Anna und die Liebe Box 2 (DVD)
Filmkritik von Julia
Rezension:
Telenovelas sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und viele Sender haben sich auf das Experiment eingelassen und selbst welche gedreht. Die Aufmachung dieser zusammenhängenden Folgen, die immer mit einem Cliffhanger enden, ist trotz der einfachen Mittel zumeist qualitativ hochwertig, was eine Erklärung für ihren Erfolg sein kann. Die Sendung „Anna und die Liebe“ ist vorletztes Jahr auf Sat.1 angelaufen und feiert seitdem recht große Erfolge, sodass jetzt auch die zweite Staffel der beliebten Serie in den Geschäften ausliegt.
Anna Polauke ist ein intelligentes, aber unscheinbares Mädchen, das so schüchtern ist, dass sie fremden Menschen gegenüber kaum ein vernünftiges Wort herausbringt. Ihr größter Traum ist es, als Werbetexterin zu arbeiten, das Talent und auch die nötige Fantasie dazu besitzt sie, doch leider nicht den Mut sich dementsprechend anzupreisen. Das nutzt ihre extrovertierte Schwester Katja aus, die sich gerne in den Mittelpunkt stellt und spielt Annas Wünsche gegen sie aus. So benutzt sie Annas Ideen, um sich bei der Werbeagentur Broda und Broda anzubiedern, wo sie auch direkt von dem gut aussehenden Sohn Jonas Broda engagiert wird. Katja besorgt Anna schließlich auch einen Job in der Agentur, sodass diese die Drecksarbeit erledigen muss, aber nicht das, was sie gerne tun würde.
Jonas Bruder Gerrit hat schließlich entdeckt, dass in Anna mehr steckt als alle annehmen und erpresst sie. So bringt er sie dazu, für ihn und gegen Jonas zu arbeiten, was sie ja eigentlich überhaupt nicht machen möchte, da sie sich sehr in Jonas Broda verliebt hat, der jedoch überhaupt nichts von ihr hält.
Währenddessen hat Anna sich in einem Werbetexterforum angemeldet, wo sie mit einem netten jungen Mann chatet. Schließlich findet sie heraus, dass es sich dabei ausgerechnet um Jonas handelt. Der ist ganz fasziniert von seiner reizenden Gesprächspartnerin und vernachlässigt dadurch Katja. Er bemerkt immer deutlicher, wie oberflächlich und trotzig diese ist. Katja reagiert eifersüchtig und versucht alles um die geheime Chatpartnerin zu vergraulen. Diese denkt inzwischen überhaupt nicht daran einfach aufzugeben. Nachdem Jonas Anna ein Foto von sich geschickt hat, nimmt sie also auch welche auf, auf denen ihr Gesicht jedoch nicht direkt zu sehen ist. Eines davon möchte sie Jonas schicken, doch ausgerechnet Jannick bekommt sie zu Gesicht und zeigt sich auch Jonas weiter. Anna muss unbedingt die Mail löschen, in der das Bild von ihr ist, da Jonas sonst erfährt, wer sie wirklich ist. Sie bittet Katjas Ex-Freund um Hilfe, der jedoch außer die Mail zu löschen auch noch einen kleinen Racheplan ansteuert, der Jonas unbedacht in riesengroße Schwierigkeiten bringt.
Unterdessen trifft Robert Broda, also Jonas und Gerrits Vater eine Entscheidung. Er trennt sich von seiner Frau, um mit seiner jüngeren Geliebten zusammen zu sein. Natascha sinnt auf Rache, sie möchte Robert vernichten und Gerrit ist mehr als willig ihr dabei behilflich zu sein.
Währenddessen möchte Anna ihren Vater finden und ausgerechnet ihr Stiefvater scheint ihr dabei helfen zu wollen und engagiert einen Privatdetektiv. So erfährt der Zuschauer schnell, das er etwas mit dem Verschwinden und den falschen Anschuldigen gegen Annas Vater zu tun hatte und alles daran setzen möchte, ihn nun endgültig aus dem Weg zu räumen.
Man fiebert oft mit Anna mit und wünscht sich, dass sie es ihrer Schwester endlich heimzahlen kann, dass diese sie beständig hintergeht. Die Macher haben es diesmal geschickt eingefädelt, dass verschiedene Handlungsstränge parallel laufen. So planen Natascha und Gerrit Robert zu vernichten, der sich bei Jannick und dessen neuen Mitbewohner einnisten muss, nachdem er nicht mehr mit Natascha unter einem Dach leben kann. Auch Annas Stiefvater und ihre Mutter werden richtig in die Serie integriert, während es immer wieder zu kritischen Situationen zwischen Anna und Jonas kommt. Jonas ist der Blödmann in dieser Serie, weil er einfach zu verbohrt ist, keine Geduld hat und nicht in der Lage ist, beziehungsweise sich nicht die Mühe macht hinter Annas Fassade zu sehen. Diese denkt sich, dass er es doch einfach bemerken müsste, wer und was sie ist, doch er tut es nicht und vermasselt damit auch eine sehr wichtige Situation, in der er hätte erfahren können, dass Anna seine Chatpartnerin ist.
Es gelingt anderen Personen zudem immer wieder die Tatsachen so zu verdrehen, dass Anna negativ erscheint und somit ein komplett falsches Bild von ihr entsteht. Das macht einen manchmal regelrecht rasend und man hofft, dass sich das alles endlich aufklärt.
Die schauspielerische Leistung ist in diesen Folgen in Ordnung. Man nimmt den Darstellern ihre jeweilige Rolle ab und mehrere glänzen sogar in den ihnen zugedachten Rollen, wie beispielsweise Matthieu Carriére als Robert Broda oder natürlich auch Jeanette Biedermann als die unscheinbare Anna.
Jede Episode umfasst ungefähr 20-25 Minuten und endet mit einem gemeinen Cliffhanger, sodass einem im Grunde nichts anderes übrig bleibt, als die nächste Folge auch noch anzusehen, damit man sich ein wenig beruhigen kann.
Über die Aufmachung der Folgen kann man nichts Negatives sagen. Zumeist werden dieselben Drehorte verwendet- und gelegentlich schnelle Bilder der Stadt eingeblendet. Die Qualität der Sendung ist gut und wird auf der DVD mit leuchtenden Farben und guter Auflösung angeboten. Auch der Ton stimmt (Dolby Digital 2.0), auch wenn man auf diesen DVDs natürlich nur die deutsche Tonspur zur Verfügung hat, da hier ja eine Produktion für das deutsche Fernsehen vorliegt. Als Extras findet man auf den DVDs lustige Outtakes. Die DVDs selbst werden in einer schmalen, ansprechenden Box geliefert.
Fazit:
Alles in allem liegt hier eine Serie vor, die Potential hat und diese auch voll und ganz ausschöpft. Die Darsteller sind überwiegend sympathisch, leisten gute Arbeit und können überzeugen, die Grundgeschichte ist interessant, die Ausarbeitung aufregend und manchmal nervenaufreibend. Durch die qualitativ hochwertige Produktion ist die vorliegende zweite Box ebenso wie die erste sehr zu empfehlen.
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