Reihe: Star Trek - The Next Generation Bd.2

Rezension von Thomas Götz

Inhalt

Die U.S.S. Enterprise ist bereit, zur Flotte zurückzukehren. Der Körper des großen Raumschiffes das den tödlichen romulanisch-remanischen Angriff nur mit Hilfe von Datas ultimativem Opfer überleben konnte wurde wiederhergestellt.Mit der Abreise des Ersten Offiziers William Riker und Deanna Troi, dem Counselor des Schiffes, muss Picard zwei seiner zuverlässigsten Berater ersetzen. Eine Vulkanierin übernimmt die Stelle des Schiffscounselors. Die äußerst logische und pragmatische T'Lana ist ein hochdekoriertes Mitglied der Sternenflotte, die während des Dominion-Krieges mit Auszeichnung gedient hat. Als seine Nummer Eins hat Captain Picard nur einen Kandidaten: Worf.Der Captain freut sich darauf, die Schatten des Krieges hinter sich zu lassen, seine neue Mannschaft zu formen und endlich wieder Forscher sein zu können. Doch der Klingone verweigert die Beförderung. Und Picard spürt, dass sein neuer Counselor Worf nicht akzeptiert.Die Sternenflotte übergibt der Enterprise einen einfachen Auftrag, ideal für eine Testfahrt. Picard ist zuversichtlich, dass er nicht mehr brauchen wird, um seine Mannschaft zusammenzubringen. Doch bevor die Mission beginnt, hört Picard erneut das Lied des Borg-Kollektivs. Admiral Janeway ist davon überzeugt, dass die Borg zerstört sind und keine Gefahr mehr darstellen. Picard weiß, dass sie unrecht hat, und wenn er nicht umgehend handelt, wird die gesamte Föderation bald unter der Herrschaft ihres schlimmsten Gegners stehen.

Kritik:

Dem langjährigen Star Trek Leser ist J.M. Dillard natürlich bereits als Schreiberin diverser Bücher bekannt - und was soll man sagen, die Dame hat ihre Charaktere im Griff und hat ihre Bücher bis jetzt auch immer gut geschrieben (gut, bis auf die Filmumsetzungen vielleicht). Es ist erfreulich, das sich dieses Schema auch im vorliegenden Buch bewahrheitet.

Dillard bietet hier nämlich schöne Charakterszenen, gepaart mit Action und das alles in einer sehr spannend erzählten Weise, die einen von Anfang bis Ende an das Buch fesselt. Hinzu kommen die Borg, die hier mal wieder sehr bedrohlich auftreten und nicht mehr ihr "Witzfigur der Galaxis"-Image haben, das ihnen seit Voyager anhaftet.

Die Idee, das das Kollektiv nach dem Ableben der alten eine neue Königin bildet, ist schon seit längerer Zeit Thema diverser Spekulationen (und eigentlich auch das einzige, das Sinn macht). Mit dem vorliegenden Band, das den Weg für Destiny ebnet, wird diese Tatsachen nun zum "Quasi-Canon".

Das die Borg die Menschen mittlerweile als ihre größte Bedrohung ansehen macht natürlich ebenso Sinn - man denke hierbei auch an den Voyager-Relaunch.

Das Dillard eine Routinier in Star Trek ist, zeigt sich schon darin, das sie die Charaktere im Griff hat und genug Hintergrundwissen aufweist, um jedes Fanherz höher zu schlagen. So sind etwa Picards Emotionen sehr gut in die Geschichte integriert und wirken nicht aufgesetzt. Sicher, der Band ist etwas Picard-lastig, aber auch andere Charaktere, darunter allen voran die neuen Crewmitglieder der Enterprise, bekommen genug Entfaltungsspielraum um sich schön vorzustellen. Auch Worfs Selbstfindung ist natürlich ein schöner und wichtiger Teil der Story.

Auch die Handlung um den Wiederaufbau des Kollektivs vermag zu überzeugen, da sie überaus logisch und schlüssig ist und sich perfekt in den Gesamtkontext einfügt. Das Locutus wiederkehrt trägt hierzu natürlich auch bei, auch wenn die Story an sich in einem Satz zusammengefasst ist. Aber es tut so oder so gut (und Not) die Borg mal wieder in Romanform in alter Pracht in Aktion zu sehen.

Natürlich gibt es auch ein paar Klischees, denn die sich anbahnende Beziehung des neuen Steuermanns, die abrupt von den Borg beendet wird, wirkt dann doch mehr als konstruiert und aufgesetzt und nicht wirklich nötig, um etwas Entscheidendes zur Handlung beizutragen (jedenfalls nichts, was man so nicht schon kennen würde). Auch das Ende dieser Beziehung ist zumindet teilweise vorhersehbar, so das sich doch die Frage stellt, was dieser Strang sollte.

Fazit:

Alles in allem sehr spannend und sehr gelungen, trotz einiger kleinen Schwächen. Also: unbedingt lesen.