Zeichnen für Fashonistas von Celia Joicey & Dennis Nothdruft
Rezension von Christel Scheja
Obwohl nicht selbst Modedesigner, so sind die beiden Autoren dem Fach doch eng verbunden, Cecile Joicey leitet das Fashion and Textile Museum in London und Dennis Nothdruft ist dort Kurator. Da sie beobachtet haben, dass viele junge Leute durch die steigende Bedeutung von Mode in ihrem Leben neugierig geworden sind, bieten sie in ihrem Buch „Zeichnen für Fashonistas“ erste Einblicke und Tipps, wie man sich kreativ an Berufe in diesem Bereich heranarbeiten kann.
Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt wurde. „Inspiration“ stellt mehrere, sehr unterschiedliche, leidlich bekannte Designer von Modelabels des 20. und 21. Jahrhunderts vor, die vielleicht nicht zu den allergrößten Stars zählen, sich aber eine klare Linie und einen guten Namen erarbeitet haben. Dazu gehört etwa auch der Mann, der vor allem für die heutige Königin Elizabeth II. viele bekannte Abendkleider und Roben geschaffen hat. Auch die jüngeren, noch lebenden Designer entstammen unterschiedlichsten Stilrichtungen, haben sich anders an die Materie herangetastet und arbeiten auch heute noch mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln und Stilen, um neue Kleidung zu entwerfen.
Im ausführlichen zweiten Teil „Modezeichnen Basics“ dürfen die Leser selbst aktiv werden und lernen anhand von Beispielen, wie man eine vereinfachte Figur zeichnet, die man dann entsprechend anziehen kann, denn Grundformen von Blusen, Shirts, Hosen und Röcken sind oft erst einmal sehr gleich.
In „Modedesign Basics“ geht es letztendlich darum den eigenen, individuellen Stil zu entwickeln, sich Inspirationen zu suchen, zu denen man stehen kann und die einem aus dem Bauch heraus Ideen geben, um eine eigene Kollektion zu entwickeln. Und schließlich geben die Autoren auch noch Tipps, wie man den Wunsch irgendwann zum Beruf machen kann, wenn man möchte.
Anders als viele Mode und Textildesign-Bücher aus dem Haupt-Verlag richtet sich „Zeichnen für Fashonistas“ nicht an erwachsene Menschen, die Interesse haben, den Schritt zum Profi zu wagen oder entsprechende Fächer studieren, sondern an Leser und Leserinnen ab 12 Jahren, die durch die Fixierung auf die Modewelt neugierig geworden sind, selbst in die Design-Berufe zu gehen.
Das Buch ist ein guter Ratgeber, ermuntert es die Leser durch Beispiele zu erkennen, wie unterschiedlich die Herangehensweise an das Fach sein kann, indem verschiedene Modedesigner einfach erst einmal vorgestellt werden, die auch aus ihrem Leben plaudern. In einer ausführlichen Sektion kann man selbst anfangen Mode zu entwerfen, die wichtigsten Grundlagen zur Figur und den Kleidungsstücken werden knapp aber ausführlich genug vorgestellt.
Und schließlich erfährt man im dritten Teil, was auch noch alles dazu gehört, um eine Kollektion zu schaffen, die im Gedächtnis bleibt und die eigenen individuellen Ideen ausdrückt. Wer dabei merkt, dass er vielleicht doch nicht ganz so begabt ist, bekommt auch Tipps, wie er dennoch der Modewelt treu bleiben kann, gibt es doch noch eine Menge Berufe mehr, die die eigentlichen Designer unterstützen und begleiten.
Das Buch ist in einem positiven Tonfall gehalten, es ermuntert zum Ausprobieren und Erfahrungen sammeln, zur eigenen Recherche und gibt auch den Mut nach einem Rückschlag einfach weiter zu machen.
Alles in allem ist „Zeichnen für Fashonistas“ eine gelungene Einführung in die Thematik und besonders gut als Geschenk für modevernarrte Mädchen geeignet, sie selbst kreativ werden wollen. Denn es kann gut sein, dass die gut gemeinten Anregungen so auch neue Talente ans Licht der Welt bringen können, wenn man ihnen den richtigen Schubs gibt.
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