Vampire Academy (Kino, Mysteryaction, FSK 12)
 
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Vampire Academy

Rezension von Christel Scheja

 

Als der Vampire-Hype in der Mitte des letzten Jahrzehnts seinen Hype erreicht hatte, präsentierte auch Richelle Mead ihre Version einer übernatürlichen Liebesgeschichten im Schatten der Schule. Allerdings war die auf sechs Bände konzipierte „Vampire Academy“-Serie ganz anders angelegt als Twilight. Denn die Blutsauger blieben mehr oder weniger unter sich – gleich drei verschiedene Arten machten sich das Leben durch Intrigen und Machtansprüche schwer. Und das war nicht die einzige Abweichung vom paranormalen Liebeseinerlei ...

 

Etwas abseits von den Menschen, aber doch bemüht, in Frieden mit ihnen zu leben, existieren die Moroi. Sie brauchen zur Ernährung zwar Blut, aber sie bringen ihre Opfer nicht um. Sonnenlicht ist ihnen unangenehm und macht sie krank, tötet sie aber nicht. Wie die Menschen sind sie lebendig, bekommen Kinder und sterben irgendwann. An ihrer Seite leben und kämpfen die Dhampire – Mischlinge, die nur ein Moroi-Elternteil haben, das andere ist entweder selbst ein Dhampir oder gar menschlich.

Letztere beschützen die Moroi vor den Strigoi, die all das sind, was man sich unter Vampiren landläufig vorstellt: untot aber unsterblich und grausam, wenn es darum geht, anderen das Blut zu nehmen. Sie sterben, wenn sie dem Licht ausgesetzt oder ins Herz gepfählt werden. Strigoi entstehen nicht nur durch Bisse von Artgenossen, auch Moroi können dazu werden, wenn sie die Grenzen überschreiten und einen ihrer Blutspender töten.

Der Nachwuchs der lebenden Vampire und der Dhampire werden in der „St. Vladimirs Academy“ ausgebildet, tief in einer einsamen Gegend in den Weiten der Wälder Amerikas.

Dieser haben Rose Hathaway und Lissa Dragomir vor mehr als einem Jahr den Rücken gekehrt, aus Gründen, die sie selbst nicht mehr so genau wissen. Seither sind sie auf der Flucht vor ihresgleichen – auch wenn sie im Grunde nicht wissen, wohin. Irgendjemand scheint besonders an der letzten Überlebenden der Dragomir Familie interessiert zu sein – doch keiner weiß so recht, warum.

Die Vergangenheit holt sie jedoch schon bald ein. Unter der Führung des besten Wächters Dimitri kann ein Team die beiden Flüchtigen endlich fassen.

Rose und Lissa haben keine andere Wahl als sich zu fügen und wieder ein Teil der Vampirgesellschaft zu werden, was gar nicht so einfach ist. Denn zum einen werden sie jetzt genau beobachtet, zum anderen müssen sie Spott und Häme ertragen. Nur wenige stehen noch zu ihnen wie die Außenseiterin Nathalie und Christian Ozera, der von allen anderen geschnitten wird, weil sich seine Eltern freiwillig dazu entschieden, zu Strigoi zu werden – ein Unding in der abgeschlossenen Gesellschaft.

Während die Vampirprinzessin einiges an Mobbing durch ihre früheren Freunde erfahren und mit ihren sich langsam entwickelnden Gefühlen zu einer ganz bestimmten Person fertig werden muss – dabei aber nach und nach ihre besonderen Kräfte entdeckt, die sie einzigartig machen, steht Rose mit einem Bein auf der Abschussliste, da man ihr die Schuld an allem gibt. Es ist jedoch gerade die Wachsamkeit und das Misstrauen der jungen Dhampir zu verdanken, dass sie schließlich hinter die Intrigen kommt, die sie zu ihrer Flucht veranlasst haben ... doch kann sie wirklich noch rechtzeitig den enttarnen, der hinter der ganzen Sache steckt? Und dabei die Geheimnisse verkraften, die sie selbst betreffen.

 

Schon die ersten Szenen machen deutlich, dass man es nicht mit dem üblichen „Teenager und ihre gefühlvollen Abenteuer auf der Highschool inklusive der Entdeckung der wahren Liebe“-Geschichten zu tun hat, die nach „Twilight“ auf den Markt kamen. Rose ist eine Kämpferin und macht diesem Namen auch alle Ehre, obwohl sie gegenüber dem weitaus erfahreneren Dimitri natürlich kapitulieren muss.

Und auch Lissa ist nicht so harmlos und zart, wie sie aussieht. Gerade die letzte Überlebende ihrer Familie und Anwärterin auf den Thron der Vampirwelt, macht die größte Entwicklung durch – ist nicht länger nur ein Mädchen, dass noch immer den Schock über den Verlust von Eltern und Bruder verdauen muss und nicht wirklich weiß, was sie eigentlich will. Sie erfährt einiges über sich und ihre Gaben, beginnt diese dann auch immer mehr anzuwenden und dadurch den Umgang mit ihnen zu begreifen.

Die Klischees um Mobbing und Ausgrenzung durch die Clique der Beliebten sind dann natürlich nicht von der Hand zu weisen und erinnern an die üblichen Filme, aber auch hier steckt mehr dahinter als man denkt, ebenso wie an dem Verhalten der beiden anderen Außenseiter die zu den wichtigsten Weggefährten der Mädchen werden und irgendwann für eine Seite entscheiden müssen.

Rose verkörpert das junge selbstbewusste Mädchen, das ihrem eigenen Instinkt folgt und bewusst ihren Weg geht, aber auch vor Fehlern und Schwächen nicht gefeit ist. Besonders kribbelig ist sie in Beziehung auf Dimitri, bei dem sie erst einmal nicht so recht weiß, ob sie ihn hassen oder lieben soll.

Neben dem gängigen Beziehungsclinch, der vor allem jugendliche Zuschauer ansprechen dürfte, gibt es auch jede Menge Action. Immer wieder müssen Rose und die anderen zeigen, was sie können und gerade zum Ende hin um ihr Leben kämpfen. Zudem sind die Intrigen geschickt aufgebaut und sorgen für zusätzliche Spannung, da mehrere falsche Fährten erst einmal in die Irre führen, ehe die Geschichte auf den Showdown zusteuert.

Alles in allem besitzt der Film eine in sich geschlossene Handlung, auch wenn die letzte Szene andeutet, dass die Abenteuer für Rose und Co. gerade erst angefangen haben.

Drehbuchautoren und Regisseuren gelingt es zusammen mit den Schauspielern die Atmosphäre der Romanreihe einzufangen. Auch wenn jemand die Bücher nicht kennt, findet er sich gut zurecht, da die ersten Minuten alles beinhalten, was man über Moroi, Strigoi und Dhampire wissen muss, und immer dann mehr erfährt, wenn es wichtig wird.

Die Schauspieler beweisen hin und wieder sogar Charakter, sie entsprechen nicht alle den gängigen Schönheitsidealen und bleiben daher in Erinnerung. Nur lernt man sie natürlich nicht ganz so gut kennen wie in den Büchern, es reicht aber aus, um mit ihnen zu fiebern und an ihrem Schicksal Anteil zu nehmen.

Auch die überwiegend einfach gestrickte Handlung besitzt einige Wendungen, mit denen man so nicht gerechnet hat, was für Spannung sorgt. Insgesamt wird die Geschichte sehr straff erzählt und spart sich unnötige Schlenker – auch was die romantischen Gefühle der Helden angeht, die zwar ein wichtiger Bestandteil des Geschehens sind, sie aber nicht beherrschen. Die gerade einmal 100 min reichen jedenfalls völlig aus, um einen entspannten und unterhaltsamen Kinobesuch zu garantieren, auch wenn man der Kombination skeptisch gegenüber stehen mag.

 

 

Fazit:

 

„Vampire Academy“ macht zwar keinen Hehl daraus, an welche Zielgruppe sich der Film richtet, bietet aber auch demjenigen, der übernatürlichen Liebesgeschichten vor Highschool-Kulisse eher skeptisch gegenübersteht. Denn alles dreht sich in erster Linie um die Intrigen in der Gesellschaft der Moroi und die Reifeprüfung zweiter Freundinnen die enger miteinander verbunden sind, als sie wissen, die romantischen Entwicklungen sind nur eine nette Dreingabe. Insgesamt dominieren Action und dramatische Momente vor einem gut durchdachten Hintergrund, der Lust auf mehr macht.

 

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Kino:

Vampire Academy

Kinostart: 15.03.2014

Produktionsort, -Jahr: USA, 2013

Buena Vista International/Universum Film

ProduktionDeepak Nayr, Susan Montfort, Don Murphy, Michael Preger

Regie: Mark Waters

Drehbuch: Daniel Waters

Autor des Originals: Richelle Mead

Musik: Rolfe Kent

In 2D

Laufzeit: ca. 104 min

FSK: 12

 

Webseite zum Film

Darsteller:

  • Zoey Deutch

  • Lucy Fry

  • Danila Kozlowsky

  • Olga Kurylenko

  • Gabriel Byrne

  • Dominic Sherwood

  • Sarah Hyland

  • und andere

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403290849592e3a1b69
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Erstellt: 02.03.2014, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 13460