Rezension von Cronn
Vor mir erhebt sich das alte Gemäuer im Sonnenlicht. Das verlassene Psychiatrie-Zentrum hat schon bessere Tage gesehen: Die Fenster sind zerstört, die Gitter rostig und überall liegt Müll herum.
Die Eingangstür ist offen.
Soll ich tatsächlich hineingehen? Es sieht so unheimlich aus, obwohl ich weiß, dass da nur ein paar Ratten oder Kakerlaken noch wohnen. Aber die Geister der Vergangenheit sind auch noch darin lebendig. Ich fürchte deren Aura.
Sofort, nachdem ich hineingegangen bin, überfällt mich eine ungute Vorahnung. Und ich realisiere, dass hier Menschen gefangen gehalten wurden. Die Methoden der Psychiatrie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren nicht sehr zimperlich, so habe ich gelesen. Hier haben sich Dramen abgespielt, die innerhalb der Mauern verheimlicht wurden.
Um mich herum tanzen Staubteilchen in den Sonnenstrahlen, die sich durch die verbretterten Fenster zwängen. Ich finde im Anmeldezimmer alte Dokumente. Eine gewisse Renee wurde hier eingeliefert. Eine junge Frau. Irgendetwas sagt mir, dass mich ihr Schicksal noch weiter interessieren wird.
Ich gehe in den Treppenschacht. Ein vergitterter Aufzug, kein Strom. Ich laufe nach oben. Mich erwartet ein Foyer. Mehrere umgestürzte Rollstühle liegen hier. Bei einem dreht sich das Rad. War hier etwa jemand?
Ich sehe mich um. Nichts zu erkennen. Doch! Da in der Ecke steht ein Rollstuhl und es sitzt jemand darauf!
Mir bricht der Schweiß aus. Doch als die Sonne hereinscheint, erkenne ich, dass es sich dabei lediglich um eine Puppe handelt.
Ich ahne, dass hier eine Verbindung von der Puppe zu Renee besteht.
Aber welche?
Ich muss weitere Erkundigungen anstellen, um das Geheimnis rund um die Psychiatrie zu lösen …