Zombies!!! - 2te Edition (Brettspiel)
 
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Zombies!!! - 2te Edition

Rezension von Christel Scheja

 

Seit den 1970er Jahren halten sie die Leser und Zuschauer in Atem – die unerklärlichen Seuchen, Viren oder Strahlungen, die die Bewohner einer Stadt oder eines Landstriches bis auf wenige Ausnahmen in Zombies verwandeln, die nur ein Ziel haben – alles Lebende zu vernichten, sich an ihrem Fleisch, Hirn und den Gedärmen zu laben.

Die Zahl der Filme und Romane ist immens, denn viele Menschen lieben den Grusel und die Angst, auch wenn vieles schon bei der Veröffentlichung, aber spätestens nach ein paar Jahren nur noch als billiger Trash betrachtet wird.

Aber gerade die geschmacklos-dreiste, übertriebene und eklige Darstellung der Zombies hat Kult-Klassiker geschaffen, die man sich immer wieder ansehen kann. Und nicht zuletzt heizen Parodien wie „Shawn of the Dead“ die Begeisterung immer wieder neu an.

 

 

Spielidee:

 

„Zombies!!!“ ermöglicht es den Spielern in genau so ein Szenario zu schlüpfen und am eigenen Leib zu erfahren wie es ist, wenn es nur ein Ziel gibt – zu überleben, um rechtzeitig den Hubschrauber-Landeplatz zu erreichen, dort alle Zombies zu töten und dem Grauen davon zu fliegen. Bis dieses Ziel erreicht ist, müssen sie mit allen Mitteln gegen die lebenden Toten kämpfen, die nur eines wollen – ihr Hirn und ihre Gedärme.

Wie gut das gelingt ist auch davon abhängig, wie die Würfel fallen und die Ereigniskarten ausgespielt werden. Denn natürlich ist sich jeder Spieler selbst der Nächste und versucht die anderen auszubremsen wo er kann, wenn es um Lebenskraft und Munition geht.

 

 

Ausstattung:

 

Es gibt kein Spielbrett, sondern nur Karten, die beliebig zusammen gefügt werden können. Allerdings sind sie nur aus dünnem Karton, so dass sie bei einem Windstoß auf der Terrasse leicht davon fliegen könnten, wenn man nicht aufpasst.

Dazu kommen sehr kleine Munitions- und Lebensmarker, für die man sich am besten Musterbeutel besorgt, damit sie nicht verloren gehen. Die Figuren sind interessant gestaltet – nett ist, dass es männliche wie weibliche Zombies gibt. Leider sind die Spielerfiguren nur verschiedenfarbig und stellen keine unterschiedlichen Typen dar.

Dazu kommen noch ein Satz Ereigniskarten, zwei Würfel und eine Spielregel. Man vermisst eigentlich nichts, um gleich loslegen zu können.

 

 

Spielregel

 

Die vierseitige Spielregel verzichtet ganz auf Bilder und Beispiele. Das ist auch nicht nötig, denn die Regeln sind einfach, klar und verständlich formuliert. Die einzelnen Abschnitte sind mit fettgedruckten Überschriften versehen, so dass man schnell nachschlagen kann, wenn man sich bei der ein oder anderen Regel nicht ganz sicher ist.

Interessant ist die Anregung, das Spiel auch um eigene Regeln zu erweitern, wenn es der Runde zu langweilig werden sollte oder diese zu modifizieren, wenn sie sich als ungünstig erweisen.

 

 

Spielablauf

 

Zunächst einmal wird der Rathausplatz als Startpunkt in die Mitte des Tischs gelegt. Die anderen Kartenteile werden gut gemischt und mit dem Bild nach unten ebenfalls auf den Tisch gelegt. Je nach dem, wie lang das Spiel laufen soll, kommt der Hubschrauber-Landeplatz ganz nach unten oder aber irgendwo in den unteren Teil des Stapels.

Jeder Spieler wählt sich eine Spielfigur und stellt sie auf die Mitte des Rathausplatzes. Er erhält dann noch drei Ereigniskarten, drei Lebens- und drei Munitionsmarken. Die restlichen Karten werden ebenfalls noch einmal gemischt und als Nachziehstapel ausgelegt.

Ein Spielzug beginnt mit dem Ziehen und Auslegen eines Kartenteils. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Straßen sauber anschließen und nicht blockiert werden.

Handelt es sich dabei um ein Gebäude so werden in dieses die angegebene Zahl an Zombies, Lebens- und Munitionsmarken gelegt.

Befindet man sich zusammen mit einem Zombie auf einem Feld muss man als nächstes gegen diesen kämpfen, was durch ein einfaches Würfelduell geschieht. Hat man einen niedrigeren Wert als der Zombie kann man seine Punkte durch die Abgabe von Lebens- und Munitionsmarken aufstocken.

Verliert man allerdings durch einen Kampf auch die letzten Lebenspunkte, kann man aber mit Abstrichen auch wieder vom Rathausplatz aus starten. Besiegte Zombies darf der Spieler für sich beiseite legen.

Hat man weniger als drei Ereigniskarten, so muss man diese wieder aufstocken. Dabei zählen Waffenkarten, die man gezogen hat, nicht dazu.

In der Bewegungsphase erwürfelt man die Anzahl der Felder, die man sich bewegen darf und zieht dies auch durch. Man darf diesen ganz durchführen, auch wenn man zwischendurch kämpfen muss.

Danach würfelt man noch einmal um eine entsprechende Zahl Zombies um eine Feld weiter zu bewegen – welche das ist beliebig. Am Ende darf man eine der Ereigniskarten abwerfen. Danach beginnt der nächste Spieler mit seinem Zug.

Das ganze wird – mit einigen Sonderfällen und –regeln versehen, die das spiel noch ein wenig interessanter machen, so lange durchgeführt, bis man den Hubschrauberlandeplatz erreicht hat und alle Zombies dort besiege konnte oder aber einer der Spieler 25 Zombies sammeln konnte.

 

 

Spielspaß

 

In “Zombies” geht es nicht darum ein hehres Ziel zu erreichen und aktiv zusammen zu arbeiten, eher im Gegenteil. Das Spiel begünstigt geradezu, dass man anderen Zombies in den Weg schiebt, Ereigniskarten gegen sie ausspielt und sich selbst Vorteile verschafft.

Doch Vorsicht, die Retourkutsche kann auf den Fuß folgen, denn ehe man sich versieht, kann ein andere es einem heimzahlen – und wird es vermutlich auch mit Genuss tun.

Gut, dass es dann auch Karten wie „Ich habe eine Schrotflinte“ gibt, mit denen du andere Spieler beglücken kannst, und die ihnen helfen, im nächsten Kampf gegen einen Zombie besser zu bestehen, so dass sich das ganze auch wieder ein wenig ausgleicht.

Die Spielmechanismen fangen das ein, was elementares Beiwerk der Filme und Romane ist – munteres Gemetzel, der Kampf um Kraft und Munition, der Überlebenswille, der Moral und Ethik vergessen lässt. Man kann Allianzen und Bündnisse nachspielen, dann aber auch beweisen, wie brüchig diese sind, wenn es auf das Ende zugeht.

Deshalb muss man sich nicht wundern, wenn das Spiel erst ab 16 empfohlen wird, denn in diesem Alter sollte man bereits einige Zombie-Filme gesehen haben, um den zynischen Sarkasmus des Spiels mögen und verstehen zu können.

Alles in allem erweist sich „Zombies!!!“ als schnelles und rasantes Spiel mit viel Action und einer hohen Zufallskomponente, denn es nutzt nichts, etwas vorzuplanen, da immer wieder andere Spieler, die Ereigniskarten und das Würfelglück, das Blatt in eine andere Richtung als man sich wünscht, wenden können.

 

 

Fazit

 

Das macht „Zombies!!!“ zu einem gelungenen Spaß zwischendurch, vor allem für die Fans von Zombie-Horror, die sich hier genüsslich aller Klischees bedienen können, die man aus den Horrorfilmen selbst kennt. Und sollte noch etwas fehlen – nun es gibt auch bereits sechs Erweiterungen, in denen auch diese Details berücksichtigt werden.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419083500122ed170
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Zombies !!! – Zweite Edition

Brettspiel

Autoren: Todd und Kerry Breitenstein

Übersetzung: Bernd Perplies

Illustration und Miniaturen: Dave Aikins, Kurt Miller, Behrle Hubbuch

Verlag: Pegasus Spiele, Friedberg

Material: Karton & Plastik

Spielerzahl: 2-6

Spielmotivation: Action, Taktik

Sprache Spielanleitung: DE

Altersempfehlung: 16 - 99 Jahre

Spieldauer: mindestens 30 Minuten

Modellnummer: 54100G

ASIN: B001Q9ERMQ

Erhältlich bei: Amazon

 

 

Inhalt:

Spielanleitung

30 Kartenteile

50 Ereigniskarten

6 Spielfiguren

Lebens- und Munitionsmarken

2 Würfel

100 Zombie-Plastikfiguren (m/w)

 


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Erstellt: 15.07.2010, zuletzt aktualisiert: 02.03.2016 11:40, 10718