xxxholic - Die Serie Vol. 3 (DVD)
 
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xxxholic - Die Serie Vol. 3 von 3

Filmkritik von Christel Scheja

 

CLAMP ist die Bezeichnung eines äußerst produktiven Zeichnerinnenteams, dessen Besetzung mehrfach wechselte und bei denen die meisten Künstlerinnen auch nur unter ihren Pseudonymen bekannt sind. Seit gut zwanzig Jahren sind sie auf dem japanischen Markt aktiv und gehören auch heute noch zu den Stars der Szene.

Ein großer Teil ihrer Serien wurde für Kino und Fernsehen verfilmt, so auch die jüngsten Werke, die auch in Mangaform noch keinen Abschluss gefunden haben.

Darunter ist auch „xxxholic“. Sie war ursprünglich als Schwesterserie zu „Tsubasa Reservoir Chronicle“ geplant, mit der es immer wieder Crossover geben sollte. Darauf wurde aber bei der Verfilmung verzichtet, während es im Manga ab und zu noch leichte Überschneidungen gibt.

In der 24-teiligen Fernsehserie widmet man sich ganz den Geschichten um die „Hexe der Zeit“, die in einem besonderen Laden in Tokio ihre Dienste anbietet und alle Wünsche erfüllt, die sie erfüllen kann. AV Visionen veröffentlicht „xxxholic“ in aufwendig gestalteten Boxen mit Schuber, die jeweils acht Episoden auf 2 DVD’s enthalten. Nun ist auch die dritte und abschließende Box mit den Episoden 17-24 erschienen.

 

Weil „Die Hexe der Zeit“ ihm dabei Hilft, sein Problem zu bewältigen, Geister sehen zu können und sich nicht gegen sie wehren zu können, wenn sie ihn deshalb bedrängen, ist Kimihiro Watanuki als Mädchen für alles in Yukis Dienste getreten, kocht, putzt und wäscht für sie, obwohl er immer noch die High School besucht.

Auch wenn er jetzt schon so lange bei ihr weilt, versteht er manche ihrer Aufgaben immer noch nicht. Sie schickt ihn aus, im 100-Yen-Laden eine billige Brille zu kaufen. Dabei begegnet er einer jungen Frau, die sich fast schon absichtlich vor ein Moped zu werfen scheint und seine Freundlichkeit und Sorge, nachdem er sie ins Krankenhaus gebracht hat, nicht gerade freundlich erwidert.

Genau diese Frau taucht wenig später bei Yuki auf, weil sie glaubt, dass sie ihrem Glück selbst im Weg steht, weil sie immer wieder vor Entscheidungen zurückschreckt, auch wenn das Ergebnis positiv sein könnte, und dies nun ändern möchte. Yuki macht ihr durch die Blume deutlich, dass sie mit diesem Verhalten eigentlich nur sich selbst betrügt und gibt ihr die billige Brille mit.

Das ganze ist auch eine Lehrstunde für Watanuki, der sich ihrer – zugegebenermaßen etwas weitschweifigen Erklärung – leider erst einmal verschließt. Ihn beschäftigt viel mehr, dass er regelmäßig dazu gezwungen wird, mit Domeki zusammen zu sein, obwohl er sich lieber mit seiner Schulfreundin Himawari treffen möchte. Nicht einmal am Valentinstag oder Ehite Day kann er das tun was er möchte.

In seinem Groll bekommt er so nicht mit, dass die anderen längst etwas Besonderes in ihm sehen und manchmal auch offen sagen, so wie die Fuchsfrau, die eines Abends zu Besuch kommt und eine Lampionblume mitbringt, die sie auf Yukis Geheiß dem jungen Mann schenkt. Ähnlich denkt auch der Geisterbaum, an dem die „Prozession der 100 Geister“ nur einige Tage später endet. Watanuki hatte zusammen mit Domeki auf Geheiß Yukis daran teilgenommen.

Es muss erst so weit kommen, dass er schwer krank wird und beinahe stirbt, um die Anteilnahme und Freundschaft der anderen zu erkennen. Denn eine alte Frau, um die er sich seit einiger Zeit liebevoll kümmert, beansprucht nicht nur seine Zeit, sondern wesentlich mehr. Und es ist Domeki, der eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss, um sein Leben zu retten.

 

Ähnlich wie im Manga sind die Figuren auch im Anime stark überzeichnet. Sie wirken überschlank, grazil und ein wenig kantig und erinnern wie der Faltenwurf der Kleidung, die Farb- und Musterwahl an Art-Deco oder Jugendstil-Motive.

Von ihrem Grundtenor her sind die Geschichten zwar durchweg sehr ernst und düster, werden aber immer wieder mit Szenen aufgelockert die zwischen albernem Humor und bitterbösen Zynismus schwanken. Watanuki bleibt auch im letzten Drittel der Serie leider der ungeschickte, cholerische Tollpatsch und muss sich immer wieder den boshaften und manchmal auch sehr demütigen Spott von Yuki und den anderen Bewohnern des Hauses gefallen lassen. Immer öfter schimmert jetzt jedoch auch durch, dass sie ihn eigentlich alle sehr gern haben und beschützen wollen.

Die abschließenden Folgen enthalten wieder mehr Einzelabenteuer, die aber immer auch Lektionen für Watanuki. Manche Lehren nimmt er schnell an, andere muss er erst schmerzhaft lernen.

Man hat das Gefühl, dass jetzt die Einzelgeschichten aus dem Manga einfließen, die in den vorherigen Folgen zugunsten der Domeki-Watanuki-Handlungsebene weggelassen wurden. Sie die kleinen Geschichten bauen auch aufeinander auf. Allerdings wirkt die 24. Episode irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen und eher wie angehängt, da der eigentliche Epilog der Serie eher in der 23. Folge zu finden ist, und so gestaltet wurde, dass man gleich eine weitere Staffel anhängen oder die Serie einfach so für sich stehen lassen kann.

Das ist aber auch das einzige inhaltliche Manko von „xxxholic“, das sich auch künstlerisch sehen lassen kann. Wie immer sind Bild und Ton von guter Qualität und lassen keine Wünsche offen, wenn man mit Stereo-Digital-Sound zufrieden ist. Leider gibt es kein Bonus-Material, nicht einmal ein Booklet, aber das wurde wohl aus lizenzrechtlichen Gründen aus Japan nicht zur Verfügung gestellt.

 

Auch die letzten Folgen von „xxxholic“ bleiben dem Stil der Serie treu. Sie wirkt erwachsener als „Tsubasa Reservoir Chronicle“ und erzählt statt wilden Abenteuern eher düster Melancholische Geschichten um menschliche Gefühle und das Wirken der Geisterwelt.

Hin und wieder zeigen die Geschichten aber auch sehr bösartige Züge, die zwar jugendgerecht aufbereitet sind, aber trotzdem all zu junge Zuschauer erschrecken könnten, während sich die Älteren allenfalls gruseln. Da das Ende offen genug bleibt, ist eine Fortsetzung in zweiter Staffel sehr wahrscheinlich.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420101623658ee0bc
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DVD:

xxxholic - Die Serie Vol. 3 von 3

Episoden 17-24, Japan 2006

Autoren und Künstler des Mangaoriginals: CLAMP

Regisseur: Tsutomu Mizushima

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. & jap. (D.D 2.0), Untertitel: dt./polnisch

Spieldauer: ca. 200 Min (acht Episoden a 25 min)., 2 DVD

FSK: 12

AV Visionen GmbH, erschienen 2. Juni 2008

ASIN: B000WPJMZ2

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.09.2008, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 7250