X4 Foundations (PC)
 
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X4 Foundations

Rezension von Cronn

 

Ich betrete die Landeplattform und steige in mein kleines Raumschiff. Als ich mich im Kommandosessel niederlasse, fühle ich mich sofort heimisch, viel heimischer als an Bord dieser alten Station, die um einen großen erdähnlichen Planeten kreist.

Kein Wunder, denke ich mir, denn die meiste Zeit verbringe in an Bord meines Raumers, wo ich handele, mich der Piraten erwehre und Bergbau betreibe. Ab und an entdecke ich auch ein Raumschiffwrack, das es zu untersuchen gilt. Ich bin also schwer beschäftigt, wie man merkt.

Die Prozedur zum Abheben geht flott vonstatten und bald bin ich im Weltraum. Unter mir wird die Station kleiner und kleiner. Ich steuere das Warptor an und werde in Sekundenbruchteilen in einen neuen Sektor geschleudert.

Sobald ich auftauche orientiere ich mich mittels meines Scanners. Dabei entdecke ich zwei Raumschiffe, drei herumfliegende Handelsboxen und ein Wrack. Ich fliege los und schnappe mir die Handelsboxen.

Doch als ich die erste einsacken will, kommen hinter einem Asteroiden zwei Jäger hervorgeprescht und beginnen mich mit Laserfeuer zu beharken. Mein Schild schrumpft schneller, als ich „Hilfe!“ rufen kann. Mit einem beherzten Vollgas-Sprung begebe ich mich aus der Gefahrenzone.

Ich drehe mein Schiff und bringe mich hinter den Feinden in Position. Der erste verglüht im Feuer meiner Lasersalven, aber der andere ist schnell. Verdammt schnell! Schon höre ich das unangenehme Geräusch von Laserstrahlen, die meinen Energieschild fressen. Das wird eng!

Ich drehe mich wild um mich selbst und bekomme den Typen letztendlich doch noch ins Fadenkreuz. Einige Sekunden später platzt auch sein Raumer unter meinem Beschuss in tausend Teile.

Geschafft!

Dabei wollte ich doch nur Weltraumschrott einsammeln! Aber so ist das halt hier oben in der luftleeren Weite des Alls, wo noch viele weitere Abenteuer auf mich warten …

 

X4 Foundations ist die neueste Iteration im X-Universum und geht als Nachfolger von X: Rebirth an den Start. Entwickelt wurde das Spiel erneut von der Spieleschmiede Egosoft, die bereits das Ursprungsgame X: Beyond The Frontier programmiert hatten.

Nach dem wackeligen Start des Vorgängers X: Rebirth wollen die Macher rund um Bernd Lehahn es mit »X4 Foundations« richtig machen, und auf dem Papier sieht das alles auch super aus. Aber ob das geklappt hat?

 

Hintergrund:

Das neueste Spiel aus dem X-Universum verzichtet auf eine durchgehende Kampagnenstory. Man kann aber Mini-Storylines spielen, die auf Grundlage der wählbaren Anfangs-Charaktere basieren. So kann man den Fokus u.a. auf das Erkunden, den Handel oder den Kampf legen.

Darüber hinaus ist man bei »X4 Foundations« frei in einem Sandbox-Universum unterwegs.

 

Gameplay:

Dementsprechend kann man sich selbst überlegen, wie man in »X4 Foundations« spielen möchte. Man kann handeln, sich ein Handelsimperium mit Flotten und ganzen Ketten von Produktionsschiffen aufbauen. Oder man entschließt sich dazu, Pirat zu werden und greift Händler an, um deren Fracht zu looten. Oder man wird Entdecker und sucht das Universum nach Technologien, unbekannten Objekten und dergleichen mehr ab. All das bleibt dem Spieler überlassen.

Das ist eine große Stärke von »X4 Foundations«, aber zugleich auch eine Schwäche: Wer damit zurechtkommt und sich seine eigene Reise durch das Universum generiert, wird glücklich sein; wer aber an der Hand durch das Spiel geführt werden möchte, wird frustriert aufgeben.

In früheren Teilen der Serie war es nicht immer leicht, einen Einstieg in das Spiel zu finden. Auch diesmal muss man eine Einarbeitungszeit mitbringen, aber diese wird nicht so lang ausfallen dank der Tutorials. Es ist dringend empfohlen, die Tutorial-Missionen zu absolvieren, denn sie bringen die grundlegenden Spielfunktionen dem Spieler nahe und verkürzen die Einarbeitungszeit enorm.

Die Steuerung von »X4 Foundations« ist im Vergleich zum Vorgänger um einiges besser geworden, vor allem die Menüführung erscheint durchdachter. Ansonsten kann man das Spiel seinen Gewohnheiten anpassen. Von Maus/Tastatur bis hin zum klassischen Joystick ist alles möglich und funktioniert bestens.

 

Grafik und Sound:

Die Grafik von »X4 Foundations« ist gut gelungen. Die Raumschiffe und Stationen sind detailliert gestaltet und auch das Weltall mit den bunten Planeten, Asteroiden und dergleichen wirkt stimmig. Leider sind die Planeten allerdings nur Grafiken und keine Objekte, auf denen man landen könnte.

Der Sound ist glasklar und kommt superb rüber, allerdings ist die Musik etwas dünn ausgefallen und wirkt etwas uninspiriert.

 

Fazit:

Wer auf Weltraum-Action mit Tiefgang steht, macht bei »X4 Foundations« nichts verkehrt. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass man durchgehend unterhalten wird. Als Sandbox-Fan muss man sich den Spaß bei »X4 Foundations« selbst suchen. Wer damit klarkommt wird ein tiefgehendes Spielerlebnis haben, das auf Monate motiviert.

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PC-Spiel:

X4 Foundations

Egosoft / Kochmedia

 

ASIN: B07HPYQCM1

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 10.01.2019, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 17254