Ziegen kriegen (Kartenspiel)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Ziegen kriegen (Kartenspiel)

Rezension von Björn Backes

 

Verrückte Ideen, verrückte Spiele und noch verrücktere Illustrationen – Amigo lassen es in dieser Saison im wahrten Sinne des Wortes tierisch krachen. Nach dem interaktiven Ballerspaß in „Sitting Ducks“ folgt nun mit „Ziegen kriegen“ ein weiteres, äußerst humorvolles Kartenspiel, welches sich durch flottes Tempo, einem nicht zu unterschätzenden Glücksfaktor, jedoch auch durch einen ziemlich interessanten Spielmechanismus auszeichnet. Dabei ist die Idee an sich gar nicht ungewöhnlich, aufgrund der unkonventionellen grafischen Aufmachung und der leicht verständlichen Regeln jedoch sofort für jedermann interessant. Ein Volltreffer? Mitunter schon…

 

 

Das Spiel:

„Ziegen kriegen“ ist prinzipiell ein reines Stichspiel. Die Spieler erhalten zu Beginn des Spiels Karten mit den Werten zwischen 1-50, setzen diese in acht aufeinander folgenden Runden gegeneinander ein und versuchen, eine möglichst hohe Punktzahl durch das Erlangen der einzelnen Stiche zu erzielen. Allerdings werden die Spieler durch ein vorab noch nicht ersichtliches Limit eingeschränkt. Man darf bis zum Ende des Spiels nur eine vorgegebene Anzahl an Ziegenköpfen besitzen, welche auf den einzelnen Spielkarten in divergierender Anordnung angebracht sind. Wer über das Limit hinaus schreitet, scheidet in der Wertung aus, die anderen Spieler machen schließlich den Sieg untereinander aus, indem die denjenigen bestimmen, der innerhalb des Limits die meisten Punkte erreicht hat. In der Regel werden insgesamt so viele Partien gespielt, wie Spieler teilnehmen. Am Ende folgt dann eine große Wertung, in der man alle Punkte zusammenzählt, miteinander vergleicht und den Gesamtsieger ermittelt.

 

 

Spielablauf:

Vor dem Spiel werden die Ziegenkarten sowie die Hügelkarten gemischt und verdeckt abgelegt. Jeder Spieler erhält nun acht Ziegenkarten, die er in den aktiven Spielphasen benötigt. Die Hügelkarten bilden einen Nachziehstapel, der nach den ersten vier Runden bemüht wird.

Nun beginnt der jüngste Spieler und spielt eine beliebige Karte offen aus. Die übrigen Spieler reagieren im Uhrzeigersinn und versuchen nach Möglichkeit, die vorausgegangenen Spieler zu übertreffen. Sobald alle Spieler eine Karte gespielt haben, geht der stich an denjenigen mit der höchsten Punktzahl. Am Anschluss an die ersten vier Runden wird jeweils eine Hügelkarte gezogen. Diese werden schließlich so zusammengelegt, dass in der Mitte dieser vier Karten eine Insel entsteht. Die addierten Punkte dieser einzelnen Hügelteile bestimmen schließlich das Limit, welches die Spieler nicht übertreffen dürfen. Alle Beteiligten, die am Ende des Spiels mehr Ziegenköpfe auf ihren Stichkarten haben, nehmen an der Wertung nicht mehr teil und scheiden aus.

Im Grunde genommen gilt es also, in den ersten vier Runden auf Risiko zu spielen und später dann das Ergebnis relativ sicher zu modifizieren. Man hat hierbei aber nicht ständig die Kontrolle über den weiteren Verlauf. Wer nämlich den Stich gewinnt, legt in der Folgerunde die erste Karte offen ab. Der Spieler, der im Stich am schlechtesten abschneidet, darf indes die Position eines neuen Hügelkärtchens in einer der ersten vier Runden bestimmen.

 

 

Spielspaß:

Alleine schon wegen des raschen Tempos und des immens spannenden Aufbaus erweist sich die veränderte Variante des klassischen Stichspiels als interessant und gerade als Anheizer für einen längeren Spieleabend als äußerst lukrativ. Hinzu kommt, dass „Ziegen kriegen“ über einen äußerst simpel strukturierten, leicht zu erlernenden Verlauf verfügt, dessen Spielreiz im Kontrast zur vergleichsweise minimalen Spieldauer einer Runde unheimlich hoch ist und ständig zur Wiederholungstat auffordert. Letztendlich wird der Spielspaß auch noch durch die sympathischen Illustrationen und die tollen Ziegenzeichnungen, sprich durch die allgemein sehr humorvolle Aufmachung, gefördert, Trademarks, die man bei Amigo mittlerweile durchaus zu schätzen gelernt hat. Lediglich das unkontrollierbare Zufallsprinzip bei der Verteilung der Karten hemmt die Dynamik ein wenig, da man insgesamt nur einen eingeschränkten Einfluss auf die Chancen während der einzelnen Stiche hat. Doch dies relativiert sich spätestens in der zweiten Phase des Spiels, in der das Ziegenkopf-Limit und damit die Zielvorgabe bekannt sind. Insofern: Beinahe maximaler Spielspaß bei verhältnismäßig bescheidenem Aufwand!

 

 

Fazit:

Die Saison der tierischen Kartenspiele wird kurz vor Jahresschluss noch mit einem weiteren, durchweg witzigen Titel bereichert. „Ziegen kriegen“ mag auf den ersten Blick inhaltlich banal und uninteressant erscheinen, präsentiert sich jedoch schlussendlich als temporeicher und überraschend innovativer Neuling mit erstaunlich hohem Spielreiz. Gerade in Maximalbesetzung bringt die Hatz nach den Ziegenköpfen eine Menge Spaß und zeigt sich am Ende sogar als die mitunter beste verlagseigene Messeneuheit im Bereich der Kartenspiele. Und das will sicherlich etwas heißen!

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419043154392fc6b8
Platzhalter

Ziegen kriegen (Kartenspiel)

von Amigo Spiel + Freizeit

Spielalter: 8 Jahre

Autor Spiele: Burkhardt, Günter

Spieldauer: kurz bis 15 Min

Spielerzahl: 3 bis 6

Spielmotivation: Kombinieren; Konzentration

ASIN: B000VM0J4E

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 15.01.2008, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 5654