Druckversion: Code:Breaker (Bd. 1)

Code:Breaker, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Akimine Kamiyo ist die Autorin und Zeichnerin der Serie „Samurai Deeper Kyo“, die in Deutschland allerdings mit Band 18 eingestellt wurde und auch unter weiblichen Lesern viele Fans fand, obwohl die Geschichte eigentlich mehr auf männliche Leser ausgerichtet war. Mit „Code:Breaker“ schlägt sie in eine ähnliche Kerbe, nur dass die Geschichte jetzt in unserer Zeit und im Schüler Milieu spielt.

 

Sakura ist eine ganz normale Schülerin. Doch dann geschieht etwas, was sie in eine ihr fremde und gefährliche Welt reißt. Auf dem Nachhauseweg beobachtet sie eines Tages, wie ein junger Mann, der in ihrem Alter zu sein scheint, andere Menschen umbringt – und zwar mit einem seltsamen blauen Feuer, dass sie in Flammen aufgehen lässt, so dass nicht einmal Asche zurückbleibt. Sie ist erschüttert und schockiert, weil sie nicht weiß, wem sie sich anvertrauen kann.

Am nächsten Morgen wird es noch schlimmer, denn der neue Mitschüler, der schon seit einiger Zeit angekündigt wurde, ist kein anderer als der Junge aus dem Park. Sakura fasst allen Mut zusammen und spricht ihn an, doch Rei Ogami weicht ihren Fragen erst einmal aus. Als es ihr gelingt, ihn in die Ecke zu drängen, enthüllt er ihr, dass er eigentlich ein „Code:Breaker“ ist und einer geheimnisvollen Organisation angehört. Er sieht sich außerhalb von Gesetz und Ordnung, übt auf seine Weise Selbstjustiz an den bösen Jungs, die seiner Meinung nach den Tod verdient haben – egal ob sie Yakuza und gewissenlose Killer sind oder etwas anderes.

Und manchmal löscht er auch Zeugen aus. Warum Rei Sakura jedoch am Leben lässt, ist dem jungen Mädchen selbst ein Rätsel. Er scheint etwas in ihr zu sehen, dass ihr selbst nicht bewusst ist. Und so beginnt für das Mädchen die Reise in eine Welt der Dunkelheit und Gefahr, denn sie will ihren Mitschüler davon abhalten noch weitere Morde zu begehen, damit er sich nicht selbst ins Unglück stürzt.

 

„Code:Breaker“ ist einer der selten gewordenen Shonen-Manga. Er beschäftigt sich mit einem Thema, dass auch schon „Death Note“ am Anfang behandelte: Selbstjustiz. Allerdings geht der Held Rei Ogami hier noch einen Schritt weiter. Er vernichtet auch Unschuldige, wenn sie hinter sein Geheimnis gekommen sind.

Sakura hingegen fungiert als Stimme des Gewissens und der Moral. Sie wehrt sich gegen die Kaltblütigkeit, die das Handeln ihres neuen Bekannten bestimmt und versucht ihn wieder Menschlichkeit zu lehren, was in diesem Band noch auf taube Ohren stößt.

Stattdessen zieht Rei sie immer tiefer in seine Welt und macht ihr klar, dass auch sie über kurz oder lang dazu gehören wird.

Die Geschichte wird ausgesprochen ernst, manchmal sogar etwas brutal erzählt und wendet sich auf vom Inhalt mehr an eine ältere Leserschaft. Es gibt zwar auch einige humorvolle Szenen, aber diese sind eher in der Minderzahl und nicht so lustig wie sie zunächst scheinen. Dafür bekommt man eine spannende Handlung präsentiert, die sich immer mehr steigert und neugierig auf die Fortsetzung macht, denn am Ende des Bandes bleiben viele Fragen offen, auf die man gerne eine Antwort hätte.

 

Für Fans, die bereits „Death Note“ mochten ist „Code:Breaker“ bestens geeignet. Auch wenn die Geschichte einen ähnlichen Tenor hat, so entwickelt sie sich doch anders als man zunächst denkt und bietet eine gesunde Mischung aus Action und Drama.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261853075ebd7bc3

Comic:

Code:Breaker, Band 1

Autorin & Künstlerin: Akimine Kamiyo

Aus dem Japanischen von Björn Oke Maas

Code:Breaker, Vol.1, Japan 2007

Manga-Taschenbuch, 208 Seiten

Egmont Manga & Anime, 11/2009

ISBN-10: 3770471725

ISBN-13: 978-3770471720

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, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50