Über den Wolken – Leben in den Bergen
Rezension von Christel Scheja
Gebirge üben eine besondere Faszination auf die Menschen aus, denn an keiner anderen Stelle der Welt kann man dem Himmel so nah sein. Allerdings entpuppen sie sich auch oft sehr schnell als lebensfeindliche Höllen, in der kaum einer lange bestehen kann. Dennoch haben Mensch und Tier in den Rocky Mountains, den Anden und im Himalaya ihre sicheren Nischen gefunden. Davon berichtet „Über den Wolken - Leben in den Bergen“ eine dreiteilige Dokuserie der BBC.
Die Rocky Mountains sind der langläufigste Gebirgszug der Erde denn ganz Nordamerika ist von ihnen durchzogen, vom Polarkreis, bis fast hinunter in die Äquatorregionen. Sie trennen die Westküste vom Rest des Landes und waren im 19. Jahrhundert bei der Durchquerung eine sehr große Herausforderung. Auch wenn heute genügend Verkehrswege erschlossen wurden, so sieht es abseits von denen immer noch so rau und unwirtlich aus wie früher. Aber dennoch haben Menschen und Tiere erstaunliche Wege gefunden, um mit und in der Natur zu leben.
Ähnlich sieht es im Himalaya aus, dem Gebirge im Herzen Asiens, das die höchsten Berge der Welt besitzt und manche Gipfel, um die sich Legenden ranken. Dennoch finden sich auch hier Siedlungen in Tälern, die den Winter über von der Außenwelt abgeschnitten sind, lassen sich Tiere nicht beirren, in den Bergen Zuflucht zu finden, Beute oder Nahrung. Manche wagen sich sogar in Dörfer, wie Schneeleoparden. Und nicht alle Affen sehen so aus, wie man es erwartet.
Was die Rockys für den Norden sind, sind die Anden für den Süden Amerikas und auch sie sorgen für erstaunliche Landschaften und Lebensräume die es in sich haben. Hier gibt es Naturwunder, die man nirgendwo sonst zu sehen bekommt, egal ob in der Landschaft oder bei den Tieren …
In gleichbleibend hoher Qualität produziert die BBC Naturdokumentationen, die sich sehen lassen können. Denn die Macher haben gemerkt, wie sehr sich die Menschen von atemberaubenden Landschaftaufnahmen fesseln lassen und lieben die Vorstellung von außergewöhnlichen Phänomenen, die nicht jeden Jahr wiederkehren oder von Tieren, die in früheren Dokumentationen eher außer Acht gelassen wurden.
Angenehm fällt in diesem Rahmen auf, dass auch die Menschen zunehmend Raum bekommen. Sie spielen im Gegensatz zur Natur und den Tieren zwar immer noch eine untergeordnete rolle, kommen aber doch immer häufiger vor, gerade wenn sie ein Leben unter extremen Bedingungen, so wie in den abgelegenen Tälern der ganz hohen Berge führen müssen.
Wie immer verzichtet man auf die Expertise von Wissenschaftlern und setzt lieber bewusst auf die Macht der Bilder, geht vom großen ins Detail um dann zu anderen Gegenden umzuschwenken und diese Vorgehensweise zu wiederholen. Dabei fließen immer wieder Informationen in Form kurzer Erklärungen ein.
Alles in allem geben die drei Folgen einen angenehmen und vor allem auch prägnanten Überblick über die Gebirgsregionen und schaffen es, Zuschauer jeden Alters zu fesseln, da Spannung genug in den Episoden ist, aber keine all zu schrecklichen Bilder. Die Aufmachung ist auf der Höhe der Zeit, vor allem die Landschaftsaufnahmen stechen durch ihre Klarheit heraus. Extras gibt es keine, es ist auch nur die deutsche Tonspur vorhanden.
Fazit:
„Über den Wolken – Leben in den Bergen“ ist wieder einmal eine spannende und unterhaltsame Dokumentation für alle, die mehr über das Leben und die Wunder in den herausragendsten Gebirgen der Welt erfahren möchten. Anschaulich werden hier Phänomene und auch Alltagsgeschehen in liebevoll detaillierter Weise präsentiert, ohne auch jüngere Zuschauer zu überfordern.
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