Tutanchamun – Das letzte Geheimnis der Grabkammer
 
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Tutanchamun – Das letzte Geheimnis der Grabkammer

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

Seitdem Howard Carter Anfang der 1920er Jahre das ungeöffnete Grab von Tutenchamun entdeckt hat, überstrahlt der Name des jungen Mannes, der mit vermutlich nicht einmal zwanzig Jahren gestorben ist, die der Pharaonen, die bereits zu ihren Lebzeiten weit mehr Spuren in der Geschichte hinterlassen haben.

 

Seine goldene Totenmaske, die reichhaltigen Grabbeigaben und die Wandmalereien, die die Zeit überdauert haben, geben aber nicht nur einen Eindruck, mit welch einem Prunk die damaligen Menschen ihre Herrscher bestattet haben, sondern bieten auch gewisse Einblicke in das Leben vor mehr als dreitausend Jahren. Wer der junge Pharao als Mensch war, interessierte lange niemanden. Erst in den letzten Jahren, wo alles andere mehrfach ausgewertet wurde, versucht man mehr über Tutanchamun selbst heraus zu finden. Wie ist er gestorben ? Wurde er ermordet oder hat ihn ein Unfall dahingerafft? Das hat bereits so manchen Historiker und Archäologen beschäftigt.

Inzwischen weiß man, dass Tutanchamun einer der direkten Nachfolger von Echnaton, dem Ketzerpharao war. Doch bis heute blieb unklar in welchen Verwandtschaftsverhältnis er zu diesem stand wenn überhaupt.

Die zweiteilige Dokumentation widmet sich genau diesen beiden Thema und zeigt die langjährigen Anstrengungen des ägyptischen Archäologen Zawi Hawass, genau das heraus zu finden. Dabei steht ihm modernste Technik zur Seite. Zusammen mit dem Humangenetiker Dr. Carsten M. Pusch will er mit Hilfe von Computertomografien und DNA-Analysen dem Geheimnis auf die Spur kommen.

Die Dokumentation zeigt die Untersuchung des jugendlichen Pharao und die Analysen der Ergebnisse, folgt den Wissenschaftlern auf der spannenden Spurensuche. Anhand von Mumien, die bereits zweifelsfrei identifiziert werden konnten, macht man sich auf die Suche nach den weiteren Verdächtigen.

Nach und nach entsteht so ein interessanter genetischer Stammbaum, bei dem auch andere Mumien, bei denen man zuvor nur mutmaßte, dass es sich um diese oder jene Person handeln könnte, endlich ihren Namen zurückerhalten.

 

Das ganze wird, wie bei amerikanischen Dokumentationen üblich, ein wenig reißerisch inszeniert und mit der ein oder anderen kurzen Spielszene unterlegt, die dabei helfen sollen, dass sich der Zuschauer ein Bild machen kann. Um die Werbepausen herum wird auch die ein oder andere Zusammenfassung der vorherigen Erkenntnisse gegeben.

Allerdings gelingt es den beiden Filmen diesmal eine Gratwanderung zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung. Sie sind nicht ganz so oberflächlich, wie man es sonst gewohnt ist, sondern gehen ein wenig mehr in die Tiefe. Man erfährt sehr viel über die Arbeit der beiden Forscher – wie sie anhand von Mutmaßungen Spuren folgen und neben Erfolgen aber auch manchmal Rückschläge einstecken müssen, weil sich bestimmte Mumien einfach nicht mehr auffinden lassen oder anderweitig unbrauchbar geworden sind.

Die Spielszenen dominieren nicht, sondern untermalen eher. Der Archäologe hat meistens das Wort und führt mehr oder weniger durch die Handlung. Diese ist sehr spannend aufgebaut, enthüllt sie doch immer wieder überraschende neue Facetten, an die man als Zuschauer gar nicht gedacht hat. Gleichzeitig erfährt man einiges über das Leben und Wirken der Herrscherfamilie der 18. Dynastie und den jungen König selbst, der vielleicht nicht lange regierte, es aber durchaus schaffte, zu einem Herrscher zu werden, der sich nicht mehr länger von seinen Ratgebern und engsten Vertrauten gängeln ließ.

Alles in allem entsteht der Eindruck, dass diesmal nicht nur vage Mutmaßungen geäußert werden, sondern man am Ende tatsächlich vor Tatsachen steht: Zweifelsfrei bewiesenen Abstammungslinien, sowie Toten, die endlich ihre Identität und ihren wahren Namen wiedererhalten haben.

 

 

Fazit:

 

Das macht „Tutanchamun – Das letzte Geheimnis der Grabkammer“ zu einer spannenden Dokumentation für alle, die gerne mehr über den berühmten Kindkönig und seine Familie erfahren möchten.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419033214a32ddca1
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DVD:

Tutanchamun – Das letzte Geheimnis der Grabkammer

2-teilige Dokumentation, Discovery Channel, USA 2010/11

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

FSK: Ohne Altersbeschränkung

Studio: Polyband & Toppic Video/WVG

Erscheinungstermin: 25. Februar 2011

Spieldauer: 170 Minuten

 

ASIN: B004D2FOF2

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 13.03.2011, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 12:15, 11626