvollen und verführerischen Lord Synton zunächst nur einen weiteren lästigen Verehrer sieht.
Dann aber wird sie in das Spiel mit hinein gezogen, zu dem es auch gehört, einen gefährlichen Kunstgegenstand aufzuspüren. Schon bald müssen sich die beiden auf eine gefahrvolle Reise begeben, in der sie sich nicht nur immer mehr voneinander angezogen fühlen, sondern auch düsteren Mysterien auf die Spur kommen müssen.
Vampire, Feen und Dämonen – Kerri Maniscalco fährt in ihrem nicht gerade dünnen Einzelband genau die Elemente auf, die im Moment in der Romantasy so beliebt sind. Auch wenn sie versucht, die Geschichte um den Fürsten des Zorns unabhängig zu halten, so merkt man doch immer wieder, dass eine Kenntnis der »Wicked«-Trilogie durchaus hilfreich ist, denn sie beschreibt und erklärt lange nicht mehr alles.
Die Handlung selbst bewegt sich eher behäbig voran und nimmt sich Zeit, mit der Gesellschaft zu spielen, in die Camilla geboren wurde und in der sie als Frau nicht gerade viel Mitspracherecht hat, wenn es um ihre persönliche Freiheit geht, auch wenn sie natürlich durch ein besonderes Talent punkten kann.
Der geheimnisvolle Lord Synton wird zu ihrem Retter … aber damit die Handlung nicht schon jetzt ein Ende findet, haben beide noch einige Geheimnisse voreinander, die für die nötige Spannung sorgen.
Die Welten sind nett ausgearbeitet, die Ideen haben auch etwas, jedoch ist nicht zu überlesen, dass natürlich die Romantik im Mittelpunkt steht, Liebe und Leidenschaft mindestens so viel Raum einnehmen dürfen wie das Abenteuer.
Das ganze ist flüssig geschrieben, die Figuren sind gut ausgearbeitet, aber natürlich muss man schon seinen Spaß an dem Liebesgeflüster und den leidenschaftlichen Szenen haben und sollte nicht all zu sehr nach dem suchen, was einen normalen Fantasy-Roman aus macht. Immerhin ist das Buch in sich geschlossen, die Handlung findet einen sauberen Abschluss.