Überfall im Heiligen Hain (Autor: Renee Holler; Tatort Geschichte)
 
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Überfall im Heiligen Hain von Renee Holler

Reihe: Tatort Geschichte

Rezension von Lars Perner

 

Rezension:

Hakon hätte sich den Tag auch schöner vorstellen können. Er und sein kleiner Bruder Ragin müssen die Schweine im Wald hüten. Dabei könnte dieser angenehme Sommertag den beiden noch viel Spaß bringen. Den finden sie dann auch, als sie entdecken, dass ihre Schwester Sunja und ihre Freundin Gelsa ebenfalls im Wald sind, um Beeren zu sammeln. Also hecken die beiden Lausbuben einen Schlachtplan aus und erschrecken die beiden ahnungslosen Mädchen. Doch sie ahnen nicht, was sie damit anrichten. Dass die Schweineherde bald den heiligen Hain der germanischen Sippe völlig verwüstet, ist dabei noch das geringste Übel. Denn schon bald fließt Blut. Dies und der Diebstahl der heiligen Pferde kann nur mit anderem Blut vergolten werden. Nur noch einige Tage und das Thing wird den älteren Bruder der beiden Jungen verurteilen, weil er mit den Römern sympathisiert und sogar in ihrer Armee dient. Denn die Weise Frau des Dorfes hat doch eindeutig geweissagt, dass ein Römer etwas damit zu tun haben soll. Oder haben die recht, die auf ihre schwere Kopfverletzung hinweisen und das Runenorakel als wirren Phantasien abtun? Doch jetzt ist für die Kinder keine Zeit für Fragen stellen, es muss gehandelt werden – und zwar schnell.

 

Die Erzählung spielt im germanischen Grenzland zur Zeit des römischen Kaisers Marc Aurel. Die Handlung kann aber bis auf einige wenige direkte Bezüge auch zu anderen Zeiten und Orten im Bereich des römischen Limes stattgefunden haben, da die Autorin die typischen Topoi verwendet, was aber nicht zum Nachteil ist. Etwas verwundert ist man als Leser, wenn im späteren Verlauf der Geschichte die Kinder das erste Mal in ihrem Leben die römische Grenzlinie – den Limes – erreichen, obwohl er nur eine Wegstunde entfernt ist. Zumindest grobe Kenntnis davon hätten sie auf Grund der kurzen Entfernung haben müssen. Doch bis auf diese Stelle bleibt die Handlung stets glaubwürdig. Dies ist bei Büchern, deren handelnde Personen noch Kinder sind, immer etwas schwierig. Doch die Autorin findet Mittel und Wege, dass die Kinder immer wieder auf nachvollziehbare Weise Handlungsträger sind und nicht die Erwachsenen. Da über das Alltagsleben der Germanen bis jetzt noch nicht viele gesicherte Fakten existieren, wird in der Geschichte auch weniger darauf eingegangen und das Miteinander von Germanen und Römern am Limes thematisiert. Doch trotz aller Information kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Die Kinder müssen nicht nur ihrem Bruder das Leben retten und die Pferde wieder zurück bringen. Auch sie selbst geraten dabei in Gefahr weil sie sich mit römischen Legionären anlegen.

Das Buch ist reich bebildert. Die Zeichnungen von Hauke Kock sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern werden häufig auch zur Lösung der Rätselfragen benötigt, welche am Ende jedes der zehn Kapitel gestellt werden. Die Fragen sind einfach und schnell lösbar. Dabei jedoch nicht zu simpel und sorgen damit für Erfolgserlebnisse und Spaß, was wichtiger ist, als an komplizierten Rätsel zu scheitern. Sollte man trotzdem nicht auf die Lösung kommen, findet man diese natürlich weiter hinten. Ein Glossar zu Begriffen, die den Lesern unbekannt sein dürften bildet gemeinsam mit einer Zeittafel und einigen allgemeinen Erläuterungen zu den Germanen den Abschluss des Buches.

 

Fazit:

Mit Überfall im Heiligenn Hain hat man ein weiteres interessantes Buch der Reihe Tatort Geschichte in Händen. Die Autorin verbindet wundervoll Wissensvermittlung mit einer für Kinder spannenden Geschichte.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425131403a5164770
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MEDIUM:

Überfall im Heiligen Hain

Reihe: Tatort Geschichte

Autor: Renee Holler

Loewe Verlag, Januar 2009

(Hardcover), 124 Seiten

ISBN-10: 3785563590

ISBN-13: 9783785563595

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 31.07.2009, zuletzt aktualisiert: 12.03.2023 15:03, 9015