Biien - Der Schatten: Rächer der Enterbten (Biien – Der Schatten Bd. 4)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Biien - Der Schatten: Rächer der Enterbten

Reihe: Biien – Der Schatten Bd. 4

Rezension von Martina Klein

 

Wie immer gerät Biien mehr zufällig in den ganzen Schlamassel hinein...

 

Er lernt auf der Straße Prinzessin Tekla kennen – natürlich mitten in einem Kampf! Sie behauptet, die neue Fürstin von Biiens Heimat zu sein, was ihr Onkel Aldan jedoch offensichtlich anders sieht... Doch sie konnte ihm entkommen – mit der gesamten Staatskasse! Jetzt will sie, dass Biien sich ihr anschließt, um mit seiner Hilfe den Thron zurückzuerobern.

 

Also schart er ein paar Freunde um sich und stellt so ein kleines „Söldner-Heer“ zusammen, um Teklas „Auftrag“ zu erfüllen und einen „Staatsstreich“ zu machen. Wieder mit von der Partie ist übrigens auch die schöne Tayree, die wir schon aus Band 2 kennen und die dort zum Anfang der Geschichte den Auftrag hatte, Biien umzubringen, es dann aber – zum Glück für den Leser! – doch nicht getan hatte. Besonders witzig in Biiens Truppe ist der schwule Bruder Tankred (ein begnadeter Fälscher!): Er stellt – sozusagen als erste Amtshandlung – gefälschte, jedoch „amtlich besiegelte“ Steckbriefe von seinen Freunden her, auf denen sie rüberkommen wie Robin Hood und seine Leute. (Und Biien – irgendwie ahnten wir es bereits...! – sieht auf seinem Fahndungsbild aus wie George Michael – echt komisch!)

 

Und Biien und seine Söldner sehen nicht nur so aus wie Robin Hood und seine Leute, sondern verhalten sich auch so und verteilen das Geld, das Prinzessin Tekla ihnen für Waffen gegeben hat, unter den Armen – Tekla tobt! Sie stellt sich als total dämliche und nervige Person heraus, die nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht ist.

 

Währenddessen beauftragt der böse Aldan (amtierender Fürst und Onkel von Prinzessin Tekla) einen Spion: den Agenten Rafael. Und dieser schafft es wirklich, bei Biiens Truppe angeheuert zu werden. Und nicht nur das: Er bandelt sogar mit Prinzessin Tekla an!

 

Doch zurück zur Hauptgeschichte: Biiens Plan geht auf: Die Männer der Stadtgarde des Fürsten nehmen den Armen gewaltsam die Almosen von Biien und seinen Leuten ab, und „die Volksseele kocht“! Das Volk stürmt den Palast und fordert Aldans Rücktritt. Seine letzte Hoffnung (außer einem fürchterlichen Gemetzel, das er aber glücklicherweise vermeiden will...) ist der Spion Rafael. Und wirklich: Dieser will Biien erschießen, wird aber in letzter Sekunde daran gehindert.

 

Jedoch hat Aldan nicht mit Biiens Mildtätigkeit gerechnet: Biien tötet Aldan nicht, sondern lässt ihn fliehen, was dieser auch schleunigst tut. Und Tekla wird die neue Fürstin. Sie sucht sich als erstes einen Prinzgemahl – und heiratet den Spion Rafael!

 

Da sie ein böser und egoistischer Mensch ist, will sie Biien und seine Leute festnehmen lassen – was ihr jedoch nicht gelingt, da diese durch eine List entkommen und schon über alle Berge sind.

 

Das Heft endet wieder mit einer „Endzeit-Galerie“ mit Biien-Zeichnungen von anderen Künstlern und einem Abschnitt genannt „Die Lektion“, in der sich Guido Neukamm direkt an die Leser wendet:

 

“Ich rege mich nicht über Gewalt in Comics und Filmen auf, finde aber, dass man sich nicht zwingend daran aufgeilen muss. Das einzelne Menschenleben wirkt auch ein bisschen beliebig auf mich, wenn Jungens in ganzen Hundertschaften über die Klinge hüpfen.“

 

Und ganz vorbildlich wird diese Lektion auch in diesem Heft berücksichtigt, in dem – wirklich! – keiner gewaltsam zu Tode kommt! Dazu weiter Guido Neukamm:

 

„Und ich bin stolz, behaupten zu können, dass weder Menschen noch Tiere in diesem Werk ernsthaft zu Schaden kommen, zumal sich auch ein oder zwei ironische Elemente eingeschlichen haben.“

 

Zum Thema Ironie: Die Geschichten um Biien haben auch immer eine „humorvolle Komponente“, die von Heft zu Heft sogar immer stärker in den Vordergrund tritt. Hier nur soviel: Biien schafft es sogar mit – Zahnseide! – seine Gegner zu überwältigen! Wie er das macht, ist schon sehr witzig.

 

Die Dialoge sind überhaupt unglaublich gut!

 

Dass diese Geschichte irgendwie an Robin Hood erinnert, ist kein Zufall, wie der Titel „Rächer der Enterbten“ ja sowieso schon vermuten ließ...! Dazu Guido Neukamm mit eigenen Worten: „Da der Plot ohnehin unwesentlich an Robin Hood erinnert, konnte ich es mir nicht verkneifen, dem Fürsten Aldan (sic!) eine leichte Ähnlichkeit mit dem genialen Alan Rickman zu verpassen.“

 

Nett und deshalb hier auch zu erwähnen ist Guido Neukamms Idee mit den ganzen Danksagungen am Ende des Hefts, in denen er all die Leute aufzählt, die ihm bei der Produktion dieses Hefts geholfen haben – sei es auch nur, dass sie sich um sein seelisches Gleichgewicht gekümmert haben. Das ist liebenswert und wird von den „großen“, bzw. schon berühmten Comiczeichnern oft und gerne vergessen!

 

Grafik:

 

Drucktechnisch und vom Papier her ist dieses Heft besser als die davor. Auch das glänzende Cover gefällt mir persönlich am besten. Der weiße Hintergrund kommt irgendwie gut. Die Hefte werden sowieso zeichnerisch immer besser.

 

Fazit:

 

Sehr zu empfehlen! Natürlich besonders, wenn man ein Fan der guten, alten Geschichte von Robin Hood ist. Aber auch die anderen Leser werden ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen!

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426015644612e1b28
Platzhalter

Comic:

Biien - Der Schatten: Rächer der Enterbten

Reihe: Biien – Der Schatten Bd. 4

Story/Art: Guido Neukamm

Vorcolorierung: Anja Rudlaff, Daniel Gramsch, Jörg Pitschmann

Verlag: Comicwerk, Vertrieb über Comic & Spiele Berlin

Format: Heftformat

Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 32 Seiten, Farbe

ISBN-Code: keine ISBN

erhältlich bei: Comic & Spiele Berlin


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 11.10.2006, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 2893