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X-Men Phoenix Resurrection: Die Rückkehr von Jean Grey

Rezension von Christel Scheja

 

Obwohl sie von Anfang an zu den ersten und mächtigsten X-Men gehörte, führte Jean Grey lange Zeit ein eher trostloses Dasein als die Alibi-Frau im Team, die ständig gerettet werden musste und von den Männern umschwärmt wurde, weil sich alle in sie verliebten. Das änderte sich erst, als sie die außerirdische Entität Phoenix zu ihrem Wirt erwählte …

Seither durfte Jean viele Tode sterben und wurde auch wieder zum Leben erweckt, so wie aktuell in „X-Men Phoenix Resurrection: Die Rückkehr von Jean Grey“.


Jean Grey ist heute immer noch unvergessen, denn viele der heute noch lebenden X-Men haben ihre Persönlichkeit und ihr grausames Schicksal nicht vergessen, auch wenn viele Jahre vergangen sind. Die Narben sitzen allerdings tief.

Inzwischen haben die X-Men aber andere Sorgen. Viele ihrer Freunde sind gegangen und durch neue Mitglieder ersetzt worden, einige durch Inkarnationen aus anderen Dimensionen und sie scheinen immer noch zu wenige zu sein, um da einzugreifen wo es notwendig ist. So werden sie erst spät auf die seltsamen Ereignisse rund um die Welt aufmerksam, die alle ein seltsam vertrautes Muster aufweisen

Die Spur führt schließlich in eine amerikanische Kleinstadt, in der Wahrheit und Illusion ineinander übergehen und sich rund um eine rothaarige Bedienungen zentrieren, die selbst gerade mit sich hadert, weil sie nicht weiß, was sie von ihren Träumen halten soll. Warum greift der Wahnsinn nach ihr, wo sie doch nur Jean Grey ist, ein Mädchen vom Lande, das noch bei ihren Eltern lebt?


Es ist nicht das erste Mal, dass Jean Grey ins Leben zurückkehrt, seit ihren Tod ist das bereits mehrfach zelebriert worden. Diesmal scheinen die Künstler aber entschlossen, die Heldin zu einem bleibenden Teil der Geschichte zu machen und entsprechend neu zu definieren.

Dementsprechend gibt es auch eine klare Trennung zwischen ihr und dem Phönix, die sich nach und nach verschärft. Allerdings wird auch nicht erklärt, wie es sein kann, das Jean Grey wieder lebt – das einzige Geheimnis, das nur andeutungsweise geklärt wird.

Ansonsten muten die Szenen um Jean Grey in erster Linie bizarr an, das scheinbar normale Szenario verwandelt sich nach und nach in blanken, beängstigenden Horror. Derweil müssen die X-Men erst einmal auf die richtige Spur kommen, was auch für die entsprechende Spannung sorgt.

Das Ende selbst ist rund und bietet tatsächlich einen interessanten Neuanfang für alle – einen auf den man als Leser gespannt sein darf.

Beim Artwork merkt man schon die vielen Zeichner, die an der Geschichte gearbeitet haben, es gibt immer wieder Nuancen in der Darstellung der Figuren. Passend gewählt sind dagegen die Farben, die vertiefen das Spiel mit den Wahrnehmungsebenen auch noch und schaffen so Atmosphäre.

 

Fazit:

„X-Men Phoenix Resurrection: Die Rückkehr von Jean Grey“ bietet einen interessanten Neuanfang für den Charakter, der vielleicht in groben Zügen vorhersehbar ist, aber dennoch nichts an Spannung vermissen lässt, weil Vergangenheit und Gegenwart sehr gelungen miteinander verbunden werden.

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Comic:

X-Men Phoenix Resurrection: Die Rückkehr von Jean Grey

Original: X-Men Phoenix Resurrection: The Return of Jean Grey # 1-5

Autor: Matthew Rosenberg

Zeichner: Joe Bennett, Carlos Paceco, Ramon Rosanos und Leinil Francis Yu

Tusche: Gerry Alanguian, Belardio Brabo, Rafael Fonteriz, Lorenzo Ruggiero

Farbe: Rachelle Rosenberg

Übersetzung: Jürgen Petz

Panini Verlag, 12/2018

Vollfarbiges Softcover, 136 Seiten

 

ISBN-10: 3741608440

ISBN-13: 978-3741608445

 

Erhältlich bei: Amazon

, zuletzt aktualisiert: 26.08.2023 14:45