Wächter der Nacht (Autor: Sergej Lukianenko)
 
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Wächter der Nacht von Sergej Lukianenko

Rezension von Ilhan Mert Akcay

 

Seit Jahrtausenden bekämpfen sich die lichten Anderen mit den finsteren Anderen. Mit ihren übernatürlichen Kräften ziehen sie eine blutige Spur durch die Geschichte. Mal sind die einen siegreich, mal sind es die anderen. Doch nie kommt es zu einem wirklich wichtigen, wirklich entscheidenden Sieg für eine Seite. Deswegen hatten beide Seiten vor hunderten von Jahren einen Waffenstillstand beschlossen. Alles sollte im Gleichgewicht bleiben, während die Lichten die Nachtwache übernahmen, um die Dunklen zu überwachen, gründeten die Dunklen die Tagwache, um die Lichten zu überwachen…

Das Buch selber ist in drei zusammenhängende Geschichten unterteilt. In allen Geschichten wird der Plot fortgesetzt.

In der ersten Geschichte fing alles ganz klein an. Anton hatte eine wichtige Mission. Schon seit Tagen wilderte eine Vampirin herum. Unschuldige Menschen fielen ihr zum Opfer. Und nun durfte, oder besser gesagt musste, Anton sie aufhalten. Eigentlich war er nur ein kleiner Systemadministrator bei der Moskauer Nachtwache, doch irgendwie wollte der Chef, dass dieser anfing im Außendienst zu arbeiten, warum auch immer. Also saß Anton in der Metro, in seinen Ohren die Stöpsel seines MD-Players, gelangweilt herum, die Augen fast ganz geschlossen. Hätte er sie bloß geschlossen gehalten, denn was er sah konnte er nicht glauben! Ein riesiger Fluch hing über einer Frau, einer von so großem Ausmaß, wie es ihn vielleicht nie gab. Und doch griff Anton diesen Strudel an und obwohl er nicht zerstört wurde, wurde er geschwächt. Sodann musste er die Vampirin weiterverfolgen. Dieses Mal hatte sie sich einen kleinen Jungen als nächstes Opfer ausgewählt. Verwunderlich daran war nur, dass dieser kleiner junge ein Anderer war, ein Anderer mit sehr großem Potenzial. Die Gefahr war schnell abgewendet, als der Begleiter der Vampirin zu Staub und sie schwer verletzt wurde. Doch dann bekam er in der Nachtwache eine immens wichtige Aufgabe. Dieser Fluch, den Anton entdeckt hatte, war sehr mächtig, so mächtig, dass er wahrscheinlich ganz Moskau in eine Katastrophe stürzen würde. Alle anderen Versuche der Nachtwache waren fehlgeschlagen, und nun sollte Anton versuchen, durch eine mystische Bindung zwischen ihm und der Dame, den Fluch soweit zu schwächen, dass er von einem Experten der Nachtwache vernichtet werden konnte...

Ein unbekannter, uninitiierter lichter Anderer, der Wilde, tötete ohne Skrupel finstere Andere. Und das in einer Art und weise, die nur von Anderen mit einer bestimmten Macht durchgeführt worden könnte. So ließ der Chef der Moskauer Nachtwache, ahnend, dass die finsteren Anderen ihr Spiel spielen würden, die Alibis aller mit dieser Macht ausgestatteten Wächter der Nacht kontrollieren. Alle hatten ein Alibi, alle, bis auf Anton. Sofort wurde eine Untersuchung eingeleitet und Fahnder wurden auf den Wilden angesetzt. Um Anton zu schützen, tauscht dieser seinen Körper mit einer anderen Wächterin der Nacht. Doch als in dem Lokal, in dem sich Anton aufhielt, ein weiterer Mord geschah und er dieses Mal wieder kein Alibi hat, kam es zu einer Auseinandersetzung mit der Tagwache. Anton musste fliehen. Er beschloss, die Sache selber in die Hand zu nehmen…

Die Dame aus der ersten Geschichte, Swetlana, war in die Nachtwache aufgenommen worden. Sie war eine Lichte mit einem sehr großen Potenzial und sollte bald großes vollbringen. Doch Anton, der nie über einen bestimmten Grad hinauskommen sollte, und Swetlana liebten sich. Die Tatsache, dass er bald nur noch ein einfaches Anhängsel von ihr sein würde, dass sie beide bald nicht mehr viel gemeinsam haben würden, machte ihn krank. So krank, dass er sich bei einem gemeinsamen Ausflug völlig voll laufen ließ und Swetlana aus Kummer mit einem anderen Wächter der Nacht schlief. Als sie es ihm beichtete und er ihr verzieh, ohne auch nur ein wenig eifersüchtig zu werden, krachte es endgültig zwischen den beiden. Anton wusste, dass der Chef etwas Großes mit ihr vorhatte, und jetzt musste er es um jeden Preis verhindern…

Sergej Lukianenko, der Autor des im Heyne Verlag erschienen und von Christiane Pöhlmann übersetzten Romans, bewahrt durch das ganze Buch hin einen sehr guten Schreibstil. Während Handlungen von Anton in der 1.Person geschrieben wurden, wurden Kapitel, in denen Anton mal nicht auftaucht, in der 3.Person geschrieben. Am Ende jedes Kapitels schafft es der Autor, eine immense Spannung aufzubauen, sodass das Niederlegen des Buches zu einer Schwierigkeit wird. Selbst unter großer Müdigkeit habe ich das Buch sehr ungern weggelegt, um etwas zu schlafen. Während des Geschichtsverlaufs findet eine sehr große Entwicklung der Charaktere statt, und ein vergleich zwischen den Charakteren am Anfang und am Ende würde einen großen Unterschied, der während des Geschichtsverlaufs entstanden ist, offenbarend.

 

Fazit:

Ein sehr empfehlenswertes und sehr gutes Buch. Soweit ich sehen konnte gab es keine schwerwiegenden Tippfehler, und Tippfehler an sich kamen sehr selten vor, was für das Buch spricht. Auf jeden Fall ist es kaufenswert, und das Ende des Buches macht Lust auf mehr. Jeder der es gelesen hat, wird hoffnungsvoll auf die nächsten beiden Bände, Wächter des Tags und Wächter des Zwielichts, warten!

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403282023207d145fcc
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Titel: Wächter der Nacht

Autor: Sergej Lukianenko

Broschiert - 524 Seiten - Heyne

Erscheinungsdatum: Oktober 2005

ISBN: 3453530802

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 14.11.2005, zuletzt aktualisiert: 28.02.2024 19:07, 1566