Wildes Feuer, scharfe Krallen von G. A. Aiken
Neue Stories von den Lions, Wölfen und Dragons
Rezension von Christel Scheja
Zu ihren erfolgreichen Serien schuf G. A. Aiken auch kürzere Erzählungen, die noch vor dreißig Jahren normale Romanlänge hatten, jetzt aber als Novellen bezeichnet werden. Wildes Feuer, scharfe Krallen erzählt weitere Liebesabenteuer aus den Welten der Drachen, Wölfe und Löwen.
Dragon on Top erzählt von den der streitbaren und kriegerischen Ghelanna, die absolut keine Lust hat, Eskorte und Geleitschutz für ein verwöhntes Mitglied der königlichen Familie zu sein, vor allem nicht für einen so weichlichen Kerl wie den Diplomaten Bram. Aber dennoch entwickelt sie schon bald durch die Gefahren, in die sie geraten, Gefühle für ihn.
Gebändigt entführt in die Welt des reichen Nicolas van Hoult, der insgeheim schon länger die schöne Doktorin Irene Condridge begehrt, aber bisher noch nicht bei ihr landen konnte, denn die Dame scheint mit der Wissenschaft verheiratet zu sein. Dennoch gibt er in seinen Bemühungen nicht auf.
Im Bann des Rudels steht schon bald die schöne aber etwas naive Darla Lewis, die mehr oder weniger von ihren Schwester angefixt wurde. Aber ist der wilde und stürmische Naturbursche Eggie-Ray wirklich der Richtige für sie?
Gerade in den Novellen wird deutlich, wie unwichtig eigentlich das Setting ist, und was der Autorin vor allem am Herzen liegt. Sie nimmt sich nämlich die Freiheit, diesmal von der älteren Generation zu erzählen, den Familienmitgliedern, die mehr oder weniger schon die Eltern der späteren Helden sind.
Denn die drei Stories sind alle nach dem gleichen Schema aufgebaut – erst lernen sich die beiden Charaktere richtig kennen, nachdem sie sich erst einmal eine Weile herumstreiten, nicken oder ignorieren, dann schweißt sie eine Bedrohung von außen, garniert mit den entsprechenden Gefahrensituationen so sehr zusammen, dass sie zu ihrer Leidenschaft nicht mehr nein sagen können. Und am Ende verorten Epiloge die einzelnen Erzählungen in der jeweiligen Zeitleiste.
Das hat nicht besonders viel mit Fantasy zu tun, sieht man einmal von dem Fakt ab, dass sich die Figuren meistens auch in Drachen oder Wölfe verwandeln können, aber um so mehr mit leidenschaftlicher Romantik, die hier mit einer erstaunlich derben Sprache präsentiert wird.
Wie so oft bleiben Hintergrund und Nebenfiguren schwammig, auch die Helden erhalten nur so viel Profil wie sie brauchen.
Fazit:
Insofern sei »Wildes Feuer, scharfe Krallen« mehr oder weniger denen empfohlen, die in erster Linie nach expliziten erotischen Geschichten suchen, um ein wenig leidenschaftliches Kribbeln im Unterleib zu spüren, Genrefans werden dagegen auf ganzer Linie enttäuscht.
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