Thomas Ziebula schreibt seit Mitte der 1990er Jahre und ist auch schon länger freischaffender Autor. Seine Wurzeln liegen im Krimibereich, zu dem er nun nach langen Jahren wieder zurückgekehrt, gerade nachdem er unter verschiedenen Pseudonymen wie Jo Zybell, Ruben Laurin und Tom Jacuba, Heftromane, historische Geschichten und Fantasy schrieb. Mit Evas Rache erscheint nun er vierte Band seiner im Leipzig der 1920er Jahre angesiedelten Reihe Stainer.
Die Polizei in Leipzig kommt nicht zur Ruhe. Ausgerechnet jetzt, wo wieder eine wichtige technische Messe ansteht, geht ein Frauenmörder in der Stadt und im Umland um. Die »Bestie« hat es dabei vor allem auf einen ganz bestimmten Typ Frau abgesehen und macht auch nicht vor den Begleitern seiner Opfer halt.
Während sich Stainer und seine Kollegen deutlichere Spuren und vielleicht auch hilfreiche Aussagen von Zeugen erhoffen, plant der Ingenieur Armin Dorn mit einer neuen Erfindung auf dem Treffen zu punkten. Allerdings entspricht seine junge Frau Eva-Maria geradezu dem Beuteschema der Bestie.
Tatsächlich hat der Roman nicht nur eine simple Jagd nach einem Serien-Frauenmörder zum Thema, das merkt man schon auf den ersten Seiten, erhält man doch nicht nur Einblick in das Eheleben der Dorns, sondern lernt auch noch einen jungen Mann kennen, der aus Kriegsgefangenschaft in Russland mit einem Geheimnis in der Tasche zurückkehrt und gleichzeitig auch noch vor den Trümmern seiner Existenz steht.
Akribisch und genau schildert der Autor, wie die Wege der verschiedenen Charaktere langsam zusammenführen, während weiterhin junge Frauen ermordet werden und die Polizei verzweifelt nach besseren Hinweisen und Spuren sucht, als die, die sie jetzt schon hat. Zudem gibt es auch ein paar sehr interessante Entwicklungen innerhalb der Behörde.
Das ganze wird spannend und unterhaltsam, aber auch im angemessenen Tempo erzählt. Man lernt die wichtigsten Charaktere genauer kennen, der Zeit- und Lokalkolorit wird auch nicht vergessen.
So fühlt man regelrecht mit den Figuren, aus der die verschiedenen Ebenen erzählt werden, denn man lernt sie sehr gut kennen und darf vor allem bei Eva eine angenehme und glaubwürdige Entwicklung miterleben.
Alles in allem führen die verschiedenen Handlungsfäden mit der Zeit glaubwürdig zusammen und werden gelungen aufgelöst. Immerhin brauchte man kein Vorwissen um in die Geschichte einzutauchen, denn das was man über die Ermittler erfahren muss, wird im Verlauf der Handlung vermittelt. Persönliche Befindlichkeiten bleiben ebenfalls im Hintergrund, so dass der Fall am Ende sauber abgeschlossen wird.