Vampire: Sable Noir (Band 2)
 
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Vampire: Sable Noir

Rezension von Christel Scheja

 

„Vampire: Sable Noir“ ist wie der erste Band „Vampire“ Teil eines künstlerischen Projektes, nicht nur den Film benutzt, sondern auch das Medium Comic mit einschließt. Sechs Autoren verfassten Novellen, die sich mit dem Thema „Am 3. November überfällt ein Fluch das fiktive Kleinstädchen Sable Noir“ beschäftigen.

Diesmal sollte man auch noch Blutsauger mit einbringen. Weitere Vorgaben wurden nicht gegeben, so dass sechs höchst unterschiedliche Werke entstanden sind. Die drei letzten grafischen Novellen werden nun in diesem zweiten Band veröffentlicht.

 

Müde und desillusioniert kommt ein Mann nach seiner Pensionierung in das Städtchen Sable Noir, um Vergessen und Ruhe zu finden. Er entschließt sich ein abgelegenes Häuschen zu erwerben, das zum Verkauf steht, auch wenn ihn ein Passant warnt und behauptet, dass dieser Ort verflucht sei. Doch ihm ist es egal, ist sein Leben doch bisher sehr eintönig und langweilig verlaufen und hat ihm alles andere als Glück und Freude gebracht. So hängt er nicht mehr am Leben und nimmt in Kauf, dass er früher oder später sterben könnte.

Tatsächlich erfährt er schon bald, was mit dem Haus los ist, doch anstatt entsetzt zu fliehen, öffnet er dem Ruf den „Mörderische Seelen“ ausstoßen und geht am Ende freiwillig einen Pakt mit dem Bösen aus der fernen Vergangenheit ein...

„Unter die Haut“ geht dem beiden Partygirls und Starlets nicht viel, die bei den Castings eher weniger Glück haben, dabei um so mehr bei den Männern, denn schon bald angeln sich Sherryl und Sarah mit Marco und seinem Freund zwei superreiche Kerle, die nicht nur unverschämt gut aussehen, sondern auch nur Spaß im Sinn haben. Vor allem Sherryl genießt das Leben in Vollen Zügen, während Sarah das ganze etwas ernster sieht. Beide ahnen jedoch nicht, dass Marco ein düsteres Geheimnis vor ihnen hütet.

„Das Wahre im Falschen“ sucht Jean-Loup, der als Schriftsteller immer weniger Erfolg hat. Deshalb rät ihm sein Verleger, sich doch einfach einmal in Sable Noir umzusehen, um dort Stoff für seinen nächsten Roman zu finden – der sich um das Modethema Vampire drehen soll.

 

Die drei Geschichten dieses Bandes haben im Gegensatz zum Vorgänger weitaus mehr Substanz und Handlung, haben sich die Autoren doch richtig Gedanken gemacht, etwas zu erzählen, was noch nicht so häufig vorkam.

Schon in „Mörderische Seelen“ enthüllt sich erst nach und nach, was eigentlich los ist und wie die Rückblenden in die Vergangenheit eigentlich mit der Gegenwart zusammen hängen, und in „Unter die Haut“ weiß man lange nicht, was eigentlich passiert, auch wenn man schon früh ahnt, dass mindestens einer der Männer ein Vampir ist.

Die letzte Geschichte bietet dann eher ein wenig schwarzen Humor. Das merkt man auch dem cartoonhafteren Zeichenstil an, während die beiden anderen Erzählungen doch eher sehr realistisch und detailreich gestaltet wurden.

Wer jedenfalls nicht nur zwischen den Zeilen lesen will, ist mit dem zweiten Band viel besser bedient. Aber dennoch bewahrt auch dieser sich ein wenig Abstand vom Mainstream und schildert sehr eigenwillige freie Werke.

 

Wie sein Vorgänger zeichnet auch „Vampire: Sable Noir“ nicht ganz das Bild der Blutsauger, das man aus vielen anderen Bänden kennt. Daher sind die Geschichten gerade für den Leser interessant, die mehr als nur die gängigen Klischees und Handlungmuster lesen wollen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404232152071e8f586e
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Vampire: Sable Noir (Band 2)

Autoren: Caryl Ferey, Thierry Jonquet, Pierre Pelot

Szenaristen: Alcante, Jean-Paul Kassinsky & Mark Vedrines, Philippe Thirault

Zeichner: Michael Durant, Guillem March, Matteo

Cover: Dave McKean

Aus dem Französischen von Uwe Löhmann

Vampyres – Tome 2, Frankreich 2009/10

Comic, Hardcover, 86 Seiten

Ehapa Comic Collection, Köln, erschienen Mai 2010

ISBN-10: 3770433750

ISBN-13: 978-3770433759

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 25.06.2010, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 10628