Professor Stühtmann ist Experte für Burgenkunde. Da ist es kein Wunder, dass es mit seiner Familie einen Wochenendausflug zum Drachenfels unternimmt. Doch am Morgen ist seine jüngste Tochter Anna spurlos verschwunden. Die wacht jedoch im tiefsten Mittelalter an der Baustelle des Kölner Doms auf …
Mit Annas Abenteuer am Drachenfels startet Thomas W. Krüger eine Jugend-Urban-Fantasy-Reihe um seine junge, in diesem Band 11-jährige Protagonistin. Die Idee, eine Fantasy-Story mit realer Geschichte zu verknüpfen, bietet durchaus Potenzial. Leider weist die konkrete Umsetzung einige Schwächen auf. Ein ganzer Handlungsstrang erweist sich nämlich als nicht real – und lässt damit einen damit zusammenhängenden anderen Strang ohne jede Erklärung in der Luft hängen. (Nähers dazu würde zu viel verraten.) Hier wären eindeutig deutlich mehr Erklärungen erforderlich.
Der Autor erzählt wechselweise die Erlebnisse von Annas Eltern und Geschwistern aus Erzählersicht und Annas eigene Erlebnisse in der Ich-Perspektive. Das stellt natürlich die Frage nach dem Zielpublikum. Während Annas Geschichte nämlich durchaus für Leser im Alter der Protagonistin interessant sein könnte, dürfte das auf die hauptsächlich aus Sicht des Vaters beschriebene Suche ihrer Eltern nach ihr, weniger zutreffen. In der Hinsicht muss man wohl abwarten, wie sich das in den kommenden Bänden entwickelt.