Zug um Zug - Das Kartenspiel
 
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Zug um Zug - Das Kartenspiel

Rezension von Ingo Gatzer

 

Allgemeines / Ausstattung

 

Zum Gesellschaftsspiel “Zug um Zug”, das 2004 den Kritikerpreis für das beste Spiel des Jahres erhielt, gibt es nicht nur diverse Erweiterungen, sondern nun auch eine Kartenspielvariante. Brett- und Kartenspiel wurden von dem in den USA lebenden Briten Alan R. Moon, der unter anderem auch für das überaus erfolgreiche “Elfenland“ verantwortlich ist, entwickelt. Das Spiel besteht aus einem kurz gehaltenen Regelheft, 96 Wagen- (zehnmal einer von acht verschiedenen Wagons, sowie 16 Joker), 46 Ziel- und sechs Bonuskarten “Großstädte“.

 

Spielziel

 

Ziel von “Zug um Zug“ ist es, die meisten Siegpunkte zu erhalten. Diese bekommt man durch die Vervollständigung von zufällig gezogenen Zielkarten. Zieht man beispielsweise die Zielkarte “Miami-Boston“ braucht man zu ihrer Komplettierung eine blauen, eine roten und eine orangefarbenen Wagenkarte und kann sich dann im Erfolgsfalle 12 Punkte sichern, was jeweils auf der Karte angegeben ist. Aber Vorsicht: Für nicht erfüllte Zielkarten werden Punkte abgezogen! Punkte erhält zudem am Ende derjenige Spieler, welcher die meisten Zielkarten für eine der sechs Großstädte vervollständigen konnte.

 

Spielregeln / Spielablauf

 

Zu Beginn seines Zuges darf der Spieler, wenn er bereits in einer früheren Runde Karten ausgelegt hat, eine Wagenkarte jeder Farbe von seiner Auslage (“Verschiebebahnhof“) auf seinen “Unterwegs-Stapel“ legen. Mit den Karten auf diesem Stapel versucht der Spieler am Ende die Zielkarten, die er besitzt, zu komplettieren.

 

Dann besteht die Möglichkeit entweder neue Wagenkarten zu ziehen oder Karten in den Verschiebebahnhof zu legen (damit einige davon bestenfalls nächste Runde auf dem “Unterwegs-Stapel“ gesichert werden können) oder neue Zielkarten zu ziehen (um neue lukrative Aufträge zu erhalten).

 

Entscheidet sich der Spieler für die zweite Alternative, kann er entweder ein Set aus mindestens zwei Wagenkarten derselben Farbe oder genau drei Wagenkarten mit jeweils unterschiedlichen Farben in seinen Verschiebebahnhof legen. Es dürfen dabei aber nicht dieselben Farben verwendet werden, die bereits jemand ausliegen hat, es sei denn, es werden mehr Karten dieser Farbe ausgespielt als im Verschiebebahnhof des anderen Spielers liegen. Legt ein Spieler so mehr Karten einer bereits ausliegenden Farbe ab, muss der Gegner alle Karten aus seinem Verschiebebahnhof entfernen und auf den Ablagestapel legen. Dies wird “Überfall“ genannt und macht den eigentlichen Reiz des Spiels an. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe,

 

Lob / Kritik

 

“Zug zum Zug“ ist ein interessantes Kartenspiel, bei dem eine Mischung von strategischem Geschick und Glück zum Sieg verhilft. Man versucht natürlich möglichst die Wagenkarten in seinen Verschiebebahnhof zu bugsieren, die man zur Komplettierung der eigenen Zielkarten - welche verdeckt gehalten werden - benötigt. Doch durch einen “Überfall“ kann alles zunichte gemacht werden. Da die Gegner nicht wissen, ob man gerade dringend benötigte oder eigentlich unwichtige Farben verloren hat, stellt sich erst am Ende heraus, wer gewonnen hat, so dass das Spiel auch für vermeintliche abgeschlagene Spieler interessant bleibt. Aber man braucht natürlich auch ein bisschen Glück um die passenden Ziel- und Wagenkarten zu bekommen.

 

Besonders mit vier Spielern macht das Spiel Spaß. Hier ist das Planen schwieriger, weil ständig mit einem Überfall der drei Gegner gerechnet werden muss, der vielleicht die dringend benötigte Farbe kostet. Zu zweit ist “Zug um Zug“ leider nicht so spannend. Legt man etwa drei verschiedenfarbige Karten in seinen Verschiebebahnhof, so kommen zwangsläufig zwei Wagons nächste Runde auf den “Unterwegs-Stapel“. So sind Unwägbarkeiten seltener.

Die Karten selbst sind ansprechend illustriert und durch die Verwendung von Symbolen auch für Farbenblinde geeignet. Allerdings hätte eine deutliche kleinere Verpackung für die insgesamt 148 Karten ausgereicht.

 

Hauptkritikpunkt an “Zug um Zug“ ist die Spielanleitung. Die drei Seiten im Format DIN A 5 erweisen sich als nicht ausreichend, um alle Fragen zu beantworten. Außerdem wären mehr Beispiele für einen problemloseren Einstieg wünschenswert. Darüber hinaus erscheint es ziemlich ambitioniert “Zug um Zug“ ab acht Jahren zu empfehlen, da bereits Ältere beim Testspiel doch teilweise ziemliche Schwierigkeiten hatten.

 

Leider können beim neuesten Streich von Alan R. Moon nur maximal vier Spieler gegeneinander antreten, was etwas knapp bemessen ist. Wenn das Kartenspiel aber genauso erfolgreich wie das Brettspiel wird, könnte bald eine Erweiterung mit neuen Farben und weiteren Möglichkeiten Siegpunkte zu erringen, auf den Markt kommen. Dies würde auch die Langzeitmotivation steigern. Denn nach einigen Spielen wünschen sich erfahrene Spieler weitere Handlungsmöglichkeiten.

 

Fazit

 

“Zug um Zug“ kann somit Spielefreunden ab etwa zehn Jahren empfohlen werden, die Spaß an Kartenspielen haben, bei denen Strategie, Taktik und Glück eine Rolle spielen. Zwar kann das Spiel auch zu zweit gespielt werdet, mit mindestens drei Spielern wird es aber erst richtig interessant. Der Preis von 15 Euro geht zwar in Ordnung, ein Schnäppchen ist das Kartenspiel angesichts der nicht sehr umfangreichen Ausstattung aber nicht. Hat man sich erst einmal durch die nicht überzeugende Spielanleitung gekämpft, ermöglicht “Zug um Zug“ somit einige unterhaltsame Abende voller Überfälle.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425010737135b1dd9
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Zug um Zug - Das Kartenspiel

Autoren: Alan R. Moon

Days of Wonder

Spieleranzahl: 2 - 4

Mindestalter: ab 8 Jahren

ASIN: B00180TVR4

Erhältlich bei: Amazon

 

Weitere Infos:

Inhalt:

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1 Regelheft

148 illustrierte Karten

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Erstellt: 08.06.2008, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 6666