Werwölfe im Ruhrgebiet von Dan Shocker
Reihe: Larry Brent Bd.7
Rezension von Christoph Hähnel
Mit "Werwölfen im Ruhrgebiet" erscheint der nunmehr siebte Band aus der Reihe Larry Brent. Die aus den Neunzigern bekannte Hörspiel-Mysteryserie lebt beim Blitzverlag weiter, nun jedoch in schriftlicher Form.
Die drei Jugendlichen Simone, Marco und Kai schleichen sich eines Nachts heimlich auf das Gelände einer seit langem geschlossenen Psychiatrie, denn hier soll es angeblich nicht mit Rechten Dingen zugehen und die Jugendlichen wollen sich gegenseitig ihren Mut beweisen. Auf dem Gelände kommt ihnen plötzlich ein Mann entgegen, der behauptet einen Koffer mit mehreren Millionen Euro gefunden zu haben und die Polizei verständigen will, damit sie sich den Fundsachen annimmt. Er fragt die Jugendlichen, ob sie ein Handy haben, als diese jedoch verneinen, sagt er, er gehe zu seinem eigenen Auto um von dort aus die Ordnungshüter zu rufen. Durch den Geruch des Geldes angelockt, machen sich die Jugendlichen zu der Stelle auf, von der Mann berichtet hat, an welcher sich angeblich das Geld befände. Jedoch finden sie kein Geld sondern etwas Anderes, etwas schreckliches und zwar einen Werwolf. Dieser scheint nur auf einen neue Beute geartet zu haben und zerfleischt die Jugendlichen regelrecht. Ein paar Tage später geht Svenja mit Christoph von einer Party nachts nach Hause und auf ihrem Weg begegnet ihnen plötzlich der Werwolf, ohne eine Chance zu haben, zerreißt er Christophs Kehle, verschwindet aber scheinbar ohne etwas außer einem kleinen Kratzer bei Svenja angerichtet zu haben spurlos wieder. Sie rennt sofort nach Hause und erzählt niemanden, was sie in dieser Nacht erlebt hat. Das ist der Zeitpunkt, als Larry Brent und sein Kollege Thorwald vom PSA der Polizei als Unterstützung geschickt werden. Die örtlichen Ordnungshüter sehen die beiden jedoch gar nicht gern und erschweren ihnen die Arbeit wo es nur geht, denn eine Bürgermeisterwahl steht vor der Tür und der Amtierende würde gerne die Mordserie durch die von ihm eingesetzte Polizei erledigt sehen. Obwohl ihnen die Polizei kaum Informationen zukommen lässt, erfahren sie schnell von Svenja und nehmen ihr nicht ganz ab, dass sie von nichts weiß. Derweil ermordet der Werwolf die Eltern Christophs ... und auch hier kommt das PSA zu spät. Eine spannende Jagd zwischen dem Werwolf und der PSA entsteht und mit der Zeit zeigt sich, dass der Werwolf seine Opfer nicht ganz so zufällig auswählt, wie es zunächst den Anschein hat, doch an dieser Stelle will ich noch nicht zufiel verraten.
Zunächst muss ich sagen, dass ich mit recht großen Erwartungen an die Serie herangetreten bin, da ich ein großer Fan der Hörspielklassiker war und mir auch die neuen Folgen auf CD zugelegt habe. Das Buch ist ähnlich den Kassetten aufgebaut, etwas Schlimmes geschieht, das PSA wird gerufen, Larry Brent und ein Kollege lösen den Fall. Dies sorgt leider auch dafür, dass das ganze etwas flach wirkt, denn es gibt außer bei der Vergangenheit seiner Kollegen niemals Rückgriffe auf Larrys Vergangenheit. Gleich geblieben ist auch die recht rohe Darstellung von Gewalt, so fliegen hier wortwörtlich die Fetzen, aber es hält sich alles noch in einem gewissen Rahmen. Eigentlich ist das Buch sehr spannend geschrieben und liest sich sehr zügig. Jedoch wurden ein paar Fehler gemacht, die den eigentlich guten Gesamteindruck sehr schaden. So wirken die Frauenwitze von Larry und seine Kommentare über selbige irgendwie aufgesetzt, auch wäre es von Nöten gewesen, die Charaktere vorzustellen. Denn bei einem Hörspiel assoziiert man mit einer bestimmten Stimme einen bestimmten Typ von Mensch, doch im Buch sollte es irgendetwas geben, was den Charakter vorstellt und das ist schlichtweg nicht gegeben. Zwar ist dies bereits der siebte Band, der als Buch erscheint, aber ein paar mehr Erläuterungen wären gut gewesen.
Insgesamt ist das Buch ganz gut geschrieben und wer die Kassetten mag, wird es lieben, weil es genau der gleiche Typ von Erzählung ist und man sich fühlt, wie vor zwanzig Jahren. Neueinsteigern sollten sich auf einen einfachen jedoch spannend aufgebauten Mysterythriller einstellen, der zwar keine neuen Meilensteine setzt, jedoch als leichte Gutenachtlektüre durchaus geeignet ist.
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