Druckversion: Sebastian Dark – Der Piratenprinz (Autor: Philip Caveney; Sebastian Dark Bd.2)

Sebastian Dark – Der Piratenprinz von Philip Caveney

Reihe: Sebastian Dark Bd.2

Rezension von Nadine Dilger

 

Nachdem Sebastian Dark den Königshof verlassen musste und damit auch seine Liebe Königin Kerin, macht er sich nun mit seinen Gefährten, dem Gormirer Cornelius und Max dem Büffelop, auf zu einem neuen Abenteuer. Cornelius hat von einem Sterbenden eine Schatzkarte erstanden, welche ihnen den Weg zu dem Schatz von dem Piratenkapitän Callinestra leiten soll.

Der erste Teil der Reise soll sich ruhig, ja, beinahe schon langweilig gestalten, bis zu dem Zeitpunkt, als die drei Abenteurer einen Wald durchqueren wollen, wo sie bei dem Geschwisterpaar Adam und Leonora in einer Höhle übernachten. Mitten in der Nacht werden sie von den Zweien überfallen und Leonora, die eine Hexe ist, verflucht Sebastian, als die Gefährten ihren Bruder Adam im Gefecht umbringen.

Von nun an werden die Abenteurer nicht nur auf Schritt und Tritt von Leonora verfolgt, es wird auch bald schon klar, dass etwas mit Sebastian nicht stimmt…

 

 

Der zweite Teil in der Sebastian Dark-Reihe unterscheidet sich vom Grundaufbau nicht besonders von seinem Vorgänger. Nach wie vor handelt es sich bei der Geschichte von Sebastian Dark um eine Abenteuergeschichte, in der sich ein Abenteuer an das Nächste reiht und kaum einmal mehrere Seiten vergehen, in der nicht irgendetwas Aufregendes geschieht. Die ganze Zeit müssen die drei Freunde Abenteuer bestehen und sobald das eine heil überstanden ist, geraten sie schon wieder fließend in das Nächste.

 

Nicht nur durch die vielen Abenteuer, die von Sebastian Dark und seinen Freunden bewältigt werden müssen, sondern auch der Humor in der Geschichte lässt darauf schließen, dass der Autor Philip Caveney es bei seiner Romanreihe hauptsächlich auf kurzweilige, einfache Unterhaltung ausgelegt hat. Ständig liefern sich die Charaktere lustige Wortgefechte und vor allem der Büffelop Max sorgt ständig für lustige Momente. Bei ihm handelt es sich um ein gefräßiges, ständiges jammerndes und meckerndes Lasttier, der des Öfteren bei Gesprächen mit Sebastian oder auch Cornelius für ein Schmunzeln sorgt. Im zweiten Teil der Reihe ist es vor allem Cornelius, mit dem Max sich ständig in die Haare kriegt und wodurch witzige Streitgespräche entstehen.

 

Während der Büffelop hauptsächlich dazu da ist, ein wenig Humor in das Buch zu bringen, gehen die Charaktere von Sebastian Dark und Cornelius wieder in eine andere Richtung. Sebastian lernen wir als einen jungen Abenteurer kennen, welcher ursprünglich in die Fußstapfen seines Vaters treten und Narr werden wollte, nun aber durch seine Abenteuer auf der Suche danach ist, was er am besten kann. Er ist noch relativ jung, was man durch seine Naivität und seiner Vorliebe für hübsche Frauen immer wieder bemerkt. Ob nun Kerin, die Prinzessin, welcher er im ersten Teil auf den Thron verholfen hat, Leonora, der Schwester von Adam oder auch Jenna, einem weiblichen Kapitän – er mag hübsche Frauen, doch frei nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ sind seine weiblichen Begegnungen auch schnell wieder vergessen.

Cornelius, der Gormirer, ist hingegen trotz seiner geringen Größe ein geborener Krieger. Seine Leidenschaft ist es, zu kämpfen, was er auch wirklich gut kann. Für Frauen hat er, im Gegensatz zu Sebastian, eher nichts übrig. Er ist derjenige, welcher meist der Vernünftigste der Truppe ist und die logischsten Entscheidungen trifft. Dennoch – so verschieden wie die drei Hauptcharaktere auch sind, haben sie dennoch eine ähnliche Art von Humor.

 

Die Charaktere kommen in dem Buch stets sympathisch rüber, wenn sie auch nicht wirklich tiefsinnig oder realistisch wirken. Der Autor hat seine Charaktere so gestaltet, dass sie auf kurze Zeit gut unterhalten und auch gut in seine Abenteuergeschichte reinpassen – doch wirkliche Meisterwerke sind die Charaktere nicht. Man erfährt über sie nur das Nötigste und Philip Caveney scheint sich hauptsächlich darauf konzentriert zu haben, dass seine Geschichte spannend ist und hat eine detailreiche Charakterzeichnung dabei eher in den Hintergrund gestellt. Das ist allerdings nicht besonders schlimm, da realistische Charaktere für die Geschichte eher unwichtig sind.

 

Eins, was mich an dem Buch aber wirklich gestört hat, waren die vielen Klischees, welche darin eingebaut waren. In Sebastian Dark – Der Piratenprinz gibt es kaum Elemente, welche in irgendeiner Weise neuwertig oder besonders wirken. Der Autor beschreibt in seinem Buch ein Klischee nach dem Nächsten, welches von dem typischen Bild der wilden Piraten bis hin zu der typischen bösen Hexe reicht. Wo man im ersten teil der Reihe noch das ein oder andere Neue finden konnte, bewegt sich die Geschichte hier lediglich in einem Meer von schon einmal Dagewesenem und Klischees. Schon bei der Grundstory, wo drei Gefährten nach einem Piratenschatz suchen, fängt dies an. Das Buch bietet rein gar nichts Neues und aufgrund der vielen altbekannten Ideen ist die Geschichte so durchsichtig, dass es ein leichtes ist, im Voraus zu sagen, wie die Geschichte weitergehen oder sogar enden wird.

 

So lustig die Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren auch zu mancher Zeit sein mögen, so langweilig und ideenlos sind sie an manch anderen Stellen. Über das ganze Buch verstreut findet man einzelne Sätze oder ganze Dialoge, welche man schon zigmal woanders gehört hat und welche die Qualität des Buches noch ein Stück weit hinunterschrauben. Zwar kommen diese unpassenden und viel zu typischen Dialoge nicht ganz so oft vor, aber dennoch oft genug, dass es stört und dass es teilweise sogar einfach nicht wirklich in die Geschichte passt.

 

Wie auch bei einigen der Dialoge, so sieht es auch beim Schreibstil allgemein aus. Zwar ist dieser kein völliger Griff ins Klo, aber dennoch merkt man immer wieder, dass der Schreibstil nicht gerade der Beste ist. Da gibt es nichts Spezielles, was man bemängeln könnte, sondern es ist eher der Gesamteindruck des Stils, der einfach nicht das Wahre ist. Das kann allerdings auch an der Übersetzung liegen.

 

 

Fazit:

Sebastian Dark – Der Piratenprinz ist nicht schlecht für die Unterhaltung zwischendurch, aber auch nicht mehr. Die Geschichte ist unterhaltsam und stellenweise humorvoll, doch die Charaktere eher flach gehalten. Gleichzeitig ist das Buch voller Klischees und teilweise schlechten Dialogen. Wer also eine nette Lektüre für Zwischendurch sucht, fährt mit diesem Buch gut und wer ein hochwertiges Buch mit Anspruch sucht, ist hier leider falsch.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261824033abfa08b

Sebastian Dark – Der Piratenprinz

Reihe: Sebastian Dark Bd.2

Autor: Philip Caveney

Originaltitel: Sebastian Darke – The prince of pirates

Gebunden, 351 Seiten

Veröffentlichung: August 2008

Verlag: Cbj

ISBN-10: 3570133974

ISBN-13: 978-3570133972

Erhältlich bei: Amazon

, zuletzt aktualisiert: 16.01.2024 19:04