Nach einem Umzug kommt die 12-jährige Lenna in eine neue Schule. Das ist ihr schon oft passiert, denn ihre Mutter zieht für ihren Job ständig mit ihr um. Freunde sind für sie daher beinahe so etwas wie ein Fremdwort. Als sie gleich am 1. Tag zusammen mit 3 ihrer neuen Mitschüler in Schwierigkeiten gerät, entdecken sie gemeinsam den Schlüssel zu einer magischen Welt. Beim ihrem gemeinsamen Erkunden schließt Lenna schließlich doch Freundschaft mit Rudi, Pirro und Kimie. Zusammen schlittern sie in ein nicht ungefährliches Abenteuer.
Mit diesem Buch führt Tanja Voosen ihre potenziell eher jüngeren Leser in die Welt der Urban-Fantasy-Trilogie Die Hüter der flüsternden Schlüssel. Darin lässt sie ihre 12-jährige Protagonistin Lenna zusammen mit deren neuen Freunden ein magisches Abenteuer erleben, das die Magie wieder in die Welt lassen könnte.
Auffällig ist, dass jeder der 4 Freunde irgendwelche persönlichen Probleme hat. Während Lenna ihren Vater verloren hat und unter den ständigen Umzügen ihrer Mutter leitet, wurde Rudi von seinen Eltern, die Forscher und oft unterwegs sind, bei seinem Onkel untergebracht. Kimies Bruder ist vor einiger Zeit spurlos verschwunden, weshalb ihre Eltern immer Angst um sie haben, Pirro wird regelmäßig von seinen älteren Brüdern unter Druck gesetzt.
Durch das gemeinsame Abenteuer werden die eigentlich so unterschiedlichen Charaktere jedoch zu einer festen Freundesgruppe zusammengeschweißt. Neben der rätselhaften magischen Welt spielt die Freundschaft daher eine Schlüsselrolle in der Geschichte. Der Schwerpunkt liegt aber natürlich auf den magischen Problemen. Speziell die Frage, wem von den Erwachsenen man vertrauen kann, bereitet der Protagonisten-Gruppe dabei Kopfschmerzen. Anderes wie Kimies verschwundener Bruder wird nur am Rande erwähnt, wobei jedoch zu vermuten ist, dass dieses Thema in den Folgebänden noch thematisiert werden dürfte.
Die Geschichte ist interessant und bietet alles, was man von junger Urban Fantasy erwartet. Was mich jedoch etwas stört, ist de starke Dialoglastigkeit. Sehr vieles findet in Gesprächen und Erklärungen statt. Aktives Handeln rückt dagegen immer wieder über längere Passagen in den Hintergrund.
Ergänzt wird die Story durch eine Reihe von Illustrationen von Ulyana Regener, die auch eine Vorstellung von Aussehen der Charaktere vermitteln.