Es ist tatsächlich kein Roman der sich hinter den Buchrücken dieses Titels verbirgt, sondern eher eine Art unterhaltsames Sachbuch. Nachdem Markus Heitz während der Recherche für seine Bücher einiges an Informationen über Vampire gesammelt hatte, teilt er dieses Wissen nun mit seinen Lesern. Jedoch nicht nüchtern und verbissen, sondern eher auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise, man kommt sich fast vor als würde man in einer Vollmondnacht mit dem Autor an einem Lagerfeuer sitzen und seinen Geschichten und Legenden über den Mythos Vampir lauschen.
Er erläutert in diesem Buch die Wurzeln und vielen Variationen des Vampir Mythos. Dabei geht er besonders auf einen Vorfall ein, der 1732 in Medvegia stattfand und dazu führte, dass sich die Wissenschaft das erste Mal mit diesem Phänomen beschäftigte. Berichte über diesen und folgende Vorfälle verbreiteten sich anschließend auf dem ganzen Kontinent.
Das größte Kapitel beschreibt die verschiedenen Formen, Fähigkeiten und Abwehrmittel. Wobei schnell klar wird, dass es so viele verschieden Formen des Vampirglaubens Legenden gibt. Eine Unzahl an Mythen haben sich mit der Zeit herausgearbeitet.
Wie wird man Vampir?
Wie tötet man Vampire?
Wie leben Vampire?
Wovon können sich Vampire ernähren und wovon nicht?
Und viele mehr. Teilweise denkt man sich der Titel dieses Werkes hätte auch ohne Probleme „Was sie schon immer über Vampire wissen wollten, sich aber nie zu fragen trauten“ lauten können.
Nachdem die folkloristischen Grundlagen des Vampirismus erläutert wurden, geht Heitz auch auf verschiedene Erklärungsversuche der Wissenschaft ein. Ich finde die Seuchen- und Scheintotenerklärung sehr einleuchtend.
Fans von Markus Heitz Werken werden in diesem Buch einige Hintergrundinformationen finden, und dem ein oder anderen AHA-Effekt nicht entgehen können. Aber auch ohne die Kenntnis seiner anderen Bücher wird der Leser eine angenehm zu lesende Zusammenfassung über Vampire vorfinden, die nur an wenigen Stellen etwas trocken wirkt.
Für ein „Sachbuch“ gibt es aber auch viele Stelle die einen zumindest schmunzeln lassen, ab und an auch leise lachen. Oder wer könnte bei der Vorstellung ernst bleiben, dass man sich vor einem Vampir schützen kann, in dem man seine linke Socke nimmt, sie mit Graberde füllt und anschließend außerhalb der Dorfgrenze bringt.