Wer zuletzt beisst von Mary Janice Davidson
Reihe: Betsy Taylor Bd. 7
Rezension von Christel Scheja
Nachdem Betsy Taylor in „Biss der Tod euch scheidet“ ihren Gefährten stilecht zum Altar geführt hat, sollte nun eigentlich der langweilige Ehealltag des königlichen Paares der Vampire eintreten, aber das ist nicht der Fall.
„Wer zuletzt beisst“ macht eines klar – seinem Ärger und seinen Problemen kann man nicht unbedingt davon laufen. Nicht nur, dass heraus kommt, dass die zu Bestien mutierten Vampire, die Betsy und Co. vor ein paar Bänden lahm gelegt haben, durch einen dummen Zufall wieder frei gelassen wurden und nun auf Rache sinnen – nein, nun taucht auch noch der Geist ihrer Schwiegermutter Antonia auf, und macht klar, dass sie eigentlich schuld an ihrem Tod ist. Ob sie es hören will oder nicht – ihre Wünsche haben den schweren Autounfall verursacht, den sie mit ihrem Mann zum Opfer gefallen ist.
Die Königin der Vampire weiß nicht, wo sie zunächst anfangen soll. Denn es ist gar nicht so einfach, den lästigen Geist los zu werden, der immer dann aufzutauchen pflegt, wenn sie eigentlich ihre Ruhe haben oder mit Eric Sinclair intim werden will, und sie daran erinnert, dass sie gegenüber Baby Jon auch Pflichten zu erfüllen hat.
Vielleicht ist es einfacher, die Vampire wieder zu Räson zu bringen, die sich von ihrer Königin verraten fühlen und sie immer wieder attackieren. Sie muss irgendwie heraus finden, mit welchen sie noch am Besten reden kann.
Aber das ist gar nicht so einfach, wie sich schon bald zeigt, vor allem wenn ihr ein misstrauischer und aggressiver Vertreter des Gesetzes im Nacken sitzt, der nicht möchte, dass seine Freundin Jessica, in deren Haus Betsy lebt, noch einmal in tödliche Gefahr gerät.
In der Bonus-Story „Speed-Dating auf Werwolf-Art“ darf sich Cain, eine Werwölfin, damit herumschlagen, dass sie Geister herauf beschworen hat, die sie nun nicht mehr los wird. Denn nur weil sie verkündet hat, möglichst schnell einen Gefährten finden zu wollen, kommt Saul ihr Mitbewohner auf die blöde Idee ein Speed-Dating zu veranstalten, bei dem er ganz bestimmte eigene Absichten verfolgt
Zwar sind die Geschichten um Betsy Taylor und ihre Freunde immer noch recht lustig, aber so langsam bekommt man auch das Gefühl, dass für die Autorin bei diesen Charakteren langsam „die Luft raus“ ist. Zwar fallen ihr immer noch neue Schwierigkeiten ein, mit denen sich ihre Heldin auseinander setzen muss, aber man bekommt immer mehr das Gefühl, die Lösungen schon voraus ahnen zu können und die Pointen der Gags zu kennen.
Als viel frischer und lustiger erweist sich da die Bonus-Story, die einen augenzwinkernden Einblick in die Werwolf-Gesellschaft und ihre manchmal schrägen, dann wieder seltsamen Sitten gibt.
Gerade die eigenwilligen Nebenfiguren in beiden Geschichten zeigen überraschend interessante Seiten, die frischen Wind in die Handlung bringen und wieder neu zum Schmunzeln bringen. Aber das genügt in der Geschichte um Betsy nicht, um das Ruder wieder herum zu reißen.
„Wer zuletzt beisst“ beinhaltet zwar immer noch nette wie schräge Ideen und unterhaltsame Action, garniert mit einem ordentlichen Schuss Erotik, kommt aber leider über ein Mittelmaß nicht mehr heraus, da man viele Gags und Pointen schon aus den vorhergehenden Romanen kennt und sich der Zyklus damit langsam tot läuft.
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