World of Warcraft – Streifzug durch Azeroth: Die östlichen Königreiche von Christie Golden
Rezension von Christel Scheja
In seiner langen Geschichte als Online-Game kann World of Warcraft mit einer inzwischen sehr ausgefeilten Hintergrundwelt aufwarten, die eine lange Historie und sich inzwischen auch ordentlich weiter entwickelt hat. Grund genug, endlich einmal Hintergrundbände in Buchform heraus zu bringen, die diese Vergangenheit und die Gegenwart auf atmosphärische Art beleuchten und jederzeit einsehbar sind.
Im Auftrag ihres Königs Anduin sind der Meisterspion Mathias Shaw und Kapitän Finn Schönwind unterwegs, um die Welt zu erkunden und alles an Wissen zusammen zu tragen, das sie finden könnten – sei es nun über Orte und ihre Vergangenheit, aber auch Völker und einzelne Personen. Der Leser kann an diesen Berichten und Tagebuchaufzeichnungen, die zudem noch mit weiteren Anmerkungen und Nachträgen versehen sind, natürlich teilhaben. Wie man sich denken kann, stehen natürlich erst einmal die östlichen Königreiche im Mittelpunkt der Erkundungen – denn schließlich ist es wichtig, mehr über die unmittelbare Umgebung der eigenen Heimat zu erfahren und dabei so einiges an lange vergessenem Wissen auszugraben.
Langjährige Fans werden mit Sicherheit die ein oder anderen Schauplätze und Ereignisse aus vergangenen Kampagnen wiedererkennen, selbst die allerersten Entwicklungen, die mittlerweile wohl nur noch Legende sind, werden zumindest erwählt.
Der Text ist wie eine Sammlung aufgebaut, die vermutlich auch jemand auf Reisen schreiben würde, der Blick ist dabei natürlich auf das Wesentliche gerichtet – in erster Linie die Geheimnisse und Artefakte, die unter Umständen auch der eigentlichen Heimat gefährlich werden könnten.
Dabei ist der eigentliche Bericht sehr nüchtern gehalten, ein wenig frecher und augenzwinkernder sind die Kommentare, die von einer anderen Person stammen. Ebenso wie die Markierungen, die immer wieder die angenehm gestalteten Seiten des Bandes durchziehen.
Illustrationen runden das ganze ab – dabei sollte man allerdings keine aufwendigen Werke erwarten, sondern eher Skizzen, wie man sie auch in jedem altertümlichen Reisetagebuch wiederfindet. Die beiden Erkunder sind ja durchaus Forscher, wenn auch auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Wie viele aktuelle Geheimnisse verraten werden, sei dahingestellt, aber zumindest erhält der Leser einen netten Einblick in das, was mittlerweile abgeschlossen ist. Ob man viel Freude an der Lektüre hat, wenn man kaum etwas über Azeroth weiß, das muss dann jeder wohl selbst für sich entscheiden. Das ein oder andere kann man sicherlich als Anregung für eigene Rollenspiele im kleinen Kreis nehmen, auch wenn dabei kaum etwas in die Tiefe geht und nicht einmal Pläne vorhanden sind.
Fazit:
Alles in allem ist »World of Warcraft – Streifzug durch Azeroth: Die östlichen Königreiche« ein netter Hintergrundband für die Fans, die etwas mehr über die Welt, wie sie einmal war, erfahren möchte und zugleich ein paar Andeutungen für aktuelle Kampagnen finden, auch wenn diese eher vage sein dürften.
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