Reihe: Magic: The Gathering

Rezension von Ingo Gatzer

Rezension:

Mit "Weltenerwachen" erschien unlängst eine weitere Erweiterung zu "Magic: The Gathering", dem wahrscheinlich bekanntesten und erfolgreichsten Sammelkartenspiel. Zu dieser neuen Edition gibt es mehrere spielbereite Intro-Packs mit je 41 Karten, die eine kurze Strategiehilfe, rudimentäre Spielregeln und einen "Weltenerwachen"-Booster enthalten. Einer dieser Intro-Packs ist "Überflieger".

"Überflieger" konzentriert sich auf die Farben weiß und blau. Die Strategie des Decks ist es, den Gegner mit fliegenden Kreaturen (z. B. "Archon der Erlösung") zu attackieren, von denen einige durch den neuen Mechanismus Multibonus je nach Mana-Investition noch deutlich gestärkt werden können (wie "Gipfelfalken"). Angreifender Kreaturen erwehrt man sich, indem man sie dem Gegner auf die Hand ("Rückruf") oder sogar auf die Bibliothek zurück gibt ("Gomazoa") oder sie weitgehend lahm legt ("Pazifismus").

Star des Decks ist die dem Deck in Foil beiliegende Karte "Archon der Erlösung". Eine fliegende Kreatur, die fünf Mana kostet und eine Stärke von drei sowie eine Widerstandskraft von vier besitzt, scheint auf dem ersten Blick nicht sonderlich verheißungsvoll. Was die seltene Karte aber interessant macht, ist ihre Spezialfähigkeit; denn immer wenn der Archon oder eine andere fliegende Kreatur unter eigener Kontrolle ins Spiel kommt, erhält man so viele Lebenspunkte wie die Kreatur an Stärke aufweist. Zudem übersteht sie mit einer Widerstandskraft von vier Punkten die meisten einfachen Schadenszauber. Eine weitere starke Karte ist die Verzauberung "Hymne des Marschall", die nicht nur die Stärke und Widerstandskraft der eigenen Kreaturen erhöht, sondern je nachdem wie oft man den Multibonus zahlt, auch eigene Kreaturen wieder belebt. Mit vier Mana Grundkosten und zwei Mana für jede wieder ins Spiel gebrachte Kreatur ist sie aber auch nicht ganz billig. Insgesamt kann die Zusammenstellung der Karten als ausgewogen, durchaus sinnvoll, aber nicht sehr stark bezeichnet werden, wobei letzteres bei einem recht preisgünstigen Intro-Pack auch kaum erwartet werden darf.

Das Deck ist zwar grundsätzlich spielbar, sollte aber dringend verstärkt werden. Um immer die benötigte Manafarbe zur Verfügung haben, sind Doppelländer notwendig. Hier ist "Himmlische Säulenreihe" empfehlenswert, da die Karte zusätzlich in eine Kreatur umgewandelt werden kann. Da der "Archon der Erlösung" nicht legendär ist, sollte er mehrfach gespielt werden. Hat man schon drei Archonen im Spiel und erschafft einen vierten erhält man so satte neun Lebenspunkte dazu. Für blau-weiße Decks hat außerdem "Sejir-Meervolk" ein ausgezeichnetes Kosten-Nutzenprofil. Den Planeswalker "Jace, der Gedankenverformer" werden vor allem Spieler, die sich mehr Kontrollelemente in ihren Deck wünschen, integrieren. Gegnerische Kreaturen mit Karten wie "Rückruf" zu bekämpfen, mag legitim sein, wenn man ein monoblaues Deck spielt. Kann man aber weiße Zauber benutzen sind ´endgültigere` Lösungen wie "Wege ins Exil" zweckmäßiger. Auf einige gegnerische Strategien hat "Überflieger" keine Antwort. Da die Farbe Blau zur Verfügung steht ist es deshalb zweckmäßig, einige Spontanzauber hinzuzufügen, mit denen man gegnerische Zauber neutralisieren kann. Dafür kann man sich guten Gewissens Karten wie "Ionas Richtspruch" - für 5 Mana angesichts der erzielten Leistung einfach zu teuer - oder "Wächter-Zendikon" - blockt nur nicht-fliegende Kreaturen - entledigen.

Fazit:

"Überflieger" verschafft gerade Magic-Neulingen eine gute Kartenbasis, auf der sie aufbauen können.