Obwohl ihre Wurzeln in Irland liegen, ist Emily Thompson in London aufgewachsen. Als sie jedoch Freund und Job verliert, entschließt sie sich zu einem ausgiebigen Besuch ihrer Großmutter in Galway. Während eines Besuchs des Cafés ihrer Freundin Sinéad werden Emily und ihre Oma Zeuginnen eines Todesfalls – der sich schnell als Giftmord herausstellt. Als Sinéad unter Verdacht gerät, beschließen Großmutter und Enkelin, selbst zu ermitteln.
Cosy Crime kann immer wieder Gefallen finden. In den letzten Jahren kann man wohl sogar von einem Boom dieses Genres sprechen. Historische und aktuelle zeitliche Einordnungen derartiger Stoffe halten sich dabei etwa die Wage. Anabel O’Leary (wobei es sich wahrscheinlich um das Pseudonym einer deutschen Autorin handeln dürfte, da kein Übersetzer genannt wird) siedelt ihre mit diesem Band startende Reihe in der aktuellen Zeit an. Handlungsort ist die irische Stadt Galway.
Im Gegensatz zu vielen anderen Cosy-Crime-Werken ist die Protagonistin hier keine in ihrer Welt fest verankerte Person, sondern eine jüngere Frau, deren Leben momentan ›in der Luft hängt‹. Ihre Feuerprobe als Hobby-Detektivin besteht sie während eines als vorübergehend geplanten Besuchs. Spätestens am Ende dieses Bandes ist allerdings abzusehen, dass sie wohl dauerhaft zu den geografischen Wurzeln ihrer Familie zurückkehren wird. Während romantische Elemente bisher weitgehend fehlen, deutet sich aber eine derartige Annäherung zwischen der Protagonistin und dem ermittelnden Polizisten an, die in kommenden Bänden wohl eine Rolle spielen dürfte.
Die Autorin erzählt mit wechselndem Fokus auf mehrere Charaktere. Die Sprecherin des Hörbuchs empfand ich in Hinsicht ihrer Stimme allerdings nicht als Idealbesetzung.