Wer einmal beißt, dem glaubt man nicht von Allyson Snow
Reihe: Verflixt und zugebissen Band 6
Rezension von Frank W. Werneburg
Verlagsinfo:
Seinen Klienten Geld abzuluchsen, würde Finanzberater Michael Girard im Traum nicht einfallen. Dumm nur, dass ihm das niemand glaubt, und plötzlich ist die halbe Pariser Unterwelt hinter ihm her.
Privatinsolvenz ist keine Option, Flucht dafür schon! Leider weiß Michael nicht so recht, wie das überhaupt geht. Und als der berüchtigte Jason Harris seine zwölf Millionen von ihm zurückfordert, glaubt Michael, nicht mal genug Zeit zu haben, um sein Testament zu schreiben. Doch Jason ist nicht nur ein Mafiaboss, sondern auch der überforderte Vater eines drei Monate alten Babys, das ausgerechnet bei Michael ruhig wird. Aus 'Geld oder Leben' wird 'Babysitten oder Leben', und die Wahl fällt Michael nicht schwer. Dabei würde er statt eines Babys lieber die Polizistin Natalia im Arm halten. Aber diese hat noch eine Rechnung mit Jason offen und ist fest entschlossen, sie endlich zu begleichen.
Rezension:
Michael ist Finanzberater, und in dem Job fühlt er sich wohl. Als er eines Abends jedoch nochmal ins Büro zurückkehrt, um sein vergessenes Handy zu holen, liegt sein Kollege tot auf dem Boden. Bevor er sich noch klarwerden kann, was zu tun ist, stürmen Mafiosi das Büro, um ihn zu ihrem Paten zu bringen. Angeblich soll ihm Michael ein paar Millionen ›entführt‹ haben. Doch er bekommt eine 2. Chance, die Wahrheit zu beweisen, weil die Frau des Paten ihn kurzerhand als Babysitter zwangsverpflichtet.
Dass der vampirische Mafia-Pate Jason Harris und sein Umkreis durchaus steigerungsfähig sind, bewies uns Allyson Snow schon in den bisherigen Bänden. Musste in Band 4 (Alles, was Sie beißen, kann gegen Sie verwendet werden) Notre-Dame unter den Meinungsverschiedenheiten zwischen unseren vampirischen Mitbürgern leiden, war es in Band 5 (Ist das bissig, oder kann das weg?) gleich der Vatikan. Da fragt man sich als Fan der humorvollen Vampir-Urban-Fantasy-Reihe natürlich, welche Institution es diesmal trifft. Aber nein: Dieses in einer auffällig hellen Fassadenfarbe gehaltene Gebäude kann ich wirklich nicht als Steigerung anerkennen. Saukomisch ist es aber trotzdem, wenn der diesmalige Protagonist sich erstaunlich lange geistig weigert, anzuerkennen, in wessen Händen er da gelandet ist. Auch dass Linett mit ihren Lieblingswaffen wiedermal eine größere Rolle spielt, freut den Fan und steigert den Humorpegel. Eine absolute Leseempfehlung!
Leider gibt es am Ende des Buches eine traurige Nachricht: Nach dem noch zu erwartenden 7. Band soll Schluss sein! Eigentlich müsste man dieses Buch also wegen angedrohtem böswilligen Pfannen-Entzug um mindestens 5 Sterne abwerten. ;-) Oder man wartet erstmal besagten 7. Band ab? Die Entscheidung fällt mir schwer.
Fazit:
Was ein (fast) unschuldiger Finanzberater zwischen Galliern und Las Vegas durchleiten muss, freut den Vampir-süchtigen Leser.
Nach oben