Tod den Unsterblichen von Irene Salzmann
Rettungskreuzer Ikarus Band 29
Rezension von Christel Scheja
Obwohl man einen ersten Sieg gegen die Outsider errang, so war doch der Blutzoll hoch, und nur das Eingreifen eines bisher noch unbekannten Verbündeten konnte das Blatt zu Gunsten der Völker der Milchstraße wenden. Doch die Adlaten, eine uralte Rasse, die schon einmal im Krieg gegen die Outsider kämpfte ist selber in Not. Durch strenge Isolation und andere Umstände, stirbt ihr Volk durch eine sinkende Geburtenrate immer mehr aus. Sie sind daher nur bereit, den Kampf gegen die Outsider zu unterstützen, wenn ihnen die jüngerne Völker helfen können. Deshalb reist die Ikarus mit den fähigsten Medizinern des bekannten Universums zur Welt der Adlaten. Dr. Anande leitet die Forschungen, denen sich auch die „Juvenil“-Entwickler angeschlossen haben, während Captain Sentenza, die Verhandlung mit dem Volk der „Weltraumwale“ führt. Er erfährt Hintergründe, die auf Sankt Salusa nicht bekannt waren und wagt es schließlich auch noch Kontakt zu dem ominösen „Lear“ aufzunehmen. Doch der hat eigene Vorstellungen vom weiteren Verlauf des Krieges und der Rolle der Menschen und Adlaten, mit denen keiner so recht übereinstimmen will ...
Und noch immer ist nicht klar, wer den Mord an Bord des Medizinschiffes begangen hat. Als noch mehr Personen sterben ist guter Rat teuer. Pakcheon, der Botschafter der Vizianer, der ungefähr so undurchschaubar wie Shilla ist und sich der Expedition auf halben Wege angeschlossen hat, bietet seine Hilfe an. Der junge Diplomat Cornelius, der die Untersuchungen leitet, nimmt sie gerne an, ist er doch von ihm mehr als fasziniert.
Wie schon im Vorgängerband verknüpft Irene Salzmann eine spannende Krimihandlung und kosmische Hintergründe mit sehr menschlichen Figuren, die Vorurteile, Hassgefühle, sorgen, Ängste und starke Gefühle haben dürfen. Oder Empfindungen für jemanden, den man aus moralischer Erziehung heraus eigentlich nicht lieben dürfte.
Überhaupt nicht kitschig und mit einem Augenzwinkern durchbricht sie Rollenmuster und Klischees, die sich in den letzten Jahrzehnten in der SF und vor allem in der Space Opera eingebürgert haben und überrascht immer wieder mit kleinen Gags und unerwarteten Wendungen. Denn weder die mächtigen Verbündeten, noch der Mörder zeigen anfangs ihr wahres Gesicht. Am Ende ist man einen Schritt weiter – aber noch lange nicht am Ziel.
Auch „Tod den Unsterblichen“ weiß durch seine abwechslungsreiche Handlung zu gefallen, in der es nun ein wenig mehr zur Sache geht als in „Welt der Adlaten“. Für einen Moment muss man um liebgewonnene Charaktere fürchten, dann wieder zeigen Personen eine andere Facette ihres Seins, die man so von ihnen nicht erwartet hat. Deshalb ist wieder einmal von der ersten bis zur letzten Seite spannende Unterhaltung gewährleistet.
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