Assassin's Creed - Director's Cut Edition (PC)
 
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Assassin's Creed - Director's Cut Edition (PC)

Rezension von Cronn

 

Als ich den Kopf zurücklehne, sticht mir die Sonne in die Augen, so dass ich sie geblendet schließen muss. Die Steine des Turms sind dermaßen aufgeheizt, dass mir die Handflächen brennen.

Mein Mantel bläht sich in einer aufkommenden Brise und ich genieße den Moment der Kühle, während ich nach links und rechts spähe, um mein Weiterkommen am Turm zu sichern. Ich finde einen weiteren Mauervorsprung, etwas links von mir. Knapp darüber erspähe ich einen Erker. Ich hechte mich nach links, packe den Vorsprung mit beiden Händen, ziehe mich daran hoch und schwinge mich nach oben, wobei ich die Arme in Richtung Körpermitte ziehe, um mittels der Kraft genügend Schwung zu haben, dass es mich nach oben katapultiert.

Das Manöver ist waghalsig, aber es gelingt.

Ich hänge mit beiden Armen am Erker fest, die Beine baumeln in der Luft. Zwanzig Meter unter mir ist der Boden. Ich darf gar nicht daran denken, was passieren würde, sollten mich meine Kräfte jetzt verlassen. Mit zusammengebissenen Zähnen wuchte ich mich langsam empor, hoch zum Erkerrand. Dort fasse ich um die Brüstung und springe elegant darüber hinweg.

Geschafft! Ich bin oben auf dem Turm angelangt. Aber noch habe ich meine beste Sichtposition nicht erreicht.

Zur Rechten ist ein Holzsteg, der ein wenig hinausführt und eine gute Position zum Beobachten der Umgebung bietet. Ich schlendere hinüber und steige darauf. Mit ausgebreiteten Armen balanciere ich bis zum Ende des Stegs. Dort hocke ich mich nieder und sehe nun selbst wie der Adler aus, der zuvor dort gesessen war und nun über dem Turm kreist.

Unter mir ist Damaskus, die Perle des Königreiches.

Und exakt dort werde ich meinen ersten Anschlag des Tages ausführen...

 

Oben genannte Szene stammt aus dem neuesten Action-Referenztitel ASSASSINS CREED. Das Spiel hatte schon lange vor der Veröffentlichung einen großen Hype um sich gezogen. Zunächst als reiner Next-Generation Konsolte-Titel angekündigt, überraschte Ubisoft mit der Meldung, dass es auch eine PC-Fassung geben sollte. Diese würde später als die anderen Fassungen (darunter die Xbox360-Fassung) erscheinen.

Nun ist es also soweit – die PC-Fassung von ASSASSINS CREED steht in den Startlöchern und weltweit fragen sich die PC-Spieler: Hat sich das Warten auf ASSASSINS CREED gelohnt?

 

Hintergrundstory:

 

ASSASSINS CREED hat eine verschachtelte Story, die auf mehreren Ebenen funktioniert. Da ist Desmond Miles, ein junger Mann, der von einem Professor entführt und einem bizarren Experiment unterzogen wird, wobei er seine genetischen Erinnerung abrufen soll.

 

Diese Erinnerungen zeigen Desmond Miles in Gestalt seines früheren Ichs. Dies ist Altair, ein Assassine zur Zeit der Kreuzzüge. Diese Sekte von Meuchelmördern hat übrigens tatsächlich existiert. Ihre Existenz ist historische verbürgt.

 

Altair bringt den Orden in Schwierigkeiten und wird daher von seinem Meister degradiert. Von nun an muss er sich alle Fähigkeiten und Spezialgerätschaften erst wieder erarbeiten. Dies geschieht dadurch, dass Altair eine Reihe von Meuchelmorden begeht, welche an Templern und anderen Tunichtguten durchgeführt werden.

 

Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg...

 

Spielsteuerung:

 

ASSASSINS CREED steuert sich recht eingängig, wenn man erst die Tastenkombinationen auf dem Bildschirm denen in der Wirklichkeit zugeordnet hat. Mittels einer Kombi aus Maus und Tastatur ist der Meuchelmörder butterweich zu steuern.

 

Dabei gibt es zwei prinzipielle Bewegungsweisen – auffällig und unauffällig. Benutzt man im auffälligen Modus die Leertaste ruft das eine andere Aktion hervor, wie im unauffälligen Modus, etc. Auf diese Weise erschafft das Programmierteam von Ubisoft eine schnell erlernbare und dennoch vielfältige Steuerbarkeit.

 

Die Aufgaben bei ASSASSINS CREED ähneln sich von Mission zu Mission: Stadt aufsuchen, Türme erklettern (um Beobachtungen zu machen, sprich Kartenfunktionen freizuschalten), Zwischenaufträge absolvieren (Spionieren, Taschendiebstahl, etc.), Leuten in der Stadt helfen (sie helfen mir dann im Gegenzug, wenn ich mal verfolgt werde), den Mordauftrag planen und durchführen.

 

Wird man dann verfolgt, muss man sich verstecken, was in Heuhaufen oder in Menschenmengen oder auf Dachaufbauten geschehen kann. Von Stadt zu Stadt kommt man mit dem Pferd, später kann man diese Sequenzen umgehen und direkt an den Ort springen, den man schon einmal besucht hat – sehr löblich!

 

ASSASSINS CREED ist dabei bei aller Wiederholung ein ausgesprochenens Highlight der Atmosphäre. Eine derart dichte orientalische Stimmung habe ich noch nie bei einem Spiel gesehen. Dazu trägt bei, dass die NPCs gemütlich durch die Pampa schlendern, als würden sie ihrem Tageslauf nachgehen – grandios!

 

Es macht Spaß und Laune sich mit Altair frei in der Stadt zu bewegen. Und exakt diese Freiheit ist es, was einen stundenlang an ASSASSINS CREED fesselt.

 

Aber irgendwann merkt man doch, dass die Wiederholungen kommen, sei es von Missionsdesign als auch von den internen Redundanzen, wie beispielsweise die Mini-Spiele, bei denen man gegen Wächter antritt, um Passanten zu retten.

 

Grafik und Sound:

 

Wenn man zum ersten Mal im Königreich Jerusalem unterwegs ist, kommt man aus dem Staunen kaum heraus. Ganz besonders macht sich der Effekt bemerkbar, sobald man einen Turm erklettert hat und oben auf der Zinne sitzt, die Stadt von der Vogelperspektive aus betrachtet.

 

Knackige Texturen auf den Oberflächen, verschiedenstartig geformte Untergründe, ein Himmel mit dahinziehenden Wolken, die sogar Schatten werfen. Aufgewirbelter Staub, Heu, das dem Helden nach einer Versteckaktion aus den Kleidern rieselt und vieles andere mehr. Die Programmierer und Grafiker von Ubisoft haben bei ASSASSINS CREED wirklich an den Feinheiten geschleift und an Details gedacht. So macht das Spiel Spaß, allein das Eye-Candy wirkt als hoher Motivationsfaktor.

 

Auch von soundtechnischer Seite kann man wenig ankreiden. Die Musik von ASSASSINS CREED ist orientalisch inspiriert, dann wieder orchestral unterlegt und macht sehr schön die Stimmung deutlich. Die deutschen Sprecher machen ihre Sache sehr gut, auch wenn die Bürger in den Städten nur wenig sagen und das Wenige sich auch bald wiederholt. Hier ist ein Absacken des Grades an Hineingezogen-seins feststellbar.

 

Bonusmaterial:

 

ASSASSINS CREED erscheint auf dem PC als eine Directors Cut Version. Anders ist hierbei eine veränderte Steuerung und einige weitere Features, die jedoch sich kaum spielbar auswirken und auch vernachlässigbar sind.

Interessant ist die Feststellung, dass bei den Aufgaben von Altair neue Missionstypen hinzugekommen sind. Sie machen Spaß, sind aber ebenso unter „nett“ zu verbuchen wie die anderen Features auch.

 

Fazit:

 

ASSASSINS CREED ist der momentane Referenz-Titel im Action-Adventure Genre. Nirgendwo wird eine derart glaubhafte und frei begehbare Welt gezeigt, in der zudem die Entscheidungen des Helden eine mysteriöse Rückkopplung in den Missionsbriefings und –endings mittels Dialogen erfahren.

 

Zwar ist das Spielgerüst nicht besonders stark ausgeprägt, aber man kann es sehr gut aufgrund der Spielfreiheit und der grandiosen Atmosphäre verschmerzen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404272147292a528122
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Assassin's Creed - Director's Cut Edition (PC)

von Ubisoft

USK-Einstufung: Freigegeben ab 16 Jahren gem. 14 JuSchG

Spiel und Handbuch auf Deutsch

ASIN: B000VCVR22

Erhältlich bei: Amazon

 

Minimale Systemvoraussetzungen:

Betriebssystem: Windows XP / Vista

Prozessor: Intel Core 2 Duo 2,2GHz CPU

Speicher: 1024 MB RAM

benötigter Platz auf der Festplatte: 8,0 GB

Grafikkarte: GeForce 6 / ATI X oder gleichwertig

DirectX9.0 kompatible Soundkarte

Eingabegeräte: Tastatur, Maus

Laufwerk: DVD-ROM

 


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Erstellt: 10.05.2008, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 08:22, 6479