Zum Roten Drachen (Kartenspiel)
 
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Zum Roten Drachen

Kartenspiel

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Das Abenteuer ist vorbei, aber die Party geht gerade erst los! Deine Helden-Kumpels und du haben sich den ganzen Tag durch den Dungeon geprügelt, Monster getötet und ihnen ihr Zeug abgenommen. Jetzt seid ihr zurück in der Stadt, geheilt, gesäubert - und bereit zum Feiern in der Taverne „Zum Roten Drachen“.

Zechen, zocken und derbe Scherze unter Freunden. Aber versuche, nicht zu sehr angeschlagen zu werden, denn sonst fliegst du aus der fröhlichen Zechrunde. Und behalte dein Gold im Auge! Wenn es alle ist, wirst du die Nacht im Stall verbringen müssen.

In diesem flotten Kartenspiel erlebst du, was nach dem Abenteuer passiert, wenn die Helden sich nach getaner Arbeit in der Taverne treffen und endlich zum Wesentlichen übergehen: Feiern! Der letzte Held mit Bewusstsein und Gold gewinnt das Spiel.

 

Rezension:

Gleich vorweg: Das Spiel macht einen Heiden-Spaß, jedoch sollte man es sich zweimal überlegen, ob man es mit Kindern spielt. Saufen bis zur Bewusstlosigkeit als Spielziel mag pädagogisch eher bedenklich sein. Daher geben wir die Altersempfehlung ab 18.

 

Dieser kleine Hinweis vorweg sei jedoch gestattet, da das Spiel ansonsten nur zu empfehlen ist. Pegasus Spiele haben uns ja schon eine Menge kleiner Spiele beschert, mit denen man einen lustigen Abend verbringen kann. Dabei stimmen sowohl Umfang des Spiels als auch das Regelwerk, sodass ein neues Spiel meist mühelos innerhalb von zehn Minuten erklärt und begriffen ist. Spätestens in der zweiten Party ist auch kein Nachschlagen in der Anleitung mehr nötig. Ideal für zwischendurch oder mittendrin.

 

Spielziel:

Zum Roten Drachen ist ein schnelles Kartenspiel, bei der jeder Spieler in die Rolle eines Fantasy-Helden schlüpft, um sich nach vollbrachter Questen in der titelgebenden Taverne zu entspannen. Von den vielen Möglichkeiten werden hier zwei hervorgehoben: Saufen und Zocken.

Gewonnen hat derjenige, der die anderen entweder unter den Tisch trinkt oder sein Gold beisammen hielt. Arme Looser landen schnell vor der Taverne.

 

Aufmachung:

Das Spiel setzt die Tradition witziger Fantasy-Kartenspiele bei Pegasus fort. Die Karten und ihre Texte sind amüsant und geben die fröhliche Atmosphäre des Spiels wieder. Die vier Helden, Priesterin Deirdre, die Kriegerin Fiona, der diebische Halbling Gerki und Zot der Zauberer geben auf ihren Karten immer wieder Anlass zum Grinsen, auch weil jeder von ihnen sich auf eine andere Art und Weise spielt. Besonders das weiße Kaninchen von Zot sorgt für etliche Momente des Frohsinns.

Es ist erstaunlich, dass in den kleinen und wunderschön designten Karton neben die Karten auch noch kleine Pappgoldmünzen und acht Plastiksteinchen Platz fanden. Aber diese Größe macht das Spiel so ideal als Mitbringspiel oder Reisebegleiter.

Sowohl qualitativ, als auch vom Preis-Leistungsverhältnis her jede Empfehlung wert.

 

Spielregeln und Spielverlauf:

Zunächst mögen vier A4-Seiten Anleitung umfangreich erscheinen, jedoch erweisen sich die Regeln bei näherem Hinsehen als einfach und leicht erlernbar.

Das Spiel ist rundenbasiert. Jeder Mitspieler entscheidet sich für eine der vier Figuren und nimmt sich die entsprechenden Figuren-Karten und die dazugehörige Spielertafel. Auf diese werden auch der weiße und der rote Spielstein gelegt, sie belegen die aktuellen Zustand der Trinkfestigkeit und des Alkoholpegels. Zunächst liegen sie 19 Zahlen weit entfernt, sollten sie sich jedoch während sie Spiels begegnen, fällt der Spieler wegen Bewusstlosigkeit aus.

Auch erhält jeder Spieler zehn Goldstücke. Auf die Hand werden die obersten sieben Karten des Charakterstapels gezogen und zwei Trinkkarten verdeckt vor jedem Spieler auf dessen persönlichen Trink-Mich-Stapel gelegt. Das sind die ersten Getränke des Abends.

 

Jeder Zug besteht aus vier Phasen.

Zunächst kann der Spieler unnütze Karten von seiner Hand ablegen und diese anschließend wieder auf sieben komplettieren.

 

Danach entscheidet der Spieler, ob er eine Aktionskarte ausspielt. Hier können Mitspieler Trinkfestigkeit verlieren, ihren Alkoholpegel erhöhen oder sonstwie geärgert werden.

Das muss nicht tatenlos hingenommen werden, denn es gibt noch zwei Kartentypen, die das Spiel beeinflussen. Manchmal- und Jederzeit-Karten. Die Namen sind selbsterklärend. Jederzeit-Karten kann jeder jederzeit ausspielen und damit verhindern, dass er Trinkfestigkeit oder Gold verliert oder gar andere dazu bringen, dies für ihn zu tun. Man kann also jederzeit etwas kontern oder tun. Manchmal-Karten können nur in bestimmten Situationen oder unter speziellen Bedingungen eingesetzt werden. Auch sie eignen sich meist zum Kontern oder zum Verändern des Spielgeschehens zu Gunsten des Ausspielenden.

Sollte sich der Spieler entscheiden, eine Runde Zocken zu starten, beginnt quasi ein kleines Spiel im Spiel, ähnlich dem Pokern, bei dem es darauf ankommt, sein Gold zu mehren und die anderen abzuziehen.

Da die vier Charaktere unterschiedlich gut im Zocken, als auch im Trinken sind, ist es durchaus wahrscheinlich, dass Gerki etwa lieber zum Zocken greifen wird, als Fiona, deren Kartenstapel da etwas weniger günstige Aussichten erwarten lässt.

 

Nach den Aktionen kommt das Getränke-Kaufen. Der Spieler zieht die oberste Karte vom Getränkestapel und legt sie auf den Trink-Mich-Stapel eines beliebigen Spielers. Da ein leerer Trink-Mich-Stapel für dessen Besitzer positiv ist, sollte jeder darauf achten, dass es keinem an Getränken mangelt.

 

Die letzte Phase ist das Trinken. Hier deckt der Spieler seine oberste Trink-Mich-Karte auf. Je nachdem verliert er nun Trinkfestigkeit, sein Alkoholpegel steigt oder es beginnt ein Trinkspiel, bei dem jeder Spieler mittrinken muss. Auch hier können Manchmal- oder Jederzeit-Karten Einfluss auf den Ausgang nehmen.

 

Sollten alle Spieler diese Runde überstanden haben, ist der nächste Spieler an der Reihe.

 

Insgesamt sind die Regeln also wenig komplex, aber stimmig und erstaunlich witzig umgesetzt. Die Anleitung klärt alles ab, kurzes Nachlesen ist nur selten nötig. Zwar gibt es Karten, deren Bedeutung wir nicht genau klären konnten, so hieß es da, sie gelte nur für Orks und Orks gibt es gar keine im Spiel, aber dies stellte die einzige Irritation dar.

 

Je nach Temperament der Mitspieler dauert eine Partie zwischen einer halben und einer Stunde. Es lohnt sich, für eine neue Party die Figuren zu wechseln, da sie sich tatsächlich unterschiedlich spielen. Mit ein wenig Kenntnis der Vor- und Nachteile, auch sie werden in der Anleitung erläutert, ist es möglich, etwas Taktik ins Spiel zu bringen.

Sollten nur zwei Spieler zur Verfügung stehen, kann die Figurenauswahl die Länge der Party entscheiden, je nachdem ob man mit zwei Zockern oder zwei Trinkern spielt. Spaß macht es in jedem Fall.

 

Fazit

»Zum Roten Drachen« ist ein witzig aufgemachtes Kartenspiel für bis zu vier Spielern. Die Regeln sind schnell erlernt und rasant ist auch der Spielverlauf in dem es nicht nur darum geht, den anderen unter den Tisch zu saufen oder ihm das letzte Gold aus der Tasche zu locken, sondern in erster Linie um eine lustige Stunde gemeinsamen Spielens und Lachens.

Sehr zu empfehlen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024091303192457c44ebf
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Kartenspiel:

Zum Roten Drachen

Autoren: Geoff Bottone, Colleen Skadl und Cliff Bohm

Illustration: Kennon James, Beth Trott und das Cold FuZion Studios

Übersetzung: Niels Stephan

Spieler: 2 - 4

Dauer: 30 - 60 Minuten

Alter: ab 18

Pegasus Spiele, 2008

 

ASIN: B001AMZ9TO

 

Erhältlich bei: Amazon

Inhalt:

  • 180 Spielkarten

  • 8 Marker

  • 50 Goldmünzen

  • 1 Anleitung

weitere Infos:

Das Spiel bei Pegasus


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Erstellt: 01.03.2009, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 8328