Wolverine: Logan
 
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WOLVERINE: LOGAN

Rezension von Richard Stadler

 

Erinnerungen führen Logan wieder mal nach Japan – so wie es ihn eben alle paar Jahre in das Land der aufgehenden Sonne zieht, wo genügend Fäden der Vergangenheit des X-Man namens Wolverine zusammenlaufen. Oder wichtige Personen aus seinem Leben begraben liegen. In diesem Band von „EX-MACHINA“ und „RUNAWAYS“-Autor Brian K. Vaughan geht es wie so oft mal wieder um eine tragische Liebe des kleinen haarigen Kraftpakets mit den Krallen. Aber auch um seelische Narben und eine alte Rechnung, die im Schatten der verschneiten Karpfenburg endlich beglichen werden muss.

 

WOLVERINE-Comics, die im Einzuggebiet des Nippon spielen, haben im Haus der Ideen sozusagen Tradition. Schließlich spielte die erste Solo-Heft-Miniserie von Marvel-Co-Flaggschiff Wolverine (damals geschrieben Chris Claremont und gezeichnet von Frank Miller) ebenfalls in Japan. Und auch damals waren Logans Gefühle für eine tapfere und starke Japanerin eines der zentralen Motive der Story. Das ist in Vaughans schöner Geschichte nicht anders, sobald sie einmal die ersten paar Seiten überwunden hat. Vaughan verknüpft seine Reise in Logans Vergangenheit aber noch mit dem Schicksal von Hiroshima und dem historischen Atombombenabwurf vom 6. August 1945. Ob Logan trotz Mutantenheilkraft eine Nuklearwaffe überleben kann, soll einmal dahin gestellt bleiben – der Hintergrund ist trotzdem mehr als gelungen und passt gut zur interessanten Charakterstudie.

 

Die zeichnerische Umsetzung dieser schönen Geschichte lag bei Eduardo Risso. Der argentinische Star-Zeichner liefert auch einige wunderschöne Bilder und Seitenkompositionen. Dennoch erreicht er nie das Niveau, das er etwa aktuell in „100 BULLETS“ an den Tag legt. Schade! Und auch die Farben von Dean White passen nicht ganz so gut zu Rissos Artwork – wieder drängt sich der Vergleich mit Vertigos „100 BULLETS“ auf. So bietet die zeichnerische Qualität des Albums letztlich ein stetes Auf und Ab.

 

Es ist übrigens das zweite Mal, dass PANINI Wolverine einen leicht überformatigen „MARVEL GRAPHIC NOVEL“ Hardcover-Band spendiert – der erste war „WOLVERINE: SAUDADE“, ein europäischer Blick auf den Sprössling des Waffe X-Projekts. Angesichts des Kinofilms mit Hugh Jackman war absehbar, dass auf möglichst vielen Titeln WOLVERINE stehen wird. „WOLVERINE: LOGAN“ ist einer der lesenswertesten Kinder des Filmbooms.

 

FAZIT:

Ein ruhiges und durchaus gelungenes, wenn auch etwas kurzes Lesevergnügen mit Marvels Mutanten-Stehaufmännchen. Schade nur, dass Risso nicht ganz in Topform war.

 

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Comic:

WOLVERINE: LOGAN

Autor: Brian K. Vaughan

Zeichner: Eduardo Risso

Hardcover, 80 Seiten

PaniniComics

Erscheinungsmonat: April 2009

Sprache: Deutsch

Erhältlich bei Panini


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Erstellt: 20.04.2009, zuletzt aktualisiert: 26.08.2023 14:41, 8590