Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken (DVD)
 
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Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken (DVD)

Rezension von Julia

 

Rezension:

Männer und Frauen haben eine unterschiedliche Auffassung der Welt, leben anders und verhalten sich in gleichen Situationen unterschiedlich. Das ist bekannt, nicht zuletzt wegen zahlreichen Ratgebern, die man in gut sortierten Buchhandlungen erstehen kann. Vieles glaubt man erklären zu können, beispielsweise indem man in der Geschichte zurück auf den Anfang geht und die Verhaltensweisen unserer Vorfahren mit unseren heutigen vergleicht. Das hat dieser Film auf mehr oder weniger amüsante Art und Weise getan.

 

Jan achtet auf sein Aussehen, ist durchtrainiert, sieht nicht schlecht aus und kommt bei Frauen gut an. Als er eines Abends eine Frau in seiner Wohnung sitzen hat, mit der er eindeutig mehr vorhat als nur Kaffee zu trinken, verursacht Katrin einen Kratzer in seinem Auto, als sie sich beim Einparken verschätzt. Jan stürmt auf die Straße, um die Verletzung seines Statussymbols zu begutachten und um sich zu rächen. Katrin reagiert vollkommen ungerührt, immerhin ist sie gut versichert. Hier nehmen die Dinge ihren Lauf, denn Katrin und Jan verlieben sich ineinander, obwohl die Grundsituation alles andere als gut ist. Sie tauschen Adressen aus und wenig später sind sie ein Paar, das sich nicht nur im normalen Leben, sondern auch im Bett gut versteht.

Die andere Frau in Jans Wohnzimmer, Melanie, verliebt sich indessen in seinen besten Freund Rüdiger. Auch zwischen ihnen funkt es gewaltig und so stehen sie bald vor dem Traualtar und erwarten dann sogar das erste gemeinsame Kind. Sie sind glücklich wie noch niemals zuvor in ihrem Leben.

Doch was ist mit Jan und Katrin? Nun, glücklich sind sie im Grunde auch, doch in ihrem Leben gibt es viel mehr Probleme, als bei ihren Freunden.

Früher war es doch viel einfacher, da mussten die Männer nur die Keule schwingen und die Frauen in ihre Höhle zerren, doch heute wollen sie Aufmerksamkeit. Man(n) soll ihnen zuhören, ihnen Geschenke machen und die Zukunft mit ihnen planen. In seiner Höhle hat Jan Katrin ja, doch gelegentlich will er sie hier nicht allein haben. Da ist beispielsweise seine neue Sekretärin mit dem gigantischen Ausschnitt und den vollen Lippen, die dann auch noch Frau Luschmund heißt. Sie gehört zu den Frauen, die er auch in seine Höhle schleppen will, was Katrin aber gar nicht gefallen dürfte. Die ist sowieso sauer. Jan sabotiert ihre Arbeit, reagiert mit Unverständnis auf ihre Probleme und will nur Sex, anstatt mit ihr darüber zu sprechen. Kein Wunder also, dass sie sich ihre Erklärungen dafür- und ihren Trost woanders sucht.

 

Das gleichnamige Buch dürfte jedem zumindest vom Titel her bekannt sein. Mit dem vorliegenden Film hat es zwar gewisse Parallelen aufzuweisen, wie das „Ehepaar“, das versucht all die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu erklären, mehr jedoch auch nicht. Diese Erklärungen werden durch kleine Einschübe von behaarten, aber aufrecht gehenden Menschen mit Keule in der Hand dargestellt und auch Jan verwandelt sich immer in solch einen menschenähnlichen Affen, wenn er seine Urtriebe spürt. Der Film wird die ganze Zeit über von einem Erzähler kommentiert, der die Einschübe und damit die Gefühlsregungen der Protagonisten zu erklären versucht und dem Ganzen damit einen gewissen Vorlesungscharakter verleiht.

Diese Vorurteile, anders kann man es einfach nicht nennen, werden immer wieder aufs Neue ausgegraben und als Universalentschuldigung für alles gehandelt. Ob man diese Thesen nun glauben möchte oder nicht, ist dabei den Zuschauern überlassen. Zum Gelingen dieses Filmes tragen sie aber nun wirklich nicht bei. Nach und nach wird dieser nämlich langatmig. Die Grundidee ist ja ganz nett, aber sie hat dennoch mit vielen Unlogiken zu kämpfen. Beispielsweise führen Jan und Katrin eine sehr seltsame Beziehung, die man den beiden einfach nicht abnimmt. Das glaubt man ihren Freunden Melanie und Rüdiger schon eher, die sich ständig berühren, küssen oder sich tief in die Augen blicken.

Die Beschränkung der Protagonisten auf wenige Punkte ist es aber, das diesen Film nachträglich so seltsam macht. Jan beispielsweise liebt Fußball, Filme, sein Auto und Sex. Was noch? Nichts. So platt, wie er sich anhört, ist er auch und stolziert die meiste Zeit nur herum.

Schauspielerisch ist der Film in Ordnung, zum Teil sogar kolossal. Beispielsweise Uwe Ochsenknecht, der den Autor Jonathan Armbruster spielt, macht seine Sache gut. Fast hätte man ihn nicht erkannt, wenn der Name nicht auf der Hülle stehen würde, da er mit einem lustigen Akzent spricht und äußerlich ziemlich verunstaltet wurde. Dennoch ist er für den einen oder anderen Lacher gut. Auch die anderen Schauspieler vermitteln ihre Rollen gut und geben diesen einen ganz eigenen Charakter.

Das Ende des Films weiß dann als letzter Punkt leider nicht zu befriedigen und zu überzeugen.

Das Bild und auch die Kameraführung sind in Ordnung und hält immer mal wieder die ein- oder andere Überraschung bereit. Kreativ war man hier auf jeden Fall, doch leider rettet das das Endergebnis auch nicht mehr.

Als Extra gibt es einige Interviews, ein Making-of, den Musikclip „Annett Louisian“ & „James Lost“, das Storyboard, Outtakes und man kann das Audiokommentar einstellen.

 

Fazit:

Alles in allem liegt damit ein Film vor, den man sich ansehen kann, wenn man einmal nichts anderes zur Hand hat und der auch streckenweise zu unterhalten weiß. Unbedingt zu empfehlen ist er jedoch nicht, nicht einmal für Fans des Genres.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420173027b0eeb304
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Film:

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

BRD, 2007

Regisseur: Leander Haußmann

Komponist: James Last

Format: Dolby, DTS, PAL, Surround Sound

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1)

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9

FSK: 12

Spieldauer: 99 Minuten

Highlight, 5. Juni 2008

 

ASIN: B00139MHP8

 

Erhältlich bei Amazon

 

Darsteller:

Benno Fürmann

Jessica Schwarz

Matthias Matschke

Uwe Ochsenknecht

Weitere Infos:

Es wurde ein Pressemuster rezensiert. Daher können leider keine Aussagen über das Cover, Bonusmaterial, Bild- und Soundqualität gemacht werden.


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Erstellt: 13.07.2008, zuletzt aktualisiert: 07.12.2023 15:55, 6900