Wanted – Weapons of Fate (PC)
 
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Wanted – Weapons of Fate (PC)

Rezension von Cronn

 

Als ich den Raum betrete fliegen mir schon die ersten Geschosse um die Ohren. Ich hechte hinter einem Tisch in Deckung und ziehe meine Pistole.

Ein kurzer Blick über den Tischrand zeigt mir, dass ich es mit drei Typen aufnehmen muss. Alle tragen automatische Waffen, allesamt kleinkalibrige Maschinenpistolen, mit denen sie meine Deckung zerbröseln wollen.

Ich sprinte daher hinüber zu einer Säule, welche den Wohnraum stützt und die mir nun Hilfe gegen den Beschuss leistet.

Überall um mich her schlagen Kugeln in Wände und Decke, reißen große Stücke aus dem Putz der Säule, so dass ich mich innerlich schon ganz klein mache. Doch ich habe eine Geheimmethode, um mich der Typen zu erwehren.

Ich sehe, dass sie ihre Positionen wechseln, mir gefährlich nahe kommen. Bald werden sie mich umkreist haben. Da hilft nur noch eines. Behutsam visiere ich mit Blicken den nächsten Gegner an. Dann geht alles ganz schnell:

Mit einer geschickten Drehung meines Handgelenks peitsche ich die Pistole wie eine Schleuder nach vorn, dabei ziehe ich den Abzug durch. Die Kugel verlässt den Lauf der Pistole und beschreibt nach wenigen Metern eine parabelhafte Flugbahn, und zwar um die Ecke der Deckung meines Gegners, welche aus einem Sofa nebst Beistelltisch besteht. Die Kugel trifft!

Unsicher geworden verharren die anderen Feinde in ihren Positionen. Auf diese Weise sind sie jedoch ein leichtes Futter für mich! Ich begegne ihnen ebenso wie dem ersten und bald schon sind sie keine Gefahr mehr!

Ich hechte über das Sofa und nehme den Raum in Augenschein. Also hierhin hat die Bruderschaft ihre Wachmannschaft zum Ausruhen geschickt. Nettes Ambiente.

Aber ich kann nicht länger die Umgebung anschauen, sondern muss weiterhetzen. Denn: mein Ziel ist der Saal mit dem Webstuhl. Hier werde ich das Schicksal herausfordern...es könnte meine letzte Tat sein...!

 

WANTED – WEAPONS OF FATE heißt der neue Streich von Grin, jenem Entwickler-Studio, das schon für solche Hits wie „Tom Clancys Ghost Recon Advanced Warfighter“ (beide Teile) oder „Bandits“ verantwortlich war.

Wie schon der Anfangstext verrät, ist WANTED – WEAPONS OF FATE ein Action-Spiel, das sich an ein erwachsenes Publikum richtet. Veröffentlicht wird das Game von Warner Interactive, jenem Publisher, der zuletzt durch die Veröffentlichung von „F.E.A.R. 2“ positive Schlagzeilen machte.

 

Hintergrund:

Das Spiel beginnt dort, wo der Film endete. Wesley, der Mitglied der geheimen Assassinen-Bruderschaft wurde, ist zuhause. Dort wird er von einem Team französischer bewaffneter Männer überrascht, die ein Dokument des Webstuhls stehlen.

Wesley begibt sich daraufhin auf die Jagd nach den Drahtziehern hinter der Aktion und findet heraus, welche Geheimnisse um seine Vergangenheit bislang noch nicht gelüftet sind und was diese mit den Ereignissen in der Gegenwart zu tun haben.

 

Spielsteuerung und Konzept:

WANTED – WEAPONS OF FATE bietet dem Spieler zwei Spielercharaktere an, die er im Verlauf des Spiels vor allem spielt: Wesley und seinen Vater.

Beide spielen sich jedoch recht gleich. Man sieht den Spielfiguren von hinten über die Schulter, ist also im 3d-Person-Perspektiven-Modus. WANTED – WEAPONS OF FATE ist ein Action-Spiel, bei dem man es tunlichst vermeiden sollte, ohne Planung durch die Räume zu stürmen, denn das führt unweigerlich ab der Stufe “normal” zum Ableben der Spielfigur nach wenigen Level.

Vielmehr gilt es bei WANTED – WEAPONS OF FATE seinen Charakter von Deckung zu Deckung zu scheuchen, um eine möglichst gute Schussposition herauszuholen. Man kann sich dann aus der Deckung lehnen und zielen.

Im Laufe des Spiels erlernt man weitere Spezialfähigkeiten, wie eine Art Bullet-Time und ganz besonders das aus dem Film bekannte „Kurven-Schießen“. Dies ist vorbildlich umgesetzt im Spiel und macht durch seine Innovation großen Spaß.

Nach den ersten Levels wechselt das Spiel rechtzeitig die Spielfigur, den Spielort und das Timing des Games an sich, wirft den Spieler auch mal an ein Maschinengewehr, so dass er in Moorhuhn-Manier auf Feinde schießen darf. Gerade noch rechtzeitig, ehe WANTED – WEAPONS OF FATE zum Standard-Ablauf verkommt. Hier ist Grin das Kunststück gelungen, den Spielablauf harmonisch anzupassen.

 

Grafik und Sound:

Die Grafik von WANTED – WEAPONS OF FATE ist im Bereich „gut“ einzuordnen. Überblend-Effekte werden sehr oft verwendet, was dazu führt, dass man die eigentlich moderat gestalteten Texturen für besser hält, als sie eigentlich sind. Die Spielfigur selbst ist toll animiert und macht einen soliden Eindruck.

Die Gegner sehen ebenfalls toll aus und ihre Animationen sind stimmig. Leider ist die KI nicht gerade die beste, aber das fällt kaum auf.

Ab und an zeigt sich die Physik-Engine von WANTED – WEAPONS OF FATE in abblätterndem Putz, umfallenden Gegenständen und so weiter. Damit ist klar, dass die Entwickler keinen Schnellschuss hingelegt haben sondern sich um die Tiefe der Welt bemühen.

Im Soundbereich macht Grin vieles richtig. Die Waffen klingen satt und die Musik ist nicht zu aufdringlich. Leider existiert keine deutsche Synchron-Spur, so dass man auf Untertitel angewiesen ist.

 

Fazit:

WANTED – WEAPONS OF FATE ist ein Action-Spiel zum Film, das kein billiger Abklatsch des Kino-Streifens ist. Grin hat sich sichtlich bemüht, dem Spiel eine Eigenständigkeit zu verpassen, die sich nicht scheut, bekannte Elemente aus dem Film zu nehmen und innovativ einzusetzen. Dies ist auch zumeist gelungen.

Leider ist der Spaß bereits nach ca. sechs Stunden vorbei und auch ein Mehrspieler-Part existiert nicht, aber diese sechs Stunden wurde man auf gute Weise unterhalten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424211149d6cd28f5
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Wanted – Weapons of Fate

von Warner Interactive

Plattform: Windows XP / Vista

USK-Einstufung: Keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG

Erscheinungsdatum: 8. Mai 2009

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.05.2009, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 8718