Kamikaze Kaitou Jeanne - Box Vol.2

Filmkritik von Julia

 

Rezension:

Magical Girl Serien waren in den letzten Jahren gerade bei jungen Mädchen sehr beliebt. So lernen die Protagonistinnen hier nicht nur mit ihren zumeist magischen Fähigkeiten umzugehen, sondern verlieben sich auch zum ersten Mal. Die Geschichte rund um „Kamikaze Kaitou Jeanne“ bildet hier keine Ausnahme und nun liegt bereits die zweite Box mit diversen Folgen der Staffel vor.

 

Maron ist ein einsames und recht unglückliches Mädchen. Ihre Eltern hatten vor sich scheiden zu lassen, sind ausgezogen, ihrer Wege gegangen und haben ihre Tochter allein zurückgelassen, die seitdem in einer eigenen Wohnung lebt, für sich selbst sorgt und nebenher zur Schule geht. Sie führt ein normales Leben, bis böse Dämonen auftauchen, die einen Gegenstand besetzen und denjenigen, der ihn berührt, verseuchen, sodass er böse wird und schlimme Dinge tut. Dann verwandelt sich Maron in Jeanne, die Reinkarnation von Jeanne D’Arc und bannt das Böse, indem sie es in eine kleine Figur verwandelt, die sie sammelt. Damit hilft sie auch ihrer kleinen Gehilfin Fin.

Vor kurzem ist ein neuer Widersacher aufgetaucht, der sich Sindbad nennt und alles daran setzt Jeanne zu überzeugen, mit den Diebstählen aufzuhören. Sie kommen sich immer wieder in die Quere und es ist offensichtlich, dass der verschleierte junge Mann ein Vertreter der Gegenseite, also der Hölle sein muss, wenn Jeanne selbst den Himmel und damit Gott vertritt. Doch immer wieder beschützt Sindbad Jeanne und auch sie kommt nicht umhin ihn zu retten, damit sie ihm nichts schuldig bleibt. So fordert der Fremde eines Tages einen Kuss von Jeanne, der auch noch Marons erster war. Und als wäre das noch nicht verwirrend genug, muss Maron sich im wahren Leben gegen die Avancen von Chiaki wehren, einem neuen Klassenkamerad, der gut aussieht und dem massenweise Mädchen hinterherlaufen. Er versucht Maron davon zu überzeugen, dass es ihm ernst ist, doch es fällt ihr schwer an Liebe zu glauben, da sie, wie sie selbst sagt, nie gelernt hat wie es ist geliebt zu werden und wieder zu lieben. Und dann ist da noch Marons beste Freundin, die sich nicht nur zum Ziel gemacht hat, Jeanne zu fangen, sondern auch selbst Gefühle für Chiaki hat. Dann jedoch erfahren die Beiden, dass der Junge bereits verlobt ist, genau zu dieser Zeit muss Maron sich eingestehen, dass sie sich in ihn verliebt hat.

Währenddessen greifen die Dämonen immer weitere Menschen an, wie beispielsweise die Hauptpersonen des großen Theaterstücks „Romeo und Julia“, zu dem auch Maron und ihre Freunde gehen wollten. Auch ein Geschenk von Maron an Miyako wird besetzt und damit Marons beste Freundin zu einem Werkzeug der Schatten. Es gelingt ihr nicht, ihre beste Freundin zu verletzen und so wird dieser Kampf sehr hart und kann nur durch Marons Zuneigung Miyako gegenüber gewonnen werden. Auch erfährt Maron, das ihre Eltern sich nun endgültig dazu entschlossen haben, sich scheiden zu lassen, während sie Menschen kennen lernt, die mit ihren Eltern bekannt sind. Auch Chiakis Vater taucht auf und erkennt auf den ersten Blick, dass sich im Leben seines Sohnes so einiges geändert hat. Die Verlobte von Chiaki weiß um dessen Gefühle für Maron und ist bereit um ihn zu kämpfen, mit allen nötigen und unfairen Mitteln. Auch sie wird ein Opfer der Dämonen.

 

Diese Serie setzt auf tiefe Emotionen. Hier werden nicht nur starke Gefühle wie Liebe oder Hass verarbeitet, sondern auch Enttäuschung, Verrat, Kummer und dergleichen. Vor allem Maron muss einiges erleiden, ist sie doch so schon einsam und wird nur durch wenige Menschen gehalten. Für ihre sechzehn Jahre ist das Mädchen recht erwachsen, musste sie auch werden, da ihre Eltern sie ja frühzeitig verlassen haben. Chiaki kommt nicht umhin das zu bemerken und baut langsam aber sicher eine Beziehung zu ihr auf. So beginnt er ihr Briefe zu schreiben, da sie jeden Tag sehnsüchtig vor ihrem Briefkasten steht und auf eine Nachricht ihrer Eltern wartet. Er schreibt zwar immer lustige oder flapsige Worte, aber sie kommt nicht umhin, sich darüber zu freuen. Auch scheint er immer da zu sein, wenn es ihr schlecht geht. Maron verliert nach und nach ihr Herz an ihn, ohne zu ahnen, dass sich hinter dem Jungen ihr Gegner Sindbad verbirgt. Er dagegen ahnt wer sie ist. Während in anderen Magical Girl-Serien die Mädchen nach ihrer Verwandlung meistens noch genauso aussehen, wie zuvor, verändert sich Maron vollkommen. Ihre Haar- und Augenfarbe wird anders, ihr Haar wird lang und sie bekommt magische Kräfte. So glauben manche Menschen zwar Ähnlichkeiten zwischen Maron und Jeanne festzustellen, es gibt solch eine Folge in dieser Box, aber im Grunde liegt dieser Gedanke fern, wenn man nicht darauf gestoßen wird. Auch die Verwandlung selbst, die man immer wieder zu sehen bekommt, ist sehr hübsch gemacht worden. Wer die Mangas kennt weiß, wie schön die Zeichnungen sind und man muss den Machern zugestehen, dass sie sich große Mühe gegeben haben den Stil der Zeichnerin zu kopieren und ihren Figuren den ganz eigenen Charme zu lassen. So wurden diese beispielsweise mit dicken aber anmutigen Strichen dargestellt und auch die sehr großen, ausdrucksstarken Augen, ein Markenzeichen der Zeichnerin, sind Teil des Settings. So hat man hier ein eigenes kleines Kunstwerk an hübschen Zeichnungen vorliegen, die man rundum genießen kann. Die Farben sind intensiv, dabei jedoch frisch und nicht aufdringlich, die Umgebung wirkt, als würden sich alle in einer kleinen französischen Stadt befinden und auch die Nebenfiguren wurden sorgfältig ausgearbeitet. Ein Manko dieser DVDs ist, dass man nur die deutsche Tonspur auswählen kann, leider gibt es nicht die Möglichkeit diesen Anime auch auf Japanisch zu genießen.

Als Extra gibt es hier zu jeder Folge den deutschen Vor- und Abspann sowie eine Vorschau auf die nächste Folge zu sehen, ein Booklet liegt leider nicht bei. Die DVDs selbst sind in zwei ansprechende Slimcases verpackt worden, die in einem durchsichtigen Plastikschuber stecken.

Die letzte Folge endet mit einem Cliffhanger, der einen schon gespannt auf die nächste und damit auch letzte Box von Jeanne der Kamikaze Diebin warten lässt.

 Fazit:

Alles in allem liegt hier eine der besten Serien vor, die jemals im deutschen Fernsehen liefen und die sicherlich auch noch eine große Fan-Gemeinde hat. Sie ist jedoch nicht nur für Fans zu empfehlen, denn selten gibt es so eine hochwertige Produktion zu erstehen. Die Hintergrundgeschichte, die Nebengeschichten, Charaktere, Zeichnungen und auch die Synchronisation sind gelungen und runden diese Serie ab, die damit nur zu empfehlen ist!

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