Urlaub auf Shahazan von Thomas Folgmann
Rettungskreuzer Ikarus Band 38
Rezension von Christel Scheja
Die Outsider und Kronprinz Joran sind besiegt, Frieden kehrt langsam aber sicher wieder in der Galaxis ein und das Leben kehrt zu einer gewissen Normalität zurück, auch wenn noch viele Spuren zu beseitigen sind und einige Wunden heilen müssen.
Aber können sich die Helden wirklich zurücklehnen und aufatmen? Oder erwartet sie nicht schon längst wieder eine Herausforderung, die auf ihre Weise genau so schlimm ist wie der Kampf gegen die Fremden?
Das wird sich in diesen neuen Zyklus innerhalb der Serie „Rettungskreuzer Ikarus“ noch zeigen müssen.
Erst einmal gönnen sich Roderick Sentenza und seine Frau Sonja Di Mersi einen „Urlaub auf Shahazan“, einer tropischen Welt, die nur dazu gemacht zu sein scheint, um die Seele baumeln zu lassen. Und hier sind sie fern von irgendwelchen Anfragen und Bitten, die ihnen gleich wieder Arbeit verschaffen. Außerdem ist ihr Sohn Frederick ist aus dem Gröbsten heraus, so dass sie ihn ebenfalls mitnehmen können und er so in Kontakt mit anderen Kindern kommt, die es sonst auf der Raumstation nicht gibt.
Tatsächlich scheinen sie nicht betrogen zu werden, denn Shahazan ist so wie in den Katalogen angepriesen. Allein eine Mitreisende, die immer genau da ist, wo sie sich aufhalten, macht ihnen zu schaffen, denn sie scheint alle Klischees zu erfüllen, die man einer neureichen Schreckschraube entgegenbringt, die zudem auch noch ihre Familie fest im Griff hat.
Sentenza und DiMersi wundern sich zudem über eine seltsame Impfung, die alle Touristen bei ihrer Ankunft bekommen, und für die sie nicht einmal eine Erklärung erhalten, doch sie regen sich nicht weiter auf.
Als aber deutlich wird, dass etwas Seltsames vor sich geht und plötzlich Besucher spurlos verschwinden, die sogar ihre Kinder zurück lassen, ist guter Rat teuer ... denn auch die beiden spüren plötzlich einen unheimlichen Drang in sich.
Nach den wilden Schlachten und Kämpfen ist erst einmal Ruhe angesagt, und so schildert der Autor zunächst einmal eine fröhliche und muntere Seite des Ikarus-Universums. Dabei greift er tief in die Klischee-Kiste, denn Touristen wie die reiche Dame, ihren duldsamen Ehemann und die schüchtern-gehorsame Tochter kennt man bereits aus allerlei Screwball-Komödien. Genau so wie bei den schlechteren Filmen bleiben die Beschreibungen oberflächlich und die Gags sind altbekannt, aber das mag man noch nachsehen. Schwerer fällt ins Gewicht, dass er das ganze ein wenig zu sehr heraus zögert.
Erst nach und nach merkt man aber anhand zweiter Umblenden, dass sich hinter den Kulissen etwas tut, was die Helden später in Atem halten wird. Interessant ist dabei nur, dass diesmal auch zwei der Hauptfiguren betroffen sind, und nun unter Umständen andere Figuren eine wichtigere Rolle in dem Spiel einnehmen könnten. Alles in allem bleibt die Entwicklung noch sehr rätselhaft und lässt einiges offen und macht nicht wirklich Lust auf mehr
So ist „Urlaub auf Shahazan“ ein eher durchschnittlicher Roman, der zu sehr auf Nebensächlichkeiten herum reitet und dabei zu viel Platz verschenkt, um die neue Gefahr wirklich spannend einzuführen.
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