Tochter der Dämmerung (Autorin: Claudia Gray; Evernight 2)
 
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Tochter der Dämmerung von Claudia Gray

Hörbuch

Reihe: Evernight 2

 

Rezension von Christel Scheja

 

Claudia Gray befriedigte mit ihren vier Romanen um das Vampir-Internat “Evernight” den Hunger der jungen Leserinnen, die nach der Lektüre von Stephenie Meyers Romanen nach mehr Lektüre im gleichen Stil gierten. Auch hier dreht sich alles um die Liebe, nur wenn hier das Mädchen der Blutsauger ist und nicht der junge der geheimnisvolle und zeitlos schöne Vampir. Trotzdem kommt Spannung auf, denn wie bei Romeo und Julia stammen beide aus verfeindeten Lagern.

„Evernight – Tochter der Dämmerung“ erschien im Penhaligon-Verlag, etwas zeitversetzt gab es auch die hier vorliegende Hörbuchfassung. Vorgetragen wird die knapp sechsstündige Lesung von Nana Spier, der deutschen Stimme von Buffy.

 

Nun versteht Bianca Olivier, warum sie das exklusive „Evernight“-Internat besuchen soll: Sie ist das Kind von zwei Vampiren und als solches wird sie sich nach und nach selbst in einen verwandeln. Die ersten Veränderungen sind bereits spürbar. Die Schule soll ihr einen sanften Übergang ermöglichen und die sie für das unsterbliche Leben fit machen.

Lucas, ein Mitschüler, hilft ihr sich einzugewöhnen und kommt ihr dabei sehr nahe. So verliebt sie sich unsterblich in ihn. Doch leider stellt sich heraus, dass er aus einem Clan von Vampirjägern stammt und man verjagt ihm vom Internat, noch ehe das Schuljahr zu Ende ist. Bianca fragt sich, ob sie ihn je wiedersehen wird und wartet den ganzen Sommer über auf Antworten. Allerdings muss sie sich auch damit beschäftigen, dass ihre wahre Natur langsam aber sicher immer stärker wird. Zwar kann sie immer noch normale Nahrung zu sich nehmen, aber sie braucht auf der anderen Seite mehr und öfter Blut als früher.

Immerhin besitzt sie jetzt auch unter den Vampiren Freunde, so dass der Start in das neue Jahr nicht mehr ganz so schlimm wird und sie endlich in der Klasse Fuß fassen kann. Die Begegnungen mit Geistern sind noch die größte Aufregung, die auf sie zukommen und es scheint als könne sie Lucas vergessen.

Doch sie täuscht sich. Als ein Brief von Lucas kommt und er sie um ein Treffen bittet, gibt es kein Halten mehr. Und dieses Wiedersehen soll nicht die einzige Begegnung der beiden jungen Liebenden bleiben.

Erstaunlicherweise deckt sie dabei Balthasar, ein junger Vampir, der ebenfalls ein Auge auf Bianca geworfen hat, aber ihre Gefühle für den anderen akzeptiert. Allerdings tritt er eines Tages auch mit einer Bitte an das Mädchen heran: Sie soll ihm helfen seine jüngere Schwester Charity zu finden ...

 

Auch der zweite Band der „Evernight“-Reihe bietet wieder das was man schon aus dem ersten kennt: eine dramatische Liebesbeziehung, die natürlich noch keine Erfüllung finden darf, weil die Saga dann zu Ende wäre, einen Rivalen, der nicht wirklich eine Gefahr zu sein scheint, weil er sich eher wie ein großer Bruder benimmt. ein Umfeld, das gewisse Leute sehr gerne getrennt voneinander halten möchte und ein altes Gemäuer voller Geheimnisse, das mit so mancher unangenehmen Überraschung aufwartet. Bianca erwarten Enthüllungen, die ihr bisheriges Weltbild auf den Kopf stellen..

Das ganze ist zwar flüssig zu lesen, wirkt aber stellenweise zusammenhang- und sinnlos. Da sind zunächst die auf Bianca gerichteten Geisterattacken, für die keine Gründe genannt werden, dann die schwammigen Erklärungen wie zwei Vampire, die ja eigentlich nicht mehr leben, überhaupt ein Kind bekommen können, und nicht zuletzt der unmotivierte Angriff der Vampirjäger auf das Internat.

All das dient vermutlich nur dazu, die Liebesgeschichte in Gang zu halten und mit ein wenig Drama zu würzen, damit die beiden Teenager weiter um und mit ihren Gefühlen kämpfen müssen. Dazu kommen die üblichen Teenagerprobleme wie etwa die Bevormundung durch die Eltern und Lehrer und die bösartigen Attacken der Feinde unter den Mitschülern.

Allein Bianca entwickelt sich etwas weiter, weil in ihr die meisten Veränderungen ablaufen, aber alle anderen Figuren – auch Balthasar und Lucas – bleiben weiterhin zweidimensional und sind auf ganz wenige Eigenschaften reduziert, damit man sie überhaupt voneinander unterscheiden kann. Der phantastische Anteil des Buches bleibt gering, da die Geister nur punktuell eingesetzt werden und man ansonsten das Gefühl hat eine normale Highschool-Romanze zu lesen.

Gegen den Vortrag ist nichts einzuwenden. Nana Spier hat genau die richtige Stimme, um Bianca zum Leben zu erwecken und ihren jugendlichen Übermut darzustellen. So lauscht man ihrer Lesung ohne Probleme und kann sogar die junge Erzählerin vor dem geistigen Auge sehen.

 

Das Hörbuch zu „Evernight - Tochter der Dämmerung“ dürfte in erster Linie die romantisch veranlagten Leserinnen ansprechen, die von den Liebesgeschichten zwischen Vampir und Mensch im Schülermilieu immer noch nicht genug bekommen können. Der Genre-Fan wird eher enttäuscht sein, da die phantastischen Elemente letztendlich nur Staffage sind.

 

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Hörbuch:

Tochter der Dämmerung

gekürzte Lesung

Reihe: Evernight Band 2

Autorin: Claudia Gray

Sprecherin: Nana Spier

Umfang: 5 CDs,

Laufzeit: ca. 338 Minuten

Der Audio Verlag, Januar 2011

Übersetzerin: Marianne Schmidt

 

ISBN-10: 3862310388

ISBN-13: 978-3862310388

 

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 06.06.2012, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 12566