Todesfluch (Autor: Ben Kinman alias Chandler McGrew)
 
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Todesfluch von Ben Kinman (alias Chandler McGrew)

Rezension von Christel Scheja

 

Hinter dem Pseudonym Ben Kinman steckt der international erfolgreiche Thriller-Autor Chandler McGrew, von dem bei Knaur bereits Romane wie „Eiskalt“, „Leichenblass“ und „Totenstill“ erschienen.

Warum der Roman unter einem anderen Namen erschienen ist unklar, vermutlich wollte man nur die normalen Leser des Autors nicht irritieren, da „Todesfluch“ weniger eine Krimihandlung besitzt und mehr ein klassisch-phantastischer Roman ist.

 

In nicht all zu ferner Zukunft versetzen seltsame Geschehnisse die Menschen in Angst und Schrecken. Plötzlich beginnt überall die Elektrizität auszusetzen, zuerst nur für Augenblicke oder Minuten, dann plötzlich für immer. Das Leben in den Städten kommt zum Erliegen und jeder ist mit sich selbst beschäftigt. So bekommen nur wenige mit, dass immer mehr Menschen verschwinden, erst Einzelne, dann Dutzende, dann Hunderte.

Die Privatdetektivin Lucy Deverau wird unvermittelt damit konfrontiert, dass sie selbst in das Interesse von ihr unbekannten Leuten gerät. Sie kann der Gruppe zwar entkommen und die Polizei alarmieren, ist aber misstrauisch geworden und versucht heraus zu finden, warum sie für einige Personen so interessant geworden ist. Schließlich entdeckt sie eine interessante Spur und beginnt diese Gruppe zu verfolgen.

Gleichzeitig wird auch der erfolglose Dylan Barnes das Opfer einer Entführung, die zwar nicht gelingt, aber sein Leben erschüttert. Er ergreift die Flucht, auch wenn er das Gefühl hat, die Verfolger nicht wirklich abgeschüttelt zu haben.

Beide werden zudem von einer seltsamen Unruhe und dunklen Vorahnungen gequält, die sie nicht richtig erfassen können. Sie kämpfen um jede Informationen und werden doch noch um so verwirrter und misstrauischer, bis sie endlich von Pater Anton Remedios entsprechende Antworten erhalten.

Der Kirchenmann gehört einer Gruppe von Menschen an, die genau weiß, was vor sich geht. Wieder einmal versuchen „Die Ewigen“ und ihre Lakaien auf die Erde vorzudringen, um sich die Welt untertan zu machen. Schon einmal haben sie die Menschheit versklavt und durch ihre Willkür fast ausgelöscht, wenn sich nicht die „Weisen“ gegen sie gestellt und sie mit Wissen, Magie und Mut vertrieben hätten.

Die Erkenntnisse von damals sind zwar nur in rudimentärer Form überliefert worden, machen aber deutlich, dass Dylan und Lucy zu den Auserwählten gehören, die sich den „Ewigen“ direkt stellen müssen, wenn sie nicht wollen, das alles um sie herum vernichtet wird, was ihnen lieb und teuer ist. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und das Vertrauen in sich selbst.

 

„Todesfluch“ liest sich zunächst wie ein Thriller, doch wie zu erwarten schleichen sich nach und nach immer mehr übernatürliche Elemente in die Handlung ein. Sind es zunächst nur unfassbare Ahnungen und Schatten, so bekommen es die Helden später sogar mit Paktierern und den Dämonen selbst zu tun, während die Welt um sie herum immer mehr in die Brüche geht. Der Autor zeichnet eine apokalyptische Zukunft und spart dabei nicht mit plakativen Bildern. Auch sonst benutzt er viele bekannte Handlungsschemata um die Geschehnisse voran zu treiben und den Showdown vor zu bereiten. Schließlich kommt die ganze Wahrheit ans Licht und gipfelt in einer dramatischen Endschlacht.

Das ganze ist handwerklich sehr sauber erzählt, überzeugt aber inhaltlich nicht ganz, da sich der Autor zu sehr auf ausgetretenen Pfaden bewegt, was die Handlung stellenweise sehr vorhersehbar und wenig überraschend macht. Auch die Figuren kommen über gängige Klischees und Archetypen nicht hinaus.

Einzig die Action kann überzeugen, die dynamischen Kämpfe und die ein oder andere Wendung halten die Spannung im ganzen Buch aufrecht.

 

Das macht „Todesfluch“ zu leichter aber unterhaltsamer Lektüre, von der man nicht viel erwarten sollte, die sich durch die geringen Anforderungen an den Geist aber gut als Reiselektüre für unterwegs oder am Strand eignet.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328153837582fbe03
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Todesfluch

Autor: Ben Kinman (alias Chandler McGrew)

The Darkening, 2004

broschiert, 460 Seiten

Knaur, erschienen April 2008

ISBN 978-3-426-63819-4

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Sabine Schilasky

Titelbild von Alexandra Dohse unter Verwendung eines Bildes von Corbis

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 24.04.2008, zuletzt aktualisiert: 02.12.2021 18:51, 6359