xxxholic - Die Serie Vol. 1 (DVD)
 
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xxxholic - Die Serie Vol. 1 von 3

Filmkritik von Christel Scheja

 

Zu den bekannteren Künstlern, die im Zuge der Mangawelle auch in Deutschland bekannt und beliebt wurden, gehört auch CLAMP. Dahinter verbirgt sich nicht nur eine einzelne Person oder ein Künstlerduo, sondern gleich eine ganze Gruppe von Zeichnerinnen und Autorinnen. Dementsprechend hoch war und ist der Output von Clamp, die sich für so bekannte Reihen wie „Cardcaptor Sakura“ (lief auch im Fernsehen), „X-1999“, „Tsubasa Chronicle“ oder „Chobits“ verantwortlich zeichnen.

„xxxholic“ war ursprünglich als Schwesterserie zu „Tsubasa Reservoir Chronicle“ geplant, mit der es immer wieder Crossover geben sollte - allerdings hat sich die Serie mittlerweile verselbstständigt und geht auch im Anime eigene Wege.

Wurden die Verknüpfungen bereits in der OVA abgehandelt, so kann man sich nun ganz den Geschichten widmen, die allein ein Thema für die „Hexe der Zeit“ und ihre Gefährten sind. AV Visionen veröffentlicht die 24-teilige Serie nun in aufwendig gestalteten Boxen im Schuber, die jeweils acht Episoden auf 2 DVD’s enthalten.

 

Bisher hat sich Kimihiro Wataniki immer alleine durchgeschlagen. Als Vollwaise musste er schon früh erwachsen und alleine mit dem fertig werden, was ihn bedrückt. Und das ist nicht wenig, denn er kann sich in einem niemandem anvertrauen: Er sieht die für die anderen unsichtbaren Geister, die immer noch zwischen den Lebenden herum schwirren. Und als wäre das nicht genug, spüren sie, dass er von ihrer Anwesenheit weiß und hängen sich an ihn.

Als er eines Tages fast unter der Last zusammen bricht, führen ihn seine Schritte in einen seltsamen Eckladen für „Lebensberatung“. Dort erwartet ihn eine lasziv auf einen Divan hingestreckte Frau namens Yuki, die genau zu wissen scheint, was ihm fehlt. Sie bietet ihm an, ihn von der Last zu befreien, fordert dafür aber auch eine Gegenleistung: Er soll ihr in der kommenden Zeit den Haushalt führen.

Watanuki stimmt zu- Was für eine andere Wahl hat er auch? Zwar kann er weiter zur Schule gehen und dort auch an den Sportclubs teilnehmen, seine Freizeit verbringt er aber in Yukis Laden, der ihm immer unheimlicher wird.

Nach und nach erkennt er, dass es in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht, und auch seine Arbeitgeberin und ihre Gefährten - zwei kleine Mädchen - nicht ganz so harmlos sind wie sie tun.

Yuki ist eine Zauberin - die „Hexe der Zeit“ und fähig dazu, das Schicksal eines Menschen zu verändern. So bekommt Watanuki mit, wie sie zum Beispiel ein junges Mädchen zu heilen versucht, das über immer mehr Lähmungserscheinungen im Arm klagt und nicht versteht, dass es an ihrer herausragendsten schlechten Eigenschaft liegt. Er wird an ein Regenmädchen verliehen, um dieser zu helfen, ein verloren gegangenes Mädchen wieder zu finden - nicht um den Kind, sondern ganz anderen Wesen zu helfen. Und Yuki lehrt ihn auch, den Unterschied zwischen echten und falschen Wahrsagern zu erkennen.

Und er selbst muss lernen zu akzeptieren, dass ausgerechnet Domeki, den Mitschüler aus seiner Klasse, den er am wenigsten leiden kann, sein bester Freund sein sollte, damit er auch weiterhin am Leben bleibt.

 

Optisch hält sich die Anime-Serie so gut sie eben kann an den Manga. Die Figuren sind überschlank und grazil wie auf Jugendstil und Art-Deco Kunstwerken, oft genug erinnern auch Faltenwurf, Farb- und Musterwahl an diese Epoche. Kein Schnörkel ist zufällig gesetzt, alles erfüllt in der Bildkomposition seinen Sinn - vor allem, wenn sie in den Räumen der Hexe oder den unwirklichen Welten in die sie Watanuki immer wieder entführt - spielen. Der Übergang zur Realität ist fließend, auch wenn diesmal nicht die Welt der Geister, sondern die der Lebenden schemenhaft wirkt.

Das passt zum Inhalt, der zwischen manchmal recht albernem Humor und bitterbösen Zynismus schwankt. Benimmt sich Watanuki einerseits oft genug wie ein tollpatschiger Trottel oder bekommt Wutanfälle, die in ihrer Überspitztheit durch deformierte Zeichnungen dargestellt werden - so rutscht er auf der anderen Seite oft genug in Abenteuer, die einen grausamen Ausgang haben könnten. Zwar ist Gewalt kein direktes Thema in dem Anime, ihre Auswirkungen sind es aber schon. Die Methode der Hexe und ihrer Freunde um Watanuki zurecht zu biegen sind oftmals sehr demütigend. Man merkt zwar recht schnell, worauf Yuki mit ihrem unsympathischen Verhalten abzieht - aber es fällt doch auf, dass er gegenüber den anderen immer wieder zurück stecken muss, obwohl nicht immer unbedingt er für die Fehler verantwortlich ist. Andererseits ist sie immer dann für ihn da, wenn er wirklich ihre Hilfe braucht, um etwas zu verstehen oder um mit den Geschehnissen zurecht zu kommen. Trotzdem ist der Zynismus und die Bösartigkeit nicht unbedingt eine Sache, die jedem Zuschauer auf Dauer gefällt.

Die Geschichten sind übrigens weitestgehend dem Manga entnommen und nicht selbst erfunden. Sie fangen durchaus die Goth-Atmosphäre ein, die Zeichnungen sind aber nicht ganz so düster umgesetzt worden. Trotzdem sollte man wirklich schon älter als zwölf sein, um die Serie und ihre düster-melancholische Stimmung, und die Worte zwischen den Zeilen besser verstehen können.

Bild und Ton sind von guter Qualität und lassen keine Wünsche offen, wenn man nicht gerade Surround-Sound erwartet. Leider gibt es so gut wie kein Bonusmaterial, was den ansonsten eigentlich sehr positiven Eindruck ein wenig trübt.

 

Im Vergleich zu „Tsubasa Reservoir Chronicle“ ist „xxxholic“ die erwachsenere Animeserie. Sie hält sich sehr genau ans Original und transportiert die eigentümliche Atmosphäre des Mangas gelungen in die bewegten Bilder. Allerdings sollte man nicht nur Humor erwarten, denn die Serie hat hin und wieder auch sehr düstere Seiten, die zwar jugendgerecht aufbereitet sind, aber oft genug sehr überraschend auftauchen, so dass man sich gar nicht richtig umstellen kann. Vor allem Zuschauer ab 13 oder 14 werden ihre Freude an der Serie haben, vor allem wenn sie dem Goth zugeneigt sind.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032810244250efdc57
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DVD:

xxxholic - Die Serie Vol. 1 von 3

JEpisoden 1-8, Japan 2005

Autoren und Künstler des Mangaoriginals: CLAMP

Regisseur: Tsutomu Mizushima

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. & jap. (D.D 2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: ca. 200 Min (acht Episoden a 25 min)., 2 DVD

FSK: 12

AV Visionen GmbH, erschienen 29.Oktober 2007

 

ASIN: B000WPJMYI

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 18.12.2007, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 5508