Borderlands 2 (PC, USK 18)
 
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Borderlands 2 (PC)

Rezension von Cronn

 

Rezension:

Mit einem Ächzen legt sich das futuristische Fahrzeug in die Kurve. Es schlittert einen Moment lang, dann habe ich es wieder unter Kontrolle.

Mein Ziel ist die Bergbau-Hüttenanlage, wo ich mehr Informationen über den Verbleib eines Sanctuary-Bewohners erhalten soll. Auf meiner Mini-Map ist das Audio-Log des Verschwundenen deutlich als Raute zu erkennen.

Am Horizont kommen die Berge in Sicht. Als sie größer werden, springen mir einige der auf Pandora überall vorkommenden bulligen Monster in den Weg. Mit Hilfe meiner Bordkanone ist das aber kein Problem. Wer nicht erschossen wird, wird von mir überfahren.

Kein Thema.

Sodann gelange ich am Bergmassiv an. Dort schmiegt sich eine Ansammlung von Hütten an den Fels. Mittels Eisenleitern und Gangways klettern die Hütten am Berg empor und bilden ein Geflecht, das nicht geplant, sondern natürlich gewachsen erscheint.

Ich halte mein Fahrzeug am Fuß des Berges an und steige aus. Sofort höre ich das Grunzen und selbstverliebte Plappern eines Psychos. Derart gewarnt halte ich mein Sturmgewehr in die Richtung des Geräuschs und sehe, wie zwei der durchgeknallten Typen von einer Plattform herabspringen. Ohne zu zögern, greifen sie mich mit Wurfgeschossen an.

Ich hechte zur Seite hinter einen Stahlträger und schieße zurück.

Bald schon sind die zwei Psychopathen mit ihren weißen Gesichtern nur noch Schnee von gestern. Befreit atme ich auf und lade mein Gewehr nach. Man kann ja nie wissen!

Sodann betrete ich die Gangway zur ersten Ebene.

Oben angekommen sehe ich rechts vor mir eine Hütte. Ich betrete sie und öffne die beiden Kisten, die sich darin befinden. Sie enthalten Munition für Schrotflinten und ein Medi-Pack. Beides brauche ich nicht, also verlasse ich die Hütte wieder.

Auf dem Weg zur nächsten Ebene, bekomme ich ein ungutes Gefühl. Es ist zu ruhig hier!

Und gleich darauf weiß ich den Grund dafür: Die Tür der Hütte vor mir bricht auf und entlässt einen Badass-Nomaden von gut und gerne über zwei Metern Größe, der mit seinem Eisenschild den Körper so gut abdeckt, dass meine Kugeln fast wirkungslos sind. Ich muss ihn also umzirkeln, um eine bessere Schussposition zu erhalten.

Es wird ein harter Kampf werden...

 

Borderlands 2 heißt der neueste Titel aus dem Entwicklerhaus Gearbox, der von 2k Games beworben und vertrieben wird. Wie schon der Vorgänger sticht der zweite Teil aus dem Einheitsbrei der Shooter hervor und bringt damit einen frischen Wind in die Szene.

Ob auch der Rest des Games überzeugen kann oder nur der Look erfrischend anders ist, soll die folgende Rezension klären.

 

Hintergrund:

Nachdem im ersten Teil vier mutige Kammerjäger nach Pandora aufgebrochen waren, um nach der merkwürdigen Kammer zu suchen, hat sich die Lage geändert. Das Öffnen der Kammer hat eine Eruption von Eridium verursacht, einem höchst seltenen Material.

Zudem hat die Hyperion-Corporation unter der Federführung von Handsome Jack die wirtschaftliche Ausbeutung Pandoras begonnen. Handsome Jack gräbt nun nach einer zweiten Kammer, welche eine außerirdische Macht beinhalten soll, die nicht in die falschen Hände geraten sollte.

Da kommen die nächsten vier Kammerjäger gerade Recht, die auf Pandora landen, um ihr Glück zu machen. Handsome Jack will sie mit aller Macht töten, aber die Untergrundbewegung rund um die „alten“ Kammerjäger setzt alles daran, dass Handsome Jack das Handwerk gelegt wird.

Die Story ist nun wesentlich besser im gesamten Spiel zu spüren. Stets gibt es Hinweise auf Jack, der auch persönlich Sprüche hier und da ablässt und den Spieler verhöhnt. Zudem existieren Log-Bücher, welche die Hintergrundgeschichte rund um Pandora weiterspinnen.

Die Story und die Missionen sind zudem wieder von demselben kruden Humor gekennzeichnet, der schon den ersten Teil so erfolgreich machte.

Insgesamt darf man feststellen, dass »Borderlands 2« in Sachen Story eine bessere Figur macht als der erste Teil.

 

Gameplay:

»Borderlands 2« sieht auf den ersten Blick aus wie ein Shooter, ist es aber nur bedingt. Ebenso wichtig für den Erfolg des Spielers sind Statistiken, Wert und Tabellen. Das Game ist nämlich ein Hybride aus Shooter und Rollenspiel.

Das Game entfaltet dabei einen ähnlichen Suchtfaktor wie Diablo, indem man dem Spieler immer wieder neue Waffen mit neuen Werten vorsetzt, die es auszuprobieren gilt. Die Waffen unterscheiden sich beispielsweise in Durchschlagskraft und Munitionsart, hinzu kommen Elementar-Effekte wie Brand oder Schock-Strom. Auf diese Weise gibt es für den Spieler viel zu experimentieren.

Das ist auch so bei den Schilden und anderen Artefakten. Hinzu kommt, dass man für das Töten der Feinde und das Erledigen von Missionen Erfahrungspunkte erhält. Auf diese Weise levelt man sich auf und darf die erhaltenen Skill-Points in drei Talentbäumen unterbringen. So spiel ein jeder das Game anders, entwickelt sich unterschiedlich.

Die vier Charaktere allerdings unterscheiden sich kaum von denen im Vorgänger. Aber das ist kein Malus. Man freut sich über die verschiedensten Fähigkeiten der Typen, sei es ein Geschützturm, das Akimbo-Waffentragen, das Festhalten von Gegnern in einer Stunning-Blase oder spezielle Nahkampfangriffe.

»Borderlands 2« ist umfangreich. 30 Stunden sollte man mindestens investieren können müssen, ehe der Abspann zu sehen ist. Und diese Anzahl ist für ein aktuelles Spiel sehr ordentlich.

Schade ist allerdings, dass man nicht frei speichern kann. Auf diese Weise kann es passieren, dass man sich durch Gegnerwellen mehrmals durchkämpfen muss. Das sollte man eleganter lösen können.

 

Grafik:

»Borderlands 2« besticht durch seine Cel-Shading Optik. Dieser Grafikstil mit den dicken Konturen kommt der Comic-Kunstform sehr nahe und es nimmt daher nicht wunder, wenn man das Gefühl hat, durch ein interaktives Comic zu laufen.

Physik-Effekte, wie Wasser, Blut und Schleim sowie Schuss-Fragmente peppen das Ganze nochmals auf, kosten aber auf AMD-Grafikkarten viel Power. Dazu kommen im Wind wehende und bei Beschuss zerstörbare Planen. Wer eine Nvidia-Grafikkarte und einen recht aktuellen Prozessor besitzt, sollte keine Probleme mit der Performance haben.

 

Sound:

Die Waffensounds sind fett und unterschiedlich genug, dass sie nebeneinander bestehen können. Auch die Umgebungsgeräusche sind hervorragend in das Soundgesamtbild integriert.

Die Musik ist eine Mischung aus SF-Klängen und Wild-West-Gitarren, was kongenial zum Storysetting passt.

 

Koop-Multiplayer:

Was »Borderlands 2« nahezu zu einem perfekten Spiel macht, ist der 4-Player-Koop-Part. Zu viert kann man Pandora unsicher machen und viel Spaß haben. Die Gegneranzahl wird vom Programm automatisch angepasst und auch das Loot ist höher.

Allerdings darf jeder alles aufsammeln und daher entsteht eventuell ein Konkurrenzdenken. Das hätte man besser lösen können.

Ansonsten ist der Koop-Part ein riesengroßer Spaß und gerade mit den Fahrzeugen unschlagbar witzig.

 

Fazit:

»Borderlands 2« ist ein sehr gutes Spiel geworden. Gearbox hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und an den richtigen Stellschrauben gedreht, so dass der zweite Teil besser als der erste geworden ist. Nun sind nur kleinere Schwachstellen anzumerken, der große Rest des Titels ist als sehr gelungen zu klassifizieren.

Weiter so!

 

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PC:

Borderlands 2

2k Games/Gearbox Software, 21. September 2012

OS: Windows 7 / Vista / XP

USK: 18

 

ASIN B005J2A2CU

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.10.2012, zuletzt aktualisiert: 14.04.2024 08:35, 12787