Meist empfinden wir Insekten eher als störend oder lästig, oft auch eklig. Schmetterlinge, Libellen oder auch manche Käfer wie beispielsweise Marienkäfer sind da die wenigen Ausnahmen, die die meisten mögen. Viel mehr, als das, was wir noch aus dem Bio-Unterricht in der Schule wissen, erfahren wir meist auch später nicht über diese überwiegend kleinen Tierchen.
Mit einem Bildband über Insekten gehen Dominik Eulberg, Thomas Hörren und Thorben Danke einen in der Buchbranche ziemlich ungewöhnlichen Weg. Schließlich wollen die meisten Bildbände ja etwas ›Schönes‹ zeigen. Doch genau hier liegt schon ein/der Irrtum. Von (ganz) nahem betrachtet, zeigen nämlich auch viele eher unpopuläre Insektenarten überraschende Schönheit.
Höchst interessant sind viele der Bilder ohnehin. Vor allem in extremen Nahaufnahmen kann man beinahe unvorstellbare Details erkennen. Das reicht hin bis zu einem einzelnen Käferbein, das seitenfüllend dargestellt wird, oder einem über eine ganze Doppelseite reichenden Insektenstachel. Ähnliches wird wohl kaum ein Betrachter zuvor jemals gesehen haben. Trotz der Dominanz der Bilder vermitteln auch die an sich recht kurzen Texte viele Informationen, die weit über das übliche Schulwissen hinausreichen. Wer weiß beispielsweise schon, dass es alleine in Deutschland etwa 6500 Käferarten, darunter 85 verschiedene Marienkäferarten gibt? Und während wir Menschen ein Bild wahrnehmen, dass sich eigentlich aus nur 3 Farben zusammensetzt, haben manche Libellen Farbrezeptoren für 30 unterschiedliche Wellenlängen!
Auch ohne spezielles Fachinteresse an Kerbtieren lohnt sich ein Blick in dieses auch hochwertig gedruckte Buch also für jeden naturwissenschaftlich Interessierten. Und im Regal ist es auch ein Schmuckstück.