War was? - Die Krieg-der-Sterne-Parodie von Paul Erickson
Rezension von Christel Scheja
Paul Erickson hat bereits andere Parodien zu aktuellen Filmen verfasst. Nun ist mit „War was?“ der Klassiker unter den „Star Wars“-Filmen an der Reihe.
Prinzessin Lalla ist auf der Flucht vor den Schergen des Galaktischen Imperiums unter der Führung von Lord Mieder, um den Rebellen die Pläne für eine streng geheime Vernichtungswaffe zu überbringen, damit diese bekämpft werden kann.
Als sie gestellt wird, schickt sie Zeter-Mordia und Rechtszwo-Linkszwo auf einen Wüstenplaneten und zieht damit den Bauernjungen Luke und den Gauner Hans Otto in ein Abenteuer, das die ganze Galaxis erschüttern und beider Leben für immer verändern wird.
Mehr muss nicht über den Inhalt verraten werden, denn eingefleischte Fans, ja selbst die, die es erst noch werden wollen, kennen „Star Wars – Eine neue Hoffnung“ bereits so gut, um sich den Rest zusammenreimen zu können.
Deshalb fällt es nicht schwer, die Geschichte trotz der veränderten Namen vor Augen zu haben und ihren Verlauf zu erkennen. Als Parodie funktioniert der Roman allerdings nicht, denn reicht es wirklich aus, ein paar Bezeichnungen oder das Aussehen der Figuren ins Lächerliche zu ziehen, die Dialoge mit ein wenig Spott und Zynismus zu tränken, aber sonst ohne zu zögern alles zu übernehmen.
Die Gags sind bis auf wenige Ausnahmen Rohrkrepierer, verleiten nicht einmal dazu, wenigstens zu schmunzeln. Letztendlich dürfte sich der Fan verarscht fühlen, denn der Autor spielt nicht frech mit den liebgewonnenen Klischees sondern macht sich nur auf recht plumpe Art darüber lustig. Auch beginnen Kalauer, wie der permanenten Wunsch Chew Plattlers Arme auszukugeln oder Taft Mieders Angewohnheit, seine Untergebenen zu würgen, durch die ständige Wiederholung, schnell zu langweilen.
Alles in allem muss man schon viel Durchhaltevermögen haben, um den Roman bis zum Ende zu lesen, ob man ihn dann noch als abschreckendes Beispiel in den Schrank stellen und behalten möchte, das muss jeder Leser selbst entscheiden.
„War was?“ ist das erschreckende Beispiel, wie man eine Parodie nicht anlegen sollte, veralberte Namen und jede Menge plumper Kalauer, garniert mit Zynismus reichen eben nicht aus, einen Kultfilm wie „Krieg der Sterne“ auf die Schippe zu nehmen. Fans die sich amüsieren wollen, sollten vielleicht lieber zu Mel Brook's „Spaceballs“ greifen, denn dieser Film hat bewiesen, wie man es um Klassen besser macht.
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