Zeuge der Schatten (Autor: Paul S. Kemp, Sembia, Band 1)
 
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Zeuge der Schatten von Paul S. Kemp

Reihe: Sembia Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Anders als auf den früheren D&D-Welten haben auf Faerun, der Welt der „Vergessenen Reiche“ die Götter und Dämonen schon immer eine herausragende und aktive Rolle gespielt. Meist sind ihre Anhänger und sie diejenigen, die große Umwälzungen in Gang setzen und den Kampf zwischen Gut und Böse aufs Neue entfachen.

 

Manchmal begnügen sie sich aber auch damit ihre Rivalitäten auszuleben und ihre Priester und Anhänger die Kämpfe ausfechten zu lassen.

So geschieht es auch in Sembia, als Krollir, Anführer der Gilde der Nachtmesser, im Namen seines Gottes Maske den Dämonen Yrsillar herauf beschwört, um ihn als Waffe gegen die immer mächtiger werdenden Zentarim, die Diener des Gottes Cynric, zu verwenden.

Doch es kommt anders als er denkt. Sein Stellvertreter, der Assassine Riven begeht hinterrücks gemeinen Verrat, und Yrsillar nährt sich stattdessen von seinem Beschwörer. Danach übernimmt der Dämon höherer Ordnung den Körper Krollirs, ruft einige Schattendiener und beginnt nach und nach , seine Schreckensherrschaft über Sembia auszudehnen.

Davon ahnt Krollirs Nachfolger Erevis Cale noch nichts. Er ist damit beschäftigt, die adlige Familie Ushkevren aus zu spionieren, doch anstatt die gewonnenen Informationen gegen diese zu verwenden, beginnt er gegenüber den Frauen und Männern, die ihm vertrauen, Loyalität zu empfinden.

Erst als während eines Festes auf dem Anwesen der Ushkevrens durch Zombies und andere Nachtkreaturen ein Massaker veranstaltet wird, ruft das Cale auf den Plan und er beschließt herauszufinden, was hinter den Kulissen geschehen ist, auch wenn er sich dabei gegen seine eigene Gilde wenden muss.

Zusammen mit seinem Freund und Verbündeten, dem Halbling Jak, steigt er hinab in die Unterwelt von Sembia, um sich dem geheimnisvollen Unheil zu stellen.

 

Eines muss man den Romanen zu den „Vergessenen Reichen“ inzwischen lassen. Die Autoren beherrschen es perfekt, eine ausgewogene Mischung aus Information, Beschreibung und Action zu präsentieren.

„Zeuge der Schatten“ ist ein solide verfasster Fantasy-Abenteuer-Roman, der keine Wünsche offen lässt: Das heraufbeschworene Böse hat erst einmal freue Hand und darf ein wenig wüten, bis die archetypischen Helden auf es aufmerksam werden. Was dann folgt ist ein buntes Gemisch aus Kämpfen und der verzweifelten Suche nach Informationen.

Mehr als einmal müssen sich Cale und Jak aus unangenehmen Gefahrensituationen winden und ihre Wunden lecken, nachdem sie das - zugegebenermaßen sehr schön eklig beschriebene - Grauen mit eigenen Augen gesehen haben, bis sie endlich einen Teilerfolg erringen können.

Das alles bietet Paul Kemp in einer straff erzählten Handlung, die weitestgehend auf überraschende Wendungen und Charakterentwicklungen, aber auch unnötige Abschweifungen in Inhalt und Stil verzichtet.

 

„Zeuge der Schatten“ ist ein grundsolider Abenteuerroman, der vor allem Fans der „Vergessenen Reiche“ zufrieden stellen dürfte. Mehr als kurzweilige und actionreiche Unterhaltung sollte man von dem Buch auch nicht erwarten.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191537195ff3f424
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Zeuge der Schatten

Reihe: Sembia, Band 1

Autor: Paul S. Kemp

broschiert, 327 Seiten

Feder&Schwert, Mannheim, erschienen Juni 2007

ISBN: 978-3-86762-005-5

Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Michael Römer

Titelbild von Raymond Swanland

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 16.08.2007, zuletzt aktualisiert: 13.02.2024 18:24, 4688