Rezension von Ralf Strohbach

"Das goldene Amulett des Pharao" lautet der Titel des vorliegenden Nintendo-DS-Spiels, das dem Genre der "Wimmelbildspiele" entstammt. Hierbei handelt es sich um relativ kurzweilige Spiele, die durch eine lose Handlung miteinander verknüpft sind.

Die Handlung ist auch schnell erzählt: Der Spielcharakter findet auf dem Dachboden seines verschollenen Großonkels ein Tagebuch. Dieses gibt nicht allzu viele Geheimnisse preis, doch finden sich beim genauen Lesen viele kleine Hinweise auf den Verbleib des verschollenen Verwandten. So begibt man sich auf die Suche nach dem Onkel – eine Reise, die bis nach Ägypten führen soll …

Nachdem man sich durch einige Dialoge geklickt hat, erscheinen die Aufgaben, die gelöst werden müssen, um die Handlung voranzutreiben. Hier kann man zwischen Logik- und Bilderrätseln unterscheiden. Mal muss man Gegenstände in einem Bild suchen („Geheime Liste“, „Dunkle Schatten“, „Suchen und Einsetzen“), dann wieder Steine oder farbige Kugeln logisch anordnen („Skarabäus“, „Drehsteine“, „Karten“). Ziel ist es, die verschiedenen Spiele so lange zu spielen, bis man ausreichend Punkte gesammelt hat, um neue Rätsel freizuschalten und somit die Handlung voranzutreiben. Ob die geforderte Anzahl Aufgaben gelöst wurden, kann man an den eingeblendeten Ankh-Symbolen erkennen. Ist das Spiel einmal zu knifflig, kann man sogenannte „Tippsteine“ einsetzen. Sollte man auch mit deren Hilfe nicht das komplette Rätsel lösen können, erhält man Hilfe von Anubis persönlich.

Die Atmosphäre im Spiel orientiert sich sehr dicht am Pharaonen-Setting – das Thema Ägypten zieht sich durch die komplette Handlung und wird konsequent beibehalten. Es macht Spaß sich an den verschiedenen Rätseln zu versuchen und auch alte Rätselhasen werden gefordert, denn der Schwierigkeitsgrad zieht im Verlauf des Spiels spürbar an. Auch die Option, bestimmte Rätsel zu wiederholen, stellt eine sinnvolle Ergänzung dar – gerne versucht man sich daran, seine persönliche Bestzeit zu verbessern oder ein besonders forderndes Rätsel noch einmal zu spielen.

Die Grafik genügt dem Anspruch an ein solches Spiel vollkommen und durch die geschickte Nutzung der beiden Bildschirme des Nintendo DS behält der Spieler auch zu jeder Zeit den Überblick. Die begleitende Musik hingegen ist sehr eintönig und nervt schon nach kurzer Zeit (ist aber abstellbar).

Das Spiel enthält keinerlei Gewalt und ist daher von der USK nicht mit einer Einschränkung belegt. Allerdings ist manches Rätsel schon fordernd - Kinder ab zehn Jahren sollten mit dem Spiel aber zurechtkommen.

Insgesamt bietet das "Das goldene Amulett des Pharao" viel Kurzweile zu einem moderaten Preis und belebt - das kann dem Genre der Wimmelbildspiele auch auf dem Nintendo DS neue Impulse abgewinnen. Die Handlung ist zwar nur mäßig spannend, bietet aber einen soliden Rahmen für die Rätsel, sodass man gerne weiterkniffelt. Leider fehlt eine Sprachausgabe, aber das ist zu verschmerzen.