Zu viele Köche (Kartenspiel)
 
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Zu viele Köche (Kartenspiel)

Rezension von Tanja Thome

 

An die Redensart „Zu viele Köche verderben den Brei“ dachte Spiele-Designer Reiner Knizia vermutlich, als er das Kartenspiel „Zu viele Köche“ für zwei bis fünf Spieler ab acht Jahren entwarf, das 2009 bei Pegasus erschien.

 

Jeder der Köche (Mitspieler) will seine Stammkundschaft vergrößern und zu diesem Zweck besonders schmackhafte Gerichte auf den Tisch bringen. Das Problem dabei: Alle Köche benutzen denselben Topf – und im schlimmsten Fall will jeder etwas anderes kochen.

 

Zu Beginn des Spieles erhält jeder Mitspieler fünf Karten, die Menüs symbolisieren: Fisch, Gemüse, Huhn, Chili und Fast Food. Außerdem startet jeder Spieler mit fünf Stammkunden. Alle anderen Karten bilden den Zutatenstapel, werden gemischt und – die Kartenanzahl richtet sich nach der Anzahl der Mitspieler – beispielsweise dreizehn Zutatenkarten werden an die einzelnen Mitspieler ausgegeben und verdeckt auf die Hand genommen. Dann wählt jeder der am Tisch sitzenden Köche eines seiner fünf Gerichte geheim aus und legt die entsprechende Karte verdeckt separat.

 

Das Kartenspiel enthält Zutatenkarten für die einzelnen Gerichte: Fisch, Gemüse, Huhn und Chili. Lediglich die Sonderkarte Fast Food taucht in den Zutatenkarten nicht auf – doch dazu später. Die einzelnen Zutatenkarten zeigen neben der Art der Zutat stets noch einen Wert. Hierbei handelt es sich um Zahlen von Null (wird als Instant-Brühwürfel gewertet) bis Zehn. Zudem gibt es Karten, die statt einer Zahl einen Pfeil zeigen. Dieser Pfeil bedeutet, dass das Gericht im Topf übergekocht ist und die bisher angesammelten Werte auf Null gesetzt werden.

 

Der Reihe nach wirft nun jeder Spieler eine seiner Handkarten in den offenen Stapel, den Topf, ab. Hierbei gilt die Regel, dass bedient werden muss. Auf Huhn folgt Huhn, auf Gemüse folgt Gemüse und so weiter. Nur dann, wenn man nicht bedienen kann, darf eine andere Karte abgeworfen werden, und wenn sich eine Chilikarte im Topf befindet, darf man abwerfen, was immer man möchte, denn dann ist das Gericht eh schon zu stark gewürzt.

 

Nun versucht natürlich jeder der Spieler, möglichst viele Punkte, die neuen Stammkunden entsprechen, zu machen. Dies gelingt über das bei Kartenspielen beliebte Stichsystem: Immer dann, wenn die Zutaten im Topf den Wert Zehn erreichen oder übersteigen, bekommt derjenige, der diesen Wert mit seiner Karte verursacht hat, den gesamten Topf, den er zunächst vor sich auslegt. Doch Achtung, falls man auf Fastfood setzt: Dieses Menü schenkt einem statt zu zählenden Punkten am Ende der Runde fünf Stammkunden – doch für jede Karte, die man durch einen Stich erhalten hat, wird einer davon abgezogen. Und hat man mehr als fünf Karten aus dem Topf in dieser Runde erspielt, so verliert man die entsprechende Anzahl Stammkunden zusätzlich, die man bereits angesammelt hat.

 

Sind alle Handkarten abgelegt, kommt es zur Wertung. Nun offenbaren die Spieler ihre ausgewählten Menüs und zählen entsprechend. Hat man beispielsweise Huhn kochen wollen, so zählt jede Huhnkarte, die durch Stiche erworben wurde, einen Punkt ungeachtet ihres Punktwertes. Alle anderen Karten werden grundsätzlich nicht gewertet, aber natürlich gibt es auch Abzüge. So kann jeder Punkt bei Huhn, Gemüse oder Fisch wieder verloren gehen, wenn sich auch Chili in den Stichen befindet, wobei jede Chilikarte einen Punkt, gleichbedeutend mit einem Stammkunden, kostet. Hat man ein Chili kochen wollen, werden Instant-Brühwürfel, also alle Karten mit dem Wert Null, abgezogen. Nach der Wertung erhält oder verliert man die entsprechende Anzahl an Stammkunden.

 

Jede Partie dauert fünf Runden, also so lange, bis jeder Mitspieler jedes Menü einmal ausgespielt hat. Am Ende wird die Anzahl der Stammkunden miteinander verglichen und wer die meisten Stammkunden erreicht hat, hat das Spiel gewonnen.

 

„Zu viele Köche“ ist ein simples und daher leicht zu erlernendes Stichspiel. Je nach Mitspieleranzahl liegt eine Partie bei etwa 15-30 Minuten Dauer. Das macht dieses Kartenspiel zu einem tollen Spiel für zwischendurch, zu einem netten Lückenfüller und auch zu einem tollen Reisespiel. Durch die Kürze der Partien spielt man auch gern mehrmals hintereinander und kann Kinder gut ins Spielgeschehen einbinden, auch wenn diese nicht gern allzu lang am Ball bleiben sollten.

 

Die Aufmachung des Spiels ist besonders schön. Alle 120 Karten, die sehr bunt, selbsterklärend und stabil gestaltet wurden, befinden sich in einer stabilen Metallbox, was es noch einmal lohnenswerter macht, das Kartenspiel irgendwohin mitzunehmen. Da es lediglich aus den Karten und einer Anleitung besteht, handelt es sich zudem um eine leichte und gut zu verstauende Box.

 

Gelungen ist auch, dass das Spiel sich durchaus strategisch spielen lässt. So kann man den Fokus darauf setzen, sein persönliches Ziel möglichst ohne Verluste zu erreichen, gewisse Verluste durch Chili oder Brühwürfel einkalkulieren oder auch versuchen, hinter das ausgewählte Menü der Mitspieler zu kommen und dieses zu sabotieren versuchen. Letzteres funktioniert natürlich besonders in den letzten Runden der Partie ganz gut, wenn man sich gemerkt hat, wer welches Menü in den vorigen Runden bereits gespielt hat.

 

Insgesamt ein tolles, leicht zu erlernendes und günstiges Stichspiel für Jung und Alt und für jeden Ort der Welt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419174231eccf4c33
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zu viele Köche

Art: Kartenspiel

Designer: Reiner Knizia

Verlag: Pegasus

Erschienen: Frühjahr 2009

Spieler: 2-5

Alter: ab 8 Jahren

ASIN: B002RVCZWQ

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 28.11.2009, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 9657