Untot lebt sich’s auch ganz gut (Autorin Mary Janice Davidson; Betsy Taylor 4)
 
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Untot lebt sich’s auch ganz gut von Mary Janice Davidson

Reihe: Betsy Taylor Band 4

 

Rezension von Christel Scheja

 

In Untot lebt es sich auch ganz gut wendet sich Mary Janice Davidson nach „Weiblich Ledig, Untot“, „Süß wie Blut und teuflisch gut“ und „Happy Hour in der Unterwelt“ bereits zum vierten Mal ihrer Heldin Betsy Taylor zu, die just an ihrem dreißigsten Geburtstag zur Vampirin geworden ist und seitdem ein abenteuerliches Leben führt.

 

Nachdem sie sich an ihren neuen Zustand gewöhnt, ihre Rolle als prophezeite Königin der Blutsauger akzeptiert und sich ihres Gegenspielers Nostro entledigt hat, glaubt sie es etwas ruhiger angehen lassen zu können. Schließlich hat sie sich mit dem charismatischen Vampir Eric Sinclair so weit ausgesöhnt, dass sie nun bereit ist, ihn zu heiraten und sich auch die angekündigte „Tochter des Teufels“ als ganz nett erwiesen.

Außerdem lernt sie langsam mit ihrer Stiefmutter zurecht zu kommen, auch wenn sie diese immer noch nicht so recht mag. Mit ihrem neugeborenen Bruder ist das kein Problem, denn sie liebt ihn von Anhieb an und er scheinbar auch sie.

Allerdings macht ihr seine Anwesenheit auch zu schaffen, denn Betsy wird sich schmerzlich bewusst, dass sie als Vampirin niemals eigene Kinder haben kann und alle sexuellen Spiele zwischen ihr und Sinclair ohne Ergebnis bleiben werden.

Zu weiteren betrüblichen Momenten führen der Besuch an ihrem Grab, auf dem nun ein Grabstein steht und die Tatsache, dass ihre Freundinnen und Verwandten dort auch noch Blumen ablegen und Zweifel, ob sie ihre Absicht Sinclair zu heiraten, wirklich umsetzen soll. Und warum muss Jon ausgerechnet seine Abschlussarbeit über ihr Leben schreiben und dabei Aspekte ausgraben, die sie lieber weiterhin verborgen hätte.

Ablenken kann sie sich von all diesen Sorgen und Problemen nur durch eine Weihnachtsfeier und ausgiebige Einkäufe - was bleibt ihr auch sonst?

Dann tritt auch noch Detective Nick Berry in ihr Leben, der stattliche Polizist, dem sie schon einmal die Erinnerung rauben musste, weil er zu viel mitbekommen hat. Er wart Betsy und ihre Freundinnen, dass sich ein Serienkiller in der Stadt herumtreibt und auch schon gemordet hat. Sein Ziel sind modisch gekleidete und hübsche blonde Frauen ... genau der Typ, den die junge Vampirkönigin darstellt.

Doch muss sich Betsy nun wirklich Sorgen um ihr Leben machen? Oder sollte sich nicht besser der „Driveway Killer“ fürchten?

 

Wie schien Vorgänger spielt auch „Untot lebt sich’s auch ganz gut“ mit den Klischees eines neuen paranormalen Liebesromangenres, in dem erotische Geschichten um moderne, selbstbewusste Frauen und leidenschaftliche Vampire erzählt werden und zieht die üblichen Stereotypen genüsslich durch den Kakao, denn Betsy Taylor ist „natürlich blond“ und besitzt trotz ihrer modischen Spleens und zickigen Eigenheiten auch noch ein großes Herz, wie sich zeigt, als sie ihren kleinen Bruder babysitten darf.

Sie beurteilt die Situationen auf ihre eigene schräge Art mit verrückten Ideen und ungewohnten Interpretationen der Lage, allerdings fällt der Roman gegenüber seinen Vorgängern ab, da sich die Autorin zu sehr in Alltäglichkeiten und Details im Leben ihrer Heldin ergeht und darüber die eigentliche Handlung und die darin angesprochenen Möglichkeiten schlichtweg vergisst.

Der Serienkiller verkommt eher zu einer Nebensache, die Betsy und Co. „mal eben kurz im Vorübergehen“ erledigen, ehe sie sich den Problemen zuwenden, die ihnen weit wichtiger erscheinen. Auch die vergnüglichen Alltäglichkeiten hat man schon in der ein oder anderen Form in den anderen Bänden gelesen, so dass nicht ganz der Spaß aufkommen will wie früher.

 

Es bleibt zu hoffen, dass „Untot lebt sich’s auch ganz gut“ nur ein Ausreißer nach unten bleibt und die Reihe nicht ganz den Biss verliert, den sie gerade in den ersten beiden Romanen hatte. Denn schon der dritte zeigte einen gewissen Abwärtstrend.

Das wäre schade, denn in einem fallen die Abenteuer von Betsy Taylor angenehm auf: Sie nehmen das derzeit extrem ausgewalzte Genre der Vampirromanzen mit einem gehörigen Augenzwinkern auf die Schippe und stellen damit auch die Hasser der Geschichten um Lust und Leidenschaft in den Armen des einzig wahren Blutsaugers zufrieden.

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Ältere Kommentare:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419210712c221e49d
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Buch:

Untot lebt sich’s auch ganz gut

Reihe: Betsy Taylor Band 4

Autorin: Mary Janice Davidson

Taschenbuch, 256 Seiten

LYX/Egmont, April 2007

Übersetzun: Stefanie Zeller

Titelbild: Anke Koopmann

 

ISBN 978-3-8025-8141-0

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.04.2008, zuletzt aktualisiert: 08.08.2021 16:17, 6375